Mit nur 5 Schritten ein Märchen schreiben: So gelingt’s dir leicht!

Märchen faszinieren seit Jahrhunderten Menschen auf der ganzen Welt. Ob als Gute-Nacht-Geschichte oder inspirierende Erzählung – Märchen sind zeitlos und vielseitig. Doch wie schreibst du selbst ein Märchen? In diesem Blogbeitrag lernst du, wie du in nur fünf Schritten deine eigene magische Geschichte erschaffst und dein eigenes Märchen schreiben kannst.

Es gibt übrigens gute Gründe für Märchen.

1. Die Grundlage: Überlege dir eine klare Moral oder Botschaft

Märchen haben oft eine tiefere Botschaft. Sie lehren Werte wie Mut, Freundschaft, Ehrlichkeit oder die Bedeutung von Hilfsbereitschaft. Bevor du loslegst, frage dich:

  • Welche Botschaft soll das Märchen vermitteln?
  • Welches Problem wird gelöst, und was lernen die Figuren daraus?

Beispiele:

  • „Ehrlichkeit wird belohnt“ (wie in Der Fischer und seine Frau).
  • „Hilfsbereitschaft zahlt sich aus“ (wie in Aschenputtel).

Eine klare Botschaft hilft dir, deine Geschichte zu strukturieren und fesselt deine LeserInnen.

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2. Das Setting: Erschaffe eine märchenhafte Welt

Märchen spielen oft an magischen oder mystischen Orten. Der Schauplatz sollte lebendig sein und deine Leser direkt in die Welt der Fantasie ziehen. Beschreibe diesen Ort detailreich, damit die Leser sich hineinversetzen können. Beim Märchen schreiben musst du diesen Punkt bedenken.

Tipps für ein gelungenes Setting beim Märchen schreiben:

  • Platziere dein Märchen in einem Wald, einer Burg, einer fernen Insel oder einer zauberhaften Stadt.
  • Lass Tiere sprechen, magische Wesen auftauchen oder unerklärliche Dinge geschehen.
  • Nutze Symbole (z. B. ein geheimnisvoller Baum, eine verzauberte Höhle), um Spannung aufzubauen.

3. Die Figuren: Helden, Helfer und Gegenspieler entwickeln

Ein Märchen braucht starke Charaktere. Sie machen die Geschichte lebendig und fesselnd. Überlege dir, welche Rolle jede Figur spielt und wie sie miteinander interagieren.

Typische Figuren in Märchen:

FigurentypMerkmaleBeispiele
Held/HeldinMutig, jung, oft aus schwierigen VerhältnissenRotkäppchen, Hänsel und Gretel
HelferMagisch, weise, unterstützt den HeldenDie gute Fee, Tiere wie Raben
GegenspielerBöse, egoistisch, oft übermächtigHexe, Drache, böse Stiefmutter

Stelle dir Fragen wie:

  • Was treibt meinen Helden an?
  • Warum handelt der Gegenspieler böse? (Oft steckt ein Grund dahinter!)
  • Wie entwickelt sich der Held im Laufe der Geschichte?

4. Die Handlung: Spannungsbogen in drei Akten beim Märchen schreiben

Ein klassisches Märchen folgt meist einem einfachen Aufbau, der aber sehr wirkungsvoll und spannend ist. Teile deine Handlung in drei Akte:

1. Einführung:

Hier wird der Alltag des Helden beschrieben, bis ein Problem auftaucht.

  • Beispiel: Ein armer Junge findet eine Zauberlampe (z. B. in Aladdin).

2. Konflikt:

Der Held muss Herausforderungen meistern, oft mit Hilfe magischer Wesen oder Objekte.

  • Beispiel: Hänsel und Gretel treffen auf die Hexe und müssen sie überlisten.

3. Lösung:

Der Held löst das Problem, der Bösewicht wird besiegt, und die Moral des Märchens wird deutlich.

  • Beispiel: Aschenputtel wird durch ihre Freundlichkeit zur Königin.

5. Der märchenhafte Stil: Schreibe bildhaft und zeitlos

Die Sprache eines Märchens macht den Zauber aus. Nutze einfache, aber bildhafte Sprache beim Märchen schreiben, die sich für Kinder und Erwachsene eignet. Typische Elemente eines Märchens sind:

  • Wiederholungen: „Spieglein, Spieglein an der Wand…“
  • Zauberworte: „Es war einmal“, „Und wenn sie nicht gestorben sind…“
  • Metaphern: Vergleiche und Symbole wie „die dunklen Wälder des Lebens“.
  • Zahlenmagie: Die Zahlen 3, 7 oder 12 tauchen oft auf (z. B. „drei Wünsche“).

