Jetzt ist es passiert – die meisten Kinder bleiben Zuhause und müssen sich bis nach den Osterferien sinnvoll beschäftigen. Ohne Freunde, ohne Großeltern und oft mit höchstens einem Elternteil. Wer jetzt nicht plant, sondern einfach in den LANGEN Tag hineinlebt, versackt vor dem Bildschirm, wird unzufrieden und streitet sich viel. Was jetzt wichtig ist: Strukturiere den Tag!
Bitte, setzen Sie Strukturen
Kinder sind es gewohnt, jeden Tag stundenlang beschäftigt zu werden. Die klaren Strukturen in den Schulen – getakteter Unterricht, Pausenregelung und Nachmittagsangebote – sind vielen in Fleisch und Blut übergegangen. Jetzt einfach umzuschalten ist schwer bis unmöglich, wenn die Kinder auf sich gestellt sind. Hier sind Betreuer oder Eltern gefragt, diese fehlenden Strukturen entspannt zu setzen. Ganz schwierig ist das bei Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten, die nun sehr verunsichert sein können. Und selbstverständlich fühlen sich auch viele Eltern überfordert, denn auch deren Strukturen fehlen jetzt. Strukturiere den Tag!
Wie kann diese Struktur aussehen?
Natürlich gibt es keine einheitlichen Regelungen, die für alle Familien gleich funktionieren. Zunächst einmal müssen die Grundfaktoren geklärt werden.
- Zu welcher Uhrzeit steht die Familie auf, wer verlässt die Wohnung und wann kommt er wieder?
- Gibt es online Zeiten, zu denen sich Lehrkräfte bei Ihren Kindern melden?
- Wann können die Kinder lernen und Aufgaben für die Schule erledigen?
- Wann wird gemeinsam gegessen?
- Spielzeiten am PC sollten vorab festgelegt werden, wann sind die möglich?
- Telefonate oder Video-Telefonate mit kranken oder älteren Menschen einplanen.
Klären Sie täglich die Fragen Ihrer Kinder
Verbreiten Sie keine Angst und Panik, aber nehmen Sie die Sorgen Ihrer Kinder unbedingt Ernst. Wenn diese Fragen haben, sollten sie gemeinsam darüber sprechen. Je strukturierter und normaler Ihr Tagesablauf für die Kinder ist, desto besser für ihr Wohlbefinden. Mehr als der Lerngwinn ist für Schüler und Schülerinnen das Gefühl, sicher und beschützt zu sein. Mit einer klaren Tagesstruktur stellen Sie das her.
Langeweile – da ist sie wieder!
Immer wieder betonen Pädagoginnen und Pädagogen, dass Kinder sich auch mal langweilen müssen. Nur so finden sie Zugang zu ihrem kreativen Potenzial und lernen, auch mit schwierigen Situationen sinnvoll umzugehen. Ihre Kinder langweilen sich nachmittags? Prima – griefen Sie die Ideen der Kids auf und machen Sie so viel wie möglich mit. Den Garten umgestalten? Blumentöpfe bemalen? Ein Baumhaus bauen? Die Lego-Eisenbahn durch die Wohnung bauen und damit Dinge transportieren? Einen YouTube Kanal eröffnen und Lego-Videos veröffentlichen? Gipshände machen und bemalen? Schmuck herstellen? Ich bin sicher, Ihren Kindern fällt enorm viel dazu ein, wenn Sie ein wenig Motivationsarbeit leisten.
Strukturiere den Tag! : Schreibt ein Tagebuch
Es ist eine ganz besondere Zeit, und Vieles wird so vielleicht einzigartig bleiben. Um die vielen Eindrücke und Gefühle festzuhalten, sollten Sie gemeinsam ein Tagebuch schreiben. Da hinein gehören alle Fragen, Ereignisse, Sorgen und Veränderungen, die besonders sind und sich vom normalen Alltag abheben. Machen Sie auch Fotos, von leeren Spielplätzen, geschlossenen Schulen, in Supermärkten oder von Menschen mit Mundschutz. Aber zeigen Sie unbedingt auch auf, welche Nachbarschaftshilfe Sie jetzt beeindruckt, wie Freunde sich umeinander kümmern und welche positiven Auswirkungen diese Krise hat.