26 effektive Lerntipps für dein Kind

Lernen ist ein komplexer Vorgang, den jeder anders anpackt. Das ist auch okay, denn je nach Lerntyp und Persönlichkeit sollte jeder seine eigene Lernstrategie entwickeln. Dabei ist es aber auch sinnvoll, grundlegende Lerntipps zu beachten. Neben einer guten Konzentration und einer Leistungsbereitschaft sind auch die Lernmethoden ein wichtiger Baustein für den Lernerfolg. Die besten haben wir hier zusammengestellt.

Unsere besten Lerntipps für SchülerInnen

Um die Schule und das Lernen kommt dein Kind nicht herum. Mal ganz ehrlich, sogar seine Zukunft hängt davon ab, wie gut es sich in der Schule schlägt. Wer schon früh keine Erfolgserlebnisse beim Lernen hat, verliert die Lust daran oft lebenslang. Und das ist echt schlecht. Inzwischen führt ja kein Weg mehr am lebenslangen Lernen vorbei. Alle Jobs verändern sich permanent, werden anspruchsvoller oder digitaler. Wenn dein Kind früh den Spaß am Lernen erlebt, wird es mit der Flexibilität nicht so große Schwierigkeiten haben.

26 Lerntipps
26 Lerntipps

Jedes Kind lernt anders

Na ja, nicht jedes Kind. Es gibt jedoch verschiedene Typen von Lernenden, die dann eben auch mit der ein oder anderen Methode besser oder schlechter klar kommen. Finde heraus, welche Methode für dein Kind am besten passt. Natürlich musst dein Kind nicht alle 26 Tipps ausprobieren. Sobald es zwei oder drei passende Tipps für sich entdeckt hat, sollte es diese konsequent anwenden. Lässt der Erfolg irgendwann nach, vielleicht weil dein Kind nun älter ist und anders lernen möchte, kann es die Methoden einfach austauschen.

Lerntipps Teil 1

Tipps 1 bis 13So lernst du besser
Tipp 1:
Deine Sinne
Nutze so viele Sinne wie möglich zum Lernen. Setze deine Augen, deine Ohren, deinen Mund ein und bewege dich auch. Erkläre das Gelernte jemand anderem.
Tipp 2: Salami-TechnikDie Salamitechnik hilft dir dabei, den Lernstoff in überschaubare Portionen einzuteilen. So behältst du die Übersicht und hast Erfolgserlebnisse.
Tipp 3: TeilerfolgeMache dir auch Teilerfolge bewusst, denn das motiviert zum Weiterlernen.
Tipp 4: BelohnungBelohne dich, wenn dir etwas gelungen ist. Vielleicht „erlaubst“ du dir eine Pause zum Musikhören nach den Mathehausaufgaben.
Tipp 5: WiederholungWiederhole den Lernstoff in bestimmten Abständen (1, Tag, 2 Tage, 5 Tage), damit er wirklich im Langzeitgedächtnis landet.
Tipp 6: Arbeite zügigSchiebe das Lernen nicht zu lange auf, sondern erledige es schnellstmöglich. Dann hast du den Kopf für andere Dinge frei.
Tipp 7: PausenMache Pausen, mindestens alle 30 Minuten. Lass frische Luft herein und bewege dich kurz. Dann kannst du erholt weiterlernen.
Tipp 8: WohlfühlfaktorDeine Lernumgebung beeinflusst dein Lernverhalten. Schaffe dir einen Lieblingslernplatz.
Tipp 9: Licht | HelligkeitSonnenlicht oder Tageslichtlampen helfen beim Lernen. Gutes Licht hält dich wach und konzentriert, Dämmerlicht macht müde.
Tipp 10: Lautstärke und MusikLeise Musik, möglichst ohne Gesang, kann beim Lernen helfen. Ansonsten sollte es ruhig sein, sodass du nicht abgelenkt wirst.
Tipp 11: MahlzeitenLerne oder arbeite nicht direkt nach dem Essen, denn dann ist dein Körper noch mit der Verarbeitung der Nahrung beschäftigt.
Tipp 12: Leichte ErnährungIss in den Lernpausen nur leichte Kleinigkeiten, Gemüse und Obst, Nüsse oder etwas Joghurt.
Tipp 13: AbwechslungWechsele die Lerninhalte ab. Anstatt erst Deutsch und dann Geschichte zu lernen, solltest du erstmal etwas mit Zahlen machen.
13 Lerntipps
Lerntipps für bessere Noten