Lass dich von klassischen Märchen inspirieren, aber bring deine eigene Note ein.

Übungsaufgabe: Schreibe dein erstes Märchen

Schritt 1: Wähle eine Moral aus. Zum Beispiel: „Geduld führt zum Ziel.“

Schritt 2: Bestimme die Figuren:

  • Held: Ein junger Bäckerlehrling, der gerne zaubern lernen will.
  • Helfer: Eine sprechende Katze.
  • Gegenspieler: Ein mächtiger Zauberer, der den Bäckerlehrling täuschen will.

Schritt 3: Überlege dir ein Setting: Ein kleines Dorf am Fuße eines verzauberten Berges.

Schritt 4: Schreibe in drei Akten:

  • Einführung: Der Bäckerlehrling träumt von einem besseren Leben. Die sprechende Katze verspricht ihm Hilfe.
  • Konflikt: Der Zauberer gibt ihm schwierige Prüfungen. Mit Geduld und der Unterstützung der Katze meistert er diese.
  • Lösung: Der Lehrling überlistet den Zauberer und wird ein berühmter Magier.

Schritt 5: Lies dein Märchen laut vor und achte darauf, ob es flüssig klingt. Füge magische Details und Dialoge ein, um es lebendig zu machen.

Märchen schreiben macht Spaß und fördert deine Kreativität

Ob für deine Kinder, Schüler oder für dich selbst – ein Märchen zu schreiben, ist eine wunderbare Übung, um Fantasie und Sprache zu verbinden. Halte dich an die fünf Schritte, und du wirst erstaunt sein, wie schnell du deine eigene magische Geschichte aufs Papier bringst.

Märchen schreiben: Jonas und der Stern

Beispiel: Jonas und der verlorene Stern

1. Einführung:

Es war einmal ein Junge namens Jonas, der in einer kleinen Stadt lebte, wo die Nächte nie richtig dunkel wurden. Der Himmel war voller Lichter, aber ein besonders heller Stern, der Jonas‘ Lieblingsstern war, verschwand plötzlich. Jonas, der immer davon träumte, Astronaut zu werden, war entschlossen, den Stern zurückzubringen.

2. Der Held und die Herausforderung:

Eines Nachts hörte Jonas eine seltsame Stimme aus seinem Teleskop: „Hilfe! Ich bin gefangen!“ Es war der verlorene Stern, der von einem dunklen Nebel umhüllt war, der alle Sterne verschlucken wollte. Der Stern bat Jonas, eine Reise durch die Galaxie zu wagen, um ihn zu retten. Doch dazu brauchte Jonas drei Teile eines magischen Leuchtsteins, der den Nebel vertreiben konnte.

3. Die Helfer und moderne Prüfungen:

Jonas stieg in ein altes Raumschiff, das er mit Hilfe von Opa Henris Bauanleitung reparierte. Plötzlich tauchte Luma, ein sprechender kleiner Roboter, auf und erklärte: „Ich werde dein Co-Pilot sein!“ Gemeinsam brachen sie zu ihrem Abenteuer auf.

  • Erste Prüfung: Auf dem Planeten der Rätsel musste Jonas einen kniffligen Code entschlüsseln, der die erste Leuchtstein-Hälfte freigab. Der Code lautete: „Ich bin leicht, doch niemand kann mich fangen.“ Jonas rief: „Licht!“ – und der Stein erschien.
  • Zweite Prüfung: Auf einem Asteroiden-Labyrinth trafen sie auf Weltraumkreaturen, die den zweiten Leuchtstein bewachten. Jonas überzeugte sie, ihm zu helfen, indem er ihnen ein Lied aus der Erde vorsang – etwas, das sie noch nie gehört hatten.
  • Dritte Prüfung: Der dunkle Nebel selbst stellte sich ihnen in den Weg. Jonas musste seinen Mut beweisen, indem er durch die Dunkelheit flog, obwohl er Angst hatte.

4. Lösung:

Mit den drei Teilen des Leuchtsteins aktivierte Jonas ein starkes Licht, das den Nebel vertrieb. Der Stern war frei und kehrte an seinen Platz am Himmel zurück. „Danke, Jonas! Jetzt können alle wieder die Sterne sehen,“ sagte der Stern.

5. Schluss und Moral:

Jonas kehrte zur Erde zurück und wurde als Held gefeiert. In dieser Nacht leuchtete der Himmel heller als je zuvor. Jonas wusste nun, dass Träume nicht nur Wünsche bleiben, wenn man den Mut hat, für sie zu kämpfen.
Moral: Glaube an dich selbst, und du kannst selbst die dunkelsten Hindernisse überwinden.