Spiele auf Smartphones, Computern und Tablet-PCs (sogenannte neue Medien) machen den meisten Jungen und Mädchen großen Spaß. Doch ungebremster und unkontrollierter Mediengebrauch kann zu Spielsucht, Kontaktarmut, Ausgrenzung oder verarmtem Sozialverhalten führen und besonders bei Kindern große Schäden verursachen. Die unaufhörliche Weiterentwicklung der Medienlandschaft hat uns in diesem Jahrtausend bereits eine große Vielfalt von modernen Produkten und ihren Möglichkeiten beschert. Mit der Folge, das es in Deutschland kaum noch ein Kind gibt, das ohne Computer, Handy oder Spielekonsole aufwächst.
Neue Medien: Wie gehen wir selber damit selber um?
Der Umgang mit den neuen Medien ist eine Gradwanderung für Eltern, die selber inzwischen oft schon mit der schönen, neuen Medienwelt aufgewachsen sind. Sie müssen ihr Kind vor möglichen negativen Folgen schützen, ohne die positiven Errungenschaften der modernen Informationsgesellschaft zu verdammen – und sie müssen zunehmend ihr eigenes Handeln hinterfragen. Qualifizierte Unterstützung durch Medienpädagog*innen und ausgebildete Fachleute wäre wichtig. Trotzdem wird ein Schulfach Medienkompetenz noch immer kontrovers diskutiert und ist bisher nicht in Sicht. Momentan sind Eltern also noch auf sich alleine gestellt bei der Vermittlung der so wichtigen Medienkompetenz.
Kinder brauchen Anleitung und Kontrolle
Eltern sollten aufmerksam beobachten, welche Medien ihr Kind nutzt. Gespräche helfen weiter.
- Welche Medien nutzt das Kind?
- Was sieht es sich im Fernsehen oder Internet an?
- Welche Videospiele mag es?
- Was macht es mit seinem Smartphone oft und gerne?
- Mit wem chattet oder schreibt es?
- Welche Videos zeichnet es auf?
- Wie gut kann es mit sozialen Medien umgehen?
An diesen Themen kann man gut erkennen, welchen Stellenwert die einzelnen Angebote für ein Kind oder einen Jugendlichen haben und wie kompetent sie verwendet werden. Neue Medien sind spannend, unterhaltsam, hilfreich und können die Kreativität fördern. Aber sie können auch gefährlich sein. Zu den größeten Gefahren gehören
- sexuelle Belästigung
- Cyber Mobbing
- Datenklau
- Kontakt zu Fremden
- verstörende Inhalte
Eltern sollten nicht vorschnell und pauschal urteilen, denn so berauben sie sich des Vertrauens ihres Kindes: „Diese Serie ist doch totaler Mist! Bei dem Videospiel lernst du nichts! Diese Internetseite ist verwirrend und lenkt dich nur vom Lernen ab!“ Stattdessen sollten sie sich klarmachen, was zu einem verantwortungsbewussten Medienumgang gehört und diese Punkte mit ihrem Kind regelmäßig besprechen.
Diese 5 Schritte helfen, das eigene Kind besser zu verstehen
1. Erinnern Sie sich an Ihre eigenen frühen Erfahrungen mit Medien, den ersten Kinobesuch, die ersten Spielfilme oder die ersten Videogames. Vielleicht empfindet Ihr Kind ähnlich, wenn es sein erstes Handy bekommt oder im Internet surfen darf.
2. Lassen Sie sich die Lieblingsspiele oder Internetseiten Ihrer Kinder erklären und versuchen Sie, die Faszination vorurteilsfrei nachzuvollziehen.
3. Erkennen Sie, wozu Ihr Kind die einzelnen Medien nutzt. Manches dient dem Entspannen, anderes der Kontaktaufnahme oder dem Zeitvertreib oder auch der Information.
4. Beobachten Sie Ihren eigenen Umgang mit den Medien kritisch. Können Sie für ein gutes Gespräch auf eine spannende Sendung verzichten?
5. Gelingt es Ihnen Ihrem Kind zu vermitteln, dass Medien auch kreativ genutzt werden können. Zum Beispiel mit dem PC aus digitalen Fotos Bücher zusammensetzen oder eine einfache Musiksoftware ausprobieren.
Instagram und Co.
Zu den wichtigsten Betätigungsfelder am Smartphone gehören Instagram und Co. Was dort gezeigt wird, wie Kinder und Jugendliche sich dort präsentieren und welche Folgen das hat, sollten Eltern stets im Blick behalten.