Dein individueller Belohnungsplan zum Ausdrucken

Wenn du auch schon einmal nach einem Belohnungsplan zum Ausdrucken Ausschau gehalten hast, wirst du von der Fülle der Angebote überrascht gewesen sein. Das liegt daran, dass ein Belohnungsplan immer ganz individuell auf das jeweilige Kind zugeschnitten sein muss, um seine Lernkurve zu steigern oder andere Ziele zu unterstützen.

Positives Verhalten belohnen

Jeder hat eine andere Lernkurve, lernt in anderen Intervallen, hat eine andere Persönlichkeit und wird von unterschiedlichen Dingen motiviert und angespornt. . Das muss der Belohnungsplan berücksichtigen, sonst kann er seinen positiven Effekt nicht komplett entfalten. Wie der Name Belohnungsplan schon sagt, geht es darum, für ein bestimmtes Verhalten zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Belohnung zu bekommen.

Diese 3 Faktoren sind maßgeblich für den Erfolg

  • Verhalten
  • Zeitpunkt
  • Art der Belohnung
Belohnungsplan für die Hausaufgaben

Grundlegende Überlegungen zum Anfertigen eines Belohnungsplans zum Ausdrucken

Diese drei Fragen musst du sich stellen, bevor du einen Belohnungsplan aufstellen und einsetzen kannst.

  1. Welches Verhalten soll positiv verstärkt, also belohnt werden?
  2. In welchem Zeitraum sollen die Belohnungen vergeben werden?
  3. Welche Belohnungen eignen sich, bzw. sind wirksam bei meinem Kind?

Endlich gute Noten im Aufsatz oder bei Textaufgaben?

Belohnungsplan für abends und morgens

In manchen Familien sind es die kleinen Dinge am Abend oder am Morgen, die großen Stress verursachen. Auch dafür eignen sich Belohnungspläne.

Belohnungsplan Abend
Belohnungsplan Morgen

Was ist ein Belohnungsplan oder Verstärkerplan eigentlich?

Dabei handelt es sich um ein Verfahren aus der Verhaltenstherapie, bei dem eine Person, meistens ein Kind, für ein bestimmtes positives Verhalten belohnt wird. Die Belohnung erfolgt nicht direkt, sondern erst nach einem vereinbarten Zeitraum. Ziel ist es, das erwünschte Verhalten nach und nach zu automatisieren. Zur Überbrückung werden sogenannte Token genutzt, das können Punkte, Aufkleber, Häkchen, Smileys oder Murmeln sein. Irgendwann soll der Belohnungsplan dann überflüssig sein. Mit einem Belohnungsplan kannst du auch eines der 5 größten Schulprobleme lösen.

Belohnungspläne können bunt sein

Mögliche Ziele eines individuellen Belohnungsplans

Jedes Kind unterscheidet sich vom anderen, und deswegen müssen auch für jedes Kind individuelle Ziele festgelegt werden. Der einer schafft es vielleicht nicht, morgens rechtzeitig für die Schule das Haus zu verlassen. Der andere vergisst ständig Schulmaterialien und der dritte kommt abends nicht zur Ruhe oder probt jeden Nachmittag einen Aufstand bei den Hausaufgaben. Zunächst musst du also ganz genau festlegen, welches Verhalten deines Kindes du beeinflussen möchten.

Achtung: Konzentriere dich bei deinem Grundschulkind vorerst auf ein Verhalten und mische nicht verschiedene Ziele miteinander. Besprich die Ziele auf jeden Fall gemeinsam mit deinem Kind, sodass der Belohnungsplan einen Charakter wie eine Art Vertrag zwischen zwei Parteien bekommt. Ältere Kinder vertragen auch komplexere Belohnungspläne.

Vorlage Belohnungsplan

Belohnungsplan zum Ausdrucken

Nicole lernt so besser

Beispiel: Bei Nicole soll abends Struktur und mehr Ruhe einkehren, damit sie morgens ausgeruht und organisierter in den Schultag starten kann. Die folgenden Ziele haben Eltern und Kind gemeinsam festgelegt.

Mo Di Mi Do FR jeweils 1 Punkt
          Stundenplan für den nächsten Tag ansehen
          Schulranzen für den nächsten Tag packen
          Anziehsachen rauslegen
          in Ruhe gemeinsam Abendessen
          Zähne putzen
          Bett und lesen, kein Computer
Belohnungsplan für Nicole

Einigt euch auf einen zeitlichen Rahmen

Für Grundschulkinder vergeht die Zeit wesentlich langsamer als für Erwachsene. Sie können noch nicht allzu weit in die Zukunft blicken und brauchen deswegen überschaubare Zeiträume für ihren Belohnungsplan zum Ausdrucken. Nach und nach kannst du die Zeiträume erweitern, immer an den Entwicklungsstand deines Kindes angepasst. Beginne anfangs ruhig mit einer Woche und überprüfe, inwieweit dein Kind damit zurechtkommt. Schon bald kannst du einen Belohnungsplan auf einen Monat erweitern, besonders wenn Ferien in die Zeit fallen.

Achtung: Überprüfe anfangs jeden Abend gemeinsam, für welche Aufgaben dein Kind einen Punkt erhält. Erst wenn du das Gefühl hast, dein Kind trägt seine Punkte problemlos selber ein, kannst du dich zurückziehen.