Mega-Lerntipp: Stell dein Handy beim Lernen unbedingt aus oder lege es in Nebenzimmer. Nichts bringt dich so sehr raus beim Lernen, wie das Geräusch einer hereinkommenden Kurznachricht.

Achtung Boys: Gaming ist ein Erfolgskiller

Leider eine schlechte Nachricht für Jungen: Deren Leistungskurve fällt dramatisch ab, je mehr sie am PC sitzen und spielen. Neuste Untersuchungen zeigen, dass Jungen viel weniger Hobbys ausüben, in der Schule schlechter werden und ihre sozialen Kontakte einschlafen, wenn sie in den Sog von Fortnite und Co. kommen. Im schlimmsten Fall droht die Sucht – und das ist dann wirklich kein Spaß mehr. Eltern sind also sehr gut beraten, wenn sie die Computerzeit ihrer Kinder streng kontrollieren und auf ein gesundes Maß beschränken. Je eher solche regeln eingeführt werden, desto leichter fällt die Umsetzung.

Viele Videos zum Thema Lernmethoden und Lerntechniken findest du auf meinem Kanal lernfoerderung bei YouTube. Die Videos kannst du dir kostenlos ansehen und dir sogar welche wünschen. Aber ich bin sicher, bei fast 1000 Lernvideos ist auch für dein Thema schon etwas dabei.

Setze dich nicht unter Druck

Du musst nicht alle Lerntipps auf einmal beherrschen oder anwenden. Sieh sie dir in Ruhe an und überlege, welche du schnell umsetzen kannst. Nimm dir erst einmal 5 Tipps vor und probiere sie aus. Wenn du dich daran gewöhnt hast, nimmst du die nächsten 5. So kannst du deine Lernleistung nach und nach verbessern.

Lerntipps Teil 2

Tipps 14 bis 26So lernst du besser
Tipp 14:
Aufteilung
Verteile das Lernen auf deine Woche. Lieber jeden tag eine Stunde als am Wochenende 8 Stunden am Stück lernen.
Tipp 15: EselsbrückenReime und Merksätze prägen sich gut ein. Versuche deine Lerninhalte in Eselsbrücken zusammenzufassen. “He, she, it – das s muss immer mit.”
Tipp 16: PlanungBereite schon am Abend alles für den nächsten tag vor. So sparst du morgens Zeit und gerätst nicht unter Druck.
Tipp 17: BetthupferlLerne im Schlaf – beziehungsweise lies dir abends noch einmal die wichtigen Inhalte durch. So können sie sich über Nacht festsetzen.
Tipp 18: SchlafSchlafe genug, damit du ausgeruht bist. Gehe möglichst immer zur gleichen Zeit ins Bett. Diese Regelmäßigkeit liebt dein Körper.
Tipp 19: VorbereitungLege dir vor dem Lernen alle deine Arbeitsmittel wie Bücher, Hefte oder Stifte bereit, damit du nicht gestört wirst durch Suchaktionen.
Tipp 20: ReihenfolgeBeginne das Lernen mit etwas Interessantem, Spannendem, Leichtem. So bist du motivierter und dein Gehirn hat Zeit sich aufzuwärmen.
Tipp 21: FlüssigkeitTrinke genug, denn Flüssigkeitsmangel stört die Konzentrationsfähigkeit. Wasser, Tee oder ungesüßte Säfte sind die besten Durstlöscher.
Tipp 22: Schone die AugenWenn du länger am Bildschirm arbeitest, werden deine Augen schneller müde. Sieh in Abständen aus dem Fenster und lasse deinen Blick schweifen. Das entspannt deine Augen.
Tipp 23: LernstrategieWähle ein oder zwei Lernstrategien aus, die du gerne und gut anwenden kannst. Vielleicht ist das die Mindmap-Methode und das farbige Markieren wichtiger Inhalte. Nutze diese Methoden regelmäßig, um dir Lernstoff besser zu merken.
Tipp 24: SpickzettelSchreibe dir einen Spickzettel, indem du die wichtigsten Informationen übersichtlich zusammenfasst. Lerne ihn auswendig und benutze ihn in der Arbeit nicht.
Tipp 25: AnspannungWenn du vor einer Arbeit sehr nervös bist, bewege dich. Gehe zu Fuß zur Schule oder renne das Treppenhaus zwei, dreimal rauf und runter. So wirst du ruhiger und kannst danach entspannter arbeiten.
Tipp 26: LernplanErstelle dir einen Lernplan und halte dich daran. Lerne NICHT mehr direkt vor einer Prüfung.
13 weitere Lerntipps

Noch ein Wort zur Konzentration

Die besten Lerntipps nutzen nichts, wenn Kinder sich nicht konzentrieren können. „Mein Kind kann sich nicht konzentrieren!“ höre ich immer wieder Eltern klagen. Doch ist das wirklich so? Eine Vielfalt  von Reizen macht es Kindern heute schwerer, sich länger auf eine Tätigkeit zu konzentrieren. Sie teilen ihre Aufmerksamkeit auf, springen häufiger zu neuen Themen. Das Problem besteht zu Hause, aber auch im Unterricht. Nur sehr strukturierten und disziplinierten Schülerinnen und Schülern gelingt es ohne Training, sich beim Lernen nicht ablenken zu lassen.

Immer öfter können Kinder den starken Reizen durch die Medien oder anderen Ablenkungen einfach nicht lange genug widerstehen. Sie konzentrieren sich schneller auf etwas anders, lassen sich leichter ablenken. Die Konzentration ist damit nicht weg, sondern sie verlagert sich nur. Um das zu verhindern, müssen Kinder lernen, ihre Impulsivität zu unterdrücken und sich von anderen Reizen nicht ablenken zu lassen. Sie müssen ihre sogenannten Exekutivfunktionen beherrschen. Diese sind;

  • die Fokussierung der Aufmerksamkeit
  • die Steuerung von Emotion und Motivation
  • das Planen und das Problem lösen
  • das Aufgabenmanagement
  • und die Handlungskontrolle

Das müssen konzentrierte Kinder leisten

Um konzentriert weiterhin dem Unterricht zu folgen, müssen Schülerinnen und Schüler ihre Neugier zügeln (Steuerung von Gefühlen), sich für das Unterrichtsthema interessieren (Motivation erzeugen), der Lehrkraft zuhören (Fokussierung der Aufmerksamkeit), Pläne bis zur Pause aufschieben (Aufgabenmanagement) und es vermeiden, auf ihre Smart-Watch zu sehen (Handlungskontrolle).

Kinder müssen Selbststeuerung erlernen

Selbststeuerung bedeutet, Jungen und Mädchen müssen die bewusste Entscheidung treffen, sich 45 Minuten auf den Schulunterricht zu konzentrieren. Auch bei den Hausaufgaben oder dem Lernen für eine Arbeit geht es nicht ohne ein gewisses „Aufgabenmanagement“. Aus den zahlreichen Möglichkeiten, die einem Schulkind heute zur Verfügung stehen, muss sich das Passende heraussuchen und nutzen.

Lernen ist so eine Sache

Egal was du durchmachst, wie du dich in der Schule schlägst und welchen Weg du einschlägst – deine Eltern sollten stets zu dir halten. Nur mit dem sicheren Rückhalt der Familie und dem Gefühl, gut zu sein wie man ist, können Kinder wachsen und Herausforderungen meistern. Die Schule ist nur ein kleiner Teil des Lebens. Sie ist in manchen Fällen richtungsweisend, muss es aber nicht zwingend sein. Viele erfolgreiche und glückliche Menschen haben keine tolle Schullaufbahn hingelegt. Du kannst dein Bestes geben – und das ist genug.