Belohnungsplan zum Ausdrucken

Ein Belohnungsplan kann ein effektives Mittel sein, um dein Kind ab der ersten Klasse zu motivieren und positives Verhalten zu fördern. Hier findest du eine Vorlage zum Ausdrucken sowie Tipps zur digitalen Umsetzung.

Warum ein Belohnungsplan sinnvoll ist

Ein Belohnungsplan hilft dabei, gewünschtes Verhalten bei Kindern zu verstärken. Durch das Sammeln von Punkten oder Symbolen wird dein Kind ermutigt, bestimmte Aufgaben oder Verhaltensweisen regelmäßig zu zeigen. Dies fördert nicht nur die Motivation, sondern auch die Selbstständigkeit und Verantwortungsübernahme.​

Belohnungsgutscheine für Hausaufgaben-Motivation

Diese Gutscheinvorlage unterstützt dich dabei, dein Kind spielerisch und positiv bei den täglichen Hausaufgaben zu motivieren. Die Belohnungsgutscheine sind kindgerecht gestaltet und können individuell als Anerkennung für erledigte Aufgaben, besondere Anstrengung oder eigenständiges Arbeiten eingesetzt werden.

So funktioniert’s:

  1. Wähle gemeinsam mit deinem Kind, welche Gutscheine als Belohnung im aktuellen Wochenplan angeboten werden.
  2. Sobald eine festgelegte Punktzahl erreicht ist (z. B. durch einen Hausaufgaben-Belohnungsplan), darf sich dein Kind einen Gutschein aussuchen.
  3. Der Gutschein wird bei Gelegenheit eingelöst – gerne mit einem kleinen feierlichen Moment oder einem Eintrag ins Belohnungsheft.

Die Auswahl reicht von kleinen Erlebnissen über Wunschzeit bis hin zu symbolischen Privilegien – alle ohne großen Aufwand, aber mit großer Wirkung.

Belohnungssticker für einen Belohnungsplan

Beispiel eines allgemeinen Belohnungsplanes für dein Kind

Hier ist eine einfache Wochenübersicht, die du ausdrucken und gemeinsam mit deinem Kind ausfüllen kannst:​

TagAufgabe/VerhaltenErfüllt (✔/✘)Anmerkungen
MontagHausaufgaben vollständig erledigt
DienstagZimmer aufgeräumt
Mittwoch30 Minuten gelesen
DonnerstagBeim Tischdecken geholfen
FreitagPünktlich ins Bett gegangen
Samstag1 Stunde draußen gespielt
SonntagKleidung für den nächsten Tag vorbereitet

Du kannst diese Tabelle individuell anpassen und die gewünschten Verhaltensweisen oder Aufgaben eintragen. Für jede erfüllte Aufgabe kann dein Kind einen Punkt, Sticker oder Stempel erhalten. Bei Erreichen einer bestimmten Punktzahl kann eine vorher festgelegte Belohnung erfolgen.​

Hier findest du einen weiteren Belohnungsplan zum Ausdrucken

Warum ein spezieller Hausaufgabenplan sinnvoll ist

Viele Kinder ab der dritten Klasse verlieren schnell die Motivation bei den täglichen Hausaufgaben. Ein strukturierter Belohnungsplan hilft dabei, Dranbleiben, Sorgfalt und Eigenverantwortung positiv zu verstärken – ohne Druck. Du vergibst für bestimmte Kriterien Punkte oder Symbole. Diese sammelt dein Kind über die Woche. Erreicht es eine vorher gemeinsam festgelegte Punktzahl, darf es sich eine kleine Belohnung aussuchen.

Kriterien zur Punktevergabe pro Tag

KriteriumPunkte
Hausaufgaben ohne Erinnerung begonnen2
Hausaufgaben vollständig erledigt3
Saubere und leserliche Schrift1
Keine Ablenkung (z. B. Handy weggelegt)2
Ohne Streit oder Meckern erledigt2
Selbst Kontrolle gemacht (Checkliste)2

Maximal pro Tag möglich: 12 Punkte

Wochenplan zum Ausdrucken

TagPunkte (max. 12)Besonderheiten/Kommentare
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Summe

Zielvorgabe: z. B. 40 Punkte = 1 Wunschbelohnung

Mögliche Belohnungen (nach Punktzahl)

Punkte erreichtBelohnungsideen
3030 Minuten Extra-Medienzeit
40Lieblingsspiel spielen mit Mama/Papa
50Eis essen gehen / kleines Geschenk (max. 5 €)

Tipps für Eltern

  • Gestalte den Plan sichtbar: Hänge ihn an den Kühlschrank oder den Schreibtisch.
  • Sprich wöchentlich mit deinem Kind über die Fortschritte.
  • Lass dein Kind bei der Auswahl der Belohnungen mitentscheiden.
  • Belohne nicht nur das Ergebnis, sondern auch das Verhalten (z. B. Konzentration).
  • Führe den Plan maximal 4–6 Wochen, danach langsam abbauen oder modifizieren.
Cosy Crime Wiesbaden

Digitale Umsetzung

Neben der analogen Variante gibt es auch digitale Möglichkeiten, einen Belohnungsplan zu führen:​

  • Apps: Es gibt verschiedene Apps, die als digitales Belohnungssystem fungieren. Hier kann dein Kind Punkte sammeln und diese gegen Belohnungen eintauschen.​
  • Digitale Tabellen: Mit Programmen wie Excel oder Google Sheets kannst du einen interaktiven Belohnungsplan erstellen, den dein Kind täglich aktualisieren kann.​

Geeignete Belohnungen für Grundschulkinder (ab Klasse 3)

1. Zeitgeschenke – wertvoll und beliebt

BelohnungAufwand für ElternMotivation
30 Minuten extra Bildschirmzeitgeringhoch
15 Minuten länger wach bleibengeringhoch
Gemeinsames Spiel (z. B. Brettspiel)mittelsehr hoch
Vorlesen der Lieblingsgeschichtegeringemotional
Exklusivzeit mit einem Elternteilhochsehr hoch

2. Erlebnisse – nachhaltig und wirkungsvoll

BelohnungAufwandBesondere Wirkung
Eis essen gehengeringsofortige Freude
Besuch auf dem Spielplatzgeringaktivierend
Gemeinsamer Kinofilm zu Hausemittelfamiliär
Lieblingsessen zum Abendbrotgeringindividuell
Kleine Schatzsuche zu Hausemittelabenteuerlich

3. Kleine materielle Belohnungen (sparsam einsetzen!)

BelohnungPreisrahmenHinweis
Sticker oder Glitzertattoosunter 1 €ideal für Punkte
Sammelkarten (z. B. Pokémon)1–2 €sparsam verwenden
Stifte, Radiergummisunter 1 €nützlich & cool
Kleine Überraschungstütemax. 5 €für größere Erfolge

4. Wunschgutscheine – kreative Klassiker

GutscheinideeBeschreibung
„1x du entscheidest das Abendessen“Macht Kinder stolz und selbstständig
„Heute kein Aufräumen“Der Klassiker
„1x Haustier füttern fällt aus“Beliebter Joker
„Musik beim Hausaufgabenmachen“Motivation durch Eigenregie

Übung für dein Kind – Fokus und Selbstkontrolle

Aufgabe: Schaue dir die heutige Hausaufgabe an. Erstelle in drei Schritten deinen eigenen Mini-Plan:

  1. Was musst du tun? (z. B. Matheaufgaben 1–5)
  2. Wie lange brauchst du ungefähr?
  3. Was machst du, wenn du abgelenkt wirst? (z. B. Stopp sagen, Timer stellen)

Lösung:
Diese Reflexionsaufgabe hilft deinem Kind, die Aufgaben bewusst zu planen – das ist ein wichtiger Schritt zur Selbstständigkeit.

Tipps für die erfolgreiche Umsetzung

  • Gemeinsame Zielsetzung: Setze dich mit deinem Kind zusammen und besprecht gemeinsam, welche Verhaltensweisen gefördert werden sollen und welche Belohnungen angemessen sind.​
  • Realistische Ziele: Achte darauf, dass die Aufgaben dem Alter und den Fähigkeiten deines Kindes entsprechen.​
  • Konsistenz: Sei konsequent in der Anwendung des Belohnungsplans, um deinem Kind klare Strukturen zu bieten.​
  • Positive Verstärkung: Lobe dein Kind nicht nur für das Erreichen von Belohnungen, sondern auch für Anstrengungen und Fortschritte.​

Ein gut durchdachter Belohnungsplan kann eine wertvolle Unterstützung im Familienalltag sein und dazu beitragen, positive Gewohnheiten bei deinem Kind zu etablieren.

10 No-Gos beim Belohnungsplan – das solltest du auf keinen Fall tun!

1. Belohnungen als Erpressung einsetzen

Wenn du sagst: „Wenn du das nicht machst, gibt es keine Belohnung!“, wird aus Motivation schnell Druck. Dein Kind soll intrinsisch lernen, Verantwortung zu übernehmen – nicht aus Angst vor dem Entzug einer Belohnung handeln.

2. Zu hohe Erwartungen haben

Wenn die Anforderungen zu schwer oder zu viele auf einmal sind, ist Frust vorprogrammiert. Dein Kind soll Erfolg erleben – nicht scheitern. Fang klein an!

3. Keine Konsequenz zeigen

Heute Punkte, morgen keine – das macht den Belohnungsplan unglaubwürdig. Bleib verlässlich und kontrolliere täglich gemeinsam mit deinem Kind den Plan.

4. Zu unregelmäßige Belohnungen

Wenn dein Kind wochenlang sammeln muss, bis sich etwas „lohnt“, verliert es schnell das Interesse. Kurze, überschaubare Zeiträume funktionieren besser – z. B. eine Woche.

5. Materielle Übertreibungen

Ein Smartphone als Belohnung fürs Hausaufgabenmachen? Zu große Belohnungen überfordern, setzen falsche Anreize und fördern Konsumdenken. Kleinigkeiten, gemeinsame Erlebnisse oder Privilegien sind nachhaltiger.

6. Immer dasselbe belohnen

Ein starres Schema langweilt. Wechsle regelmäßig die zu belohnenden Verhaltensweisen – so bleibt der Plan spannend und motivierend.

7. Belohnung ohne echte Leistung

Wenn dein Kind Punkte bekommt, ohne die Aufgabe wirklich erfüllt zu haben, untergräbt das die Wirksamkeit. Ehrlichkeit und Nachvollziehbarkeit sind entscheidend.

8. Negative Sprache verwenden

Formulierungen wie „Wenn du nicht…“ erzeugen Druck. Nutze lieber positive Ziele wie: „Heute bekommst du einen Punkt, wenn du ohne Erinnerung deine Hausaufgaben startest!“

9. Keine Mitgestaltung zulassen

Kinder sind motivierter, wenn sie mitentscheiden dürfen. Lass dein Kind bei der Auswahl der Aufgaben und Belohnungen mitreden – es fördert Eigenverantwortung.

10. Belohnungsplan ewig weiterführen

Ein Belohnungsplan ist kein Dauerzustand. Ziel ist es, Verhaltensweisen zu etablieren, die irgendwann auch ohne Belohnung funktionieren. Plane den langsamen Ausstieg rechtzeitig ein.