Kinderzimmer Schulkind – wunderschön oder praktisch?

Keine Frage, ich persönlich möchte auf meinen eigenen Schreibtisch auf keinen Fall verzichten. Aber ich bin ja auch Autorin und verbringe jeden Tag sehr viel Zeit mit dem Schreiben. Da ist es einfach praktisch, wenn alles griffbereit liegt und gut sortiert ist. Aber wie ist das mit Schulkindern? Brauchen die frischgebackenen SchülerInnen wirklich einen eigenen Schreibtisch? Geht die Deko vor oder die Ordnung? Da gehen die Meinungen sehr auseinander.

„Mein Kind soll sich in seinem Zimmer wohlfühlen!“

Richtig, das ist die beste Voraussetzung für effektives Lernen. Daher sollten Kinder bei der Gestaltung ihrer Zimmer immer ein Mitspracherecht haben. Der Arbeitsplatz ist dabei nur ein Aspekt, wichtig ist auch ein gemütliches Bett, viel Platz für Spielzeug und individuelle Bilder und Farben. Auch nicht unwichtig – eine gute Beleuchtung fürs Lesen, Spielen und Lernen.

Brauchen SchülerInnen einen eigenen Kinderschreibtisch?

Die meiste Zeit ihres Tages, also beim Lernen, verbringen die Kinder in der Schule. Dort sitzen sie an praktischen Tischen, die auf ihre Größe zugeschnitten sind. Jedenfalls sollte das so sein, auch wenn ich vermute, dass in vielen Schulen die Realität anders aussieht. Ein Blick quer durch die Republik zeigt, dass die Schultische sehr unterschiedlich sind. Es gibt ganz moderne, größenverstellbare Arbeitstische, unzerkratzt , mit einer ergodynamischen Neigung und abwaschbar. Es gibt aber auch immer noch alte Holztische, die von hunderten von Schülern verziert worden sind. Diese haben meistens eine Einheitsgröße pro Schuljahr und passen sich nicht an die Größe der Kinder an. Und Zuhause sieht es ebenfalls bunt aus, längst nicht jedes Kind hat einen eigenen Schreibtisch.

Gemeinsam lernen macht Spaß, auch ohne Kinderschreibtisch

Kinderzimmer Schulkind – warum kein Stehtisch?

Generell finde ich, dass Kinder viel zu viel sitzen. Das gilt für die Schule, für die Hausaufgaben zu Hause, für das Spielen am PC oder Handy oder beim Fernsehen. Leider ist das aber nicht zu umgehen. Es wird wohl noch ein bisschen dauern, bis die bewegte Schule überall Einzug gehalten hat. So lange sollte man sich überlegen, wie das Kinderzimmer und auch der Kinderschreibtisch zu Hause aussehen soll.

8 Kriterien, die du beim Schreibtisch bedenken solltest

  • höhenverstellbarer Schreibtisch?
  • geneigte Schreibtischplatte oder nicht?
  • Sitzhaltung
  • Schreibtischstuhl
  • Platz für Schulsachen
  • optimale Maße
  • gutes Licht
  • modernes Design

Eine ausfühliche Beschreibung der 8 Ounkte sowie die perfekten Schreibtisch und -stuhl maße findest du hier.

Argumente für einen Kinderschreibtisch:

  • das Kind möchte unbedingt einen eigenen Tisch zu arbeiten haben
  • der Schreibtisch steht in einem ruhigen Raum, sodass das Kind nicht abgelenkt wird
  • der Schreibtisch hat eine verstellbare, kindgerechte Höhe und schädigt so die Haltung nicht
  • alle Materialien, die das Kind braucht, befinden sich direkt beim Arbeitsplatz

Argumente gegen einen Kinderschreibtisch:

  • das Kind möchte gerne dort arbeiten, wo sich seine Familie aufhält, meistens in der Küche oder im Wohnzimmer
  • Kinderschreibtische können sehr teuer sein, besonders Markenprodukte
  • ein Schreibtisch verführt zum Stillsitzen an immer ein und denselben Platz, wechselnde Tische fördern die Bewegung

Hausaufgaben im Kinderzimmer des Schulkindes?

Bei meinen Kindern wurde der Schreibtisch erst gekauft, als diese ihn unbedingt haben wollten. Das war irgendwann im Laufe der Grundschule, aber ganz sicher nicht im ersten Schuljahr. Als sie mit dem Lesen, Rechnen und Schreiben begannen, wollten sie unbedingt Gesellschaft dabeihaben. Wir fanden es total gemütlich, gemeinsam im Wohnzimmer zu sitzen und zu arbeiten. Die Kinder an ihren Hausaufgaben und ich an meinen Manuskripten. Manchmal spielte sogar mein Mann noch Gitarre dazu.

Ich glaube nicht, dass das meinen Kindern geschadet hat. Letztlich muss es eben doch jede Familie selbst entscheiden, ob und wann der Kinderschreibtisch notwendig ist. Ein teures Modell halte ich ebenso für reinen Luxus, wie die super ergonomischen Schulranzen, Wasserflaschen aus Edelstahl und die Designer-Brotboxen. Alles machbar, aber nicht unbedingt notwendig.