Legt die Belohnungen gemeinsam fest

Ein Belohnungsplan zum Ausdrucken ist nur wirksam, wenn dein Kind sich auf die Belohnungen freut. Aus diesem Grunde ist es ganz wichtig, die ausgewählten Belohnungen gemeinsam festzulegen. Lege deinen Schwerpunkt dabei auf jeden Fall auf gemeinsame Unternehmungen und nicht auf materielle Dinge. Das vorrangige Ziel eines Belohnungsplanes ist die Verhaltensänderung, im Hintergrund steht aber auch eine Erziehung zur Selbstständigkeit. Je stärker dein Kind aus sich selbst heraus motiviert ist, sein Verhalten zu ändern (intrinsische Motivation), desto besser. Eine materielle Belohnung ist immer eine Verstärkung von außen, sie kann anfangs als Anreiz dienen, sollte aber nach und nach durch immaterielle Dinge ersetzt werden.

Belohnungsplan umgekehrt – so geht es auch

Manche Kinder reagieren sehr positiv auf den umgekehrten Belohnungsplan. Dazu erhalten sie eine maximale Anzahl von Token (etc. Murmeln, Punkte, Smileys) und müssen jedes Mal eines davon abgeben, wenn sie ihr Tagesziel nicht erreicht haben. Die am Ende der vereinbarten Laufzeit übrig gebliebenen Token können sie dann gegen ihre Belohnung eintauschen. Je weniger Token übrig sind, desto weniger Belohnung gibt es.

Belohnungspläne oder Verstärkerpläne können sehr vielfältig eingesetzt werden

Wenn ein Kind sich erst einmal daran gewöhnt hat, sein Verhalten mit den Punkteplänen zu steuern, lassen sich damit gute Erfolge erzielen. Immer wenn ein erwünschtes Verhalten erreicht wurde, kann der jeweilige Plan langsam auslaufen. Die nun entstandene Lücke darf mit einem neuen Belohnungsplan zum Ausdrucken gefüllt werden. Mögliche Ziele im Alltag einer Familie können sein:

  • Aufgaben im Haushalt (Spülmaschine ausräumen, dreckige Wäsche wegräumen, Haustier sauber machen)
  • Verhalten im Badezimmer (Zahnbürste ausspielen, auf der Toilette abziehen, Toilettendeckel schließen, Hände waschen)
  • Kinderzimmer aufräumen (Bücher ins Regal, Lego in die Kiste, Perlen in den Korb)
  • Mediennutzung (Mediendauer einhalten, kein Smartphone im Bett, medienfreie Zonen)

So reagierst du richtig, wenn das Ziel nicht erreicht wird

Wenn dein Kind die Belohnung verfehlt, darf es nicht verzweifeln. Es braucht das Gefühl, in der nächsten Woche einen Neustart hinlegen zu können. Strafe, Druck oder Drohung sind hier fehl am Platz. Wenn du bemerkst, dass die Ziele zu hochgesteckt sind, musst du den Belohnungsplan umgehend anpassen. Ab und zu muss dein Kind die Möglichkeit haben eine Belohnung zu erhalten, sonst verliert es seine Motivation.

Diese 7 Fehler solltest du bei einem Belohnungsplan vermeiden

Bei der Umsetzung eines Belohnungsplans für dein Kind gibt es einige Fehler, die vermieden werden sollten.

  1. Zu viele Belohnungen: Wenn ein Belohnungsplan zu großzügig ist, kann das Kind schnell lernen, dass es für fast alles eine Belohnung bekommt. Dies kann dazu führen, dass das Kind eine Erwartungshaltung entwickelt und es schwer fällt, ohne Belohnung zu handeln.

2. Nicht realistisch sein: Ein Belohnungsplan sollte realistische Ziele enthalten, die dem Alter und den Fähigkeiten des Kindes angemessen sind. Wenn die Ziele zu hoch gesteckt sind, kann das Kind schnell frustriert werden und den Anreiz verlieren.

3. Nicht konsequent sein: Es ist wichtig, dass der Belohnungsplan konsequent durchgeführt wird. Wenn das Kind für eine bestimmte Leistung belohnt wird, sollte dies jedes Mal geschehen. Wenn das Kind jedoch manchmal belohnt wird und manchmal nicht, kann dies für das Kind verwirrend und frustrierend sein.

4. Nur auf das Ergebnis achten: Ein Belohnungsplan sollte nicht nur auf das Ergebnis fokussiert sein, sondern auch die Anstrengungen des Kindes würdigen. Wenn das Kind hart arbeitet, um ein Ziel zu erreichen, sollte dies auch belohnt werden, selbst wenn das Ziel nicht vollständig erreicht wird.

5. Zu materialistisch sein: Belohnungen müssen nicht unbedingt materiell sein. Ein Lob, eine Umarmung oder eine besondere Aktivität mit den Eltern können genauso wertvoll sein wie ein Spielzeug.

6. Belohnungen als Bestechung verwenden: Wenn Belohnungen als Bestechung verwendet werden, um ein Kind dazu zu bringen, etwas zu tun, kann dies dazu führen, dass das Kind lernt, dass es nur handeln muss, wenn es eine Belohnung bekommt.

7. Den Belohnungsplan zu lange durchführen: Ein Belohnungsplan sollte nur für einen begrenzten Zeitraum durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass das Kind nicht von den Belohnungen abhängig wird. Sobald das Kind gelernt hat, das gewünschte Verhalten zu zeigen, kann der Belohnungsplan langsam abgebaut werden.

Insgesamt ist es wichtig, dass ein Belohnungsplan sorgfältig geplant und umgesetzt wird, um sicherzustellen, dass er effektiv und nachhaltig ist. Es ist auch wichtig, dass die Eltern das Verhalten des Kindes beobachten und bei Bedarf den Plan anpassen, um sicherzustellen, dass er weiterhin effektiv ist.