Schutz vor Pornografie im Netz

Die Verbreitung von Pornografie im Internet findet schon länger nicht mehr nur durch Erwachsene statt. Seitdem immer mehr Kinder und Jugendliche Smartphones haben, verbreiten sie auch pornografische Inhalte. Oft geschieht das aus Naivität, Unwissenheit und mangelnder Reflexionsfähigkeit. Dabei wird der Schutz vor Pornografie immer wichtiger.

Straftat aus Versehen

Den Kindern und Jugendlichen ist dabei oft gar nicht bewusst, dass sie eine Straftat begehen. Sie verfügen nicht über einen angemessenen Umgang mit den Medien. Medienkompetenz ist in vielen Fällen schlichtweg nicht vorhanden. Pornografie wird als lustig empfunden und mit den Freunden gedankenlos geteilt.

Einer der Gründe ist sicherlich, dass die Nutzer von Smartphones viel zu jung sind. Fachleute empfehlen immer wieder, Jugendlichen ein internetfähiges Smartphone nicht vor der sechsten Klasse zu erlauben. Kaum umsetzbar, weil inzwischen schon viele GrundschülerInnen ein Smartphone besitzen. Aber auch 15, 16 oder 17 jährige sind sich ihres Fehlverhaltens oft nicht bewusst.

Erst mitmachen und später Opfer werden.

Kinder sind immer öfter Täter bei Pornografie

Immer wieder gibt es Ermittlungen gegen jugendliche Verdächtige im Alter zwischen 14 und 26 Jahren, die kinderpornografisches Material über soziale Netzwerke weiterverbreitet haben sollen. Die Folgen dieser Tat sind den TäterInnen oft nicht bewusst. Wird ein pornografisches Video weitergeleitet oder geteilt, steigt seine Verbreitung schneeballartig an. Dabei handelt es sich um eine Straftat, die auch von der Polizei verfolgt wird.

Seit Jahren nimmt das Problem der Versendung von Pornografie über das Internet dramatisch zu, und die Täter werden immer jünger. Sie brauchen dringend Schutz vor Pornografie, um keinen seelischen Schaden zu erleiden. Eltern und LehrerInnen sind nicht in der Lage, den Kindern und Jugendlichen die notwendige Medienkompetenz zu vermitteln. Wirksame Präventionsarbeit findet einfach nicht statt.

Schutz vor Pornografie fängt beim Smartphone an

Ganz sicher würde die Polizei bei einer Razzia sehr viele strafbare Inhalte auf SchülerInnen-Smartphones finden. Gewalt und Pornografie-Videos sind weit verbreitet, am häufigsten über WhatsApp und andere Netzwerke. Doch immer noch kümmern sich Eltern und Fachleute viel zu wenig um die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Zusammenhang mit dem Internet. Es fehlt an Information, Fortbildung, Weiterbildung und Motivation!

Es ist bereits traurige Realität, dass fast jedes Kind oder Jugendlicher inzwischen über das Internet mit sexueller Belästigung oder Pornografie konfrontiert wird. Wirksame Jugendschutzfiltern werden immer wieder ausgetrickst und können die Kinder und Jugendlichen nicht wirklich schützen. Aus meiner Erfahrung als langjährige Lerntherapeutin und Elternberaterin würde ich empfehlen:

3 Tipps für den Umgang mit Smartphones

  1. Grundschulkinder niemals alleine mit dem Smartphone (das gilt für alle internetfähigen Geräte) spielen lassen, wenn sie eins besitzen. Pornografie hat so keine Chance.
  2. Im Laufe der Grundschule Medienkompetenz aufbauen. Dazu gehört das Sprechen über die Gefahren des Internets, das Einüben von Regeln und der Aufbau von gegenseitigem Vertrauen.
  3. Sobald Kinder ein eigenes Smartphone besitzt, sollte ein Jugendschutzprogramm (z.B. screen time) aufgespielt und ständig überprüft werden. Es gibt keine “unknackbare” Schutzsoftware.

Tipp

Außerdem halte ich es für immens wichtig, Kindern und Jugendlichen Alternativen zu den digitalen Medien regelmäßig und konsequent anzubieten. Der reale Kontakt zu Gleichaltrigen, die Zugehörigkeit zu einem Verein, ein oder zwei Hobbys und Erfolgserlebnisse außerhalb der Schule schützen davor, sich im Internet zu verlieren.