Perfekte Bildbeschreibung – step by step

Es ist gar nicht so leicht, eine gute Bildbeschreibung zu verfassen. Immer geht es darum, ein Bild als Ganzes zu sehen, aber auch keine Details zu vergessen. Die SchülerInnen sollen die wesentlichen und wichtigsten Merkmale so detailliert wie möglich herausstellen. Zusätzlich zur einfachen Beschreibung eines Bildes kann in höheren Klassen auch eine Bildanalyse gefragt sein. Diese geht dann sehr viel stärker in die Tiefe.

Bildbeschreibung Basics

Die Beschreibung eines Bildes, einer Zeichnung, einer Grafik oder eines Gemäldes muss möglichst objektiv sein, sollte also keine persönliche Bewertung enthalten. Wie der Begriff „Bildbeschreibung“ schon sagt, geht es nur um die Beschreibung des Gesehenen. Eine persönliche Wertung hat dabei nichts zu suchen – außer eventuell im Schlussteil. Die Sprache ist sachlich und klar. Die Bildbeschreibung wird in der Gegenwartsform verfasst.

Tipp: Das Zoomverfahren eignet sich hervorragend für eine Bildbeschreibung. Zunächst wird das ganze Bild betrachtet und grob beschrieben, dann kommen nach und nach die Details dazu. Dazu geht man von Außen nach Innen, von rechts nach links oder andersherum vor. Hauptsache, man behält seine Vorgehensweise bei. So wird das ganze Bild erfasst.

Bildbeschreibung ganz einfach erklärt

Wie bei jeder Beschreibung geht es darum, nach einem bestimmten Muster die einzelnen Aspekte eines gezeichneten oder gemalten Bildes zu beschreiben. Selbstverständlich geht das auch mit Fotos. Anders als bei der Personenbeschreibung, der Gegenstandsbeschreibung oder der Tierbeschreibung sind beim Bild die Farben und künstlerische Gestaltungsmerkmale wichtig. Hier entscheidet der Künstler oder die Künstlerin, welche Farbe ein Baum hat. Dieser kann, entgegen seiner natürlichen Farbe, beispielsweise auch lila oder weiß sein. Es ist also enorm wichtig, auch auf winzige Details zu achten, die dem Bild eine Bedeutung geben können.

Wer ein Bild beschreibt, muss auf drei Dinge achten

  • Die Beschreibung und Erläuterung des abgebildeten Motivs, also die detaillierte Wiedergabe der abgebildeten Elemente. Was zeigt das Bild?
  • Die Beschaffenheit des Bildes selber, also die Verwendung bestimmter Materialien oder Farben. Ist es eine Zeichnung, ein Ölbild, eine Fotografie oder ein Druck?
  • Die Wirkung des Bildes auf die Betrachter*innen, was soll es ausdrücken, welche Gefühle erzeugen.

Schritt 1 Bildbetrachtung: genau Hinsehen

Zu aller erst muss das Bild ganz genau angeschaut werden – das kann nicht oft genug betont werden. Dazu muss man sich Zeit lassen, einem Bild Zeit lassen, das Bewusstsein zu erreichen. Vielleicht geht man von oben nach unten oder von links nach rechts vor, jeder hat dabei eine andere Strategie. Auch Zeit ist ein wichtiger Faktor, vielleicht hilft es, zwischen zwei Betrachtungen eine halbe Stunde verstreichen zu lassen. Auf jeden Fall muss das ganze Bild genau angesehen werden, damit keine wichtigen Aspekte übersehen werden.

Bildbeschreibung

Mögliche Notizen zum Bild

  • Bild vom Bild
  • Museum mit einem alten Bild eines Pferdes ohne Sattel
  • Pferd schaut auf die Betrachter
  • Mann und Frau stehen davor
  • großes Bild in Goldrahmen
  • zeigt nur ein braunes Pferd vor einem goldenen Hintergrund, Pferd steht auf den Hinterbeinen
  • rechts und links sieht man Ausschnitte der Rahmen weiterer Bildes, sie sind kleiner
  • die Betrachter schauen das Bild konzentriert an, sie tragen Winterkleidung

Schritt 2: Informationen sammeln

Informationen zum BildFarben und MaterialienInhalt
 Fotografie Menschen im Museum vor einem Bild
 Künstler*in  
 Jahr  

Sammele Infos zur Bildbeschreibung

Bevor es mit der Bildbeschreibung losgeht, sollte man sich unbedingt weitere Notizen machen. Und zwar zu den drei Kategorien, in die die Bildbeschreibung eingeteilt ist. Hier geht es Beispiel das Alter eines Bildes, den Maler oder die Malerin, die Art des Bildes und das gewählte Motiv.

Schritt 3: die Einteilung der Bildbeschreibung

Auf jeden Fall muss bei der Bildbeschreibung der Schüler oder die Schülerin entscheiden, ob er/sie mit den wesentlichen Aspekten beginnt oder erst mal die nebensächlichen Merkmale auflistet. Die Struktur von Einleitung, Hauptteil und Schluss muss dabei eingehalten werden. Dabei ist Konzentration gefordert, denn allzu leicht übersieht man wichtige Details. Wie das inhaltlich aussehen kann, haben wir hier aufgezeigt.

Bildbeschreibung Einleitung

Hier wird etwas über das Thema des Bildes geschrieben, die Art des Bildes (Gemälde, Fotografie, Comic, oder Zeichnung), den Titel des Bildes, den Maler oder die Malerin des Bildes, sein Erstellungsdatum und die Bildquelle, also wo es zu finden ist. In der Einleitung kann auch stehen, aus welchem Grund dieses Bild zur Beschreibung gewählt worden ist. Gibt es wichtige Informationen zum Maler oder zur Malerin, können diese hier erwähnt werden.

Üben für die Bildbeschreibung
Bildbeschreibung Hauptteil

Dieser Teil ist je nach Klassenstufe und ausgewählten Bild mehr oder weniger lang. Mit der Bildbeschreibung wird üblicherweise in der 5. Klasse begonnen. Nach und nach wird das Thema erweitert und die zu beschreibenden Bilderwerden anspruchsvoller. Er enthält zum einen die Aspekte der tatsächlichen äußeren Bildbeschreibung, aber auch der Wirkung auf die BetrachterInnen. Diese sind beispielsweise

  • Bildperspektive (von wo wird auf das Bild geschaut)
  • Vordergrund des Bildes (was sticht ins Auge)
  • Hintergrund des Bildes (vielleicht Gebäude oder Natur)
  • Bildgegenstand, also zentrales Motiv des Bildes
  • Nebendarstellungen
  • Bildkomposition oder Bildaufbau, Bildausschnitt, Blickachsen
  • Darstellungsweise, Malstil
Bildbeschreibung Schluss

Hier geht es um eine kurze Zusammenfassung des geschriebenen, der Wirkung des Bildes auf den Betrachter und, wenn verlangt, um die eigene Meinung zum Bild. Der Schluss ist kurz und prägnant, etwas total Neues sollte hier nicht mehr auftauchen.

Bildbeschreibung verfassen

Die Bildbeschreibung wird wie eine Personenbeschreibung, eine Gegenstandsbeschreibung oder eine Tierbeschreibung auch, im Präsens, also in der Gegenwartsform, geschrieben. Aus den Notizen entsteht nun die Einleitung, der Hauptteil und der Schluss. Wie umfangreich eine Bildbeschreibung sein muss, ergibt sich aus den Anweisungen des Lehrenden und dem vorangegangenen Unterricht. Und natürlich aus der Klassenstufe und der Schulform.

Beispiel Bildbeschreibung

Drachentöter

Einleitung: Bei dieser Zeichnung geht es um ein buntes Gemälde, das eine oder mehrere Märchensequenzen darstellt. Der Zeichner oder die Zeichnerin ist unbekannt, das Bild gehört zum Portfolio von canva.

Hauptteil (Zoom): Die Zeichnung hat einen blau-grünen Hintergrundverlauf, auf dem eine hellgrüne Wolke fast die ganze Seite einnimmt. Die eigentliche Zeichnung ist innerhalb der Wolke. Im oberen Bereich sind mehrere weiße Wölkchen zu sehen. Rechts steht ein brauner Turm, aus dessen einzigem Fenster oben eine blonde Frau ihren Zopf hängen lässt. Damit könnte Rapunzel gemeint sein. Sie stützt ihr Kind in die Hand und lächelt. Dabei schaut sie hinunter auf einen Ritter mit Goldkrone, der einen Drachen bekämpft.

Der Ritter trägt ein rotes Gewand und hält ein Schwert in der Hand. Er steht auf dem Schwanz eines grünen Drachens, den er gerade mit einem zweiten Schwert getroffen hat. Dieses steckt in der Seite des Drachen. Die Wunde blutet. Der Drