AD(H)S wächst sich bei den meisten Betroffenen nicht aus, wie anfangs von vielen Fachleuten und Experten vermutet wurde. Nicht selten wird sie sogar erst in der Pubertät erkannt und diagnostiziert, besonders bei hypoaktiven, stillen Mädchen. Die komplexe Störung verändert sich in der aufregenden Lebensphase der Pubertät, die eventuell vorhandene äußere Unruhe wendet sich häufig nach innen. Eine latente Rast- und Ruhelosigkeit macht es den Jugendlichen schwer sich selbst zu organisieren, familiäre Beziehungen und soziale Kontakte konfliktfrei zu gestalten.
Natürlich gibt es auch Fälle, in denen das Syndrom mit der Pubertät langsam verschwindet und auch verschwunden bleibt. Begründet wird diese Entwicklung (in beide Richtungen) mit dem Umbau des Dopamin-Hausaltes in der Pubertät. Manche Kinder, die jahrelang Medikamente bekommen haben, können die Therapie langsam beenden und ihr Verhalten selber positiv steuern.
Super, wenn die Entwicklung so verläuft. Eltern, Kinder und Jugendliche sollten immer wieder überprüfen, wie der Alltag ohne Medikamente funktioniert. Für alle anderen bleibt die Problematik unverändert oder abgeschwächt bestehen und begleitet die jungen Menschen weiter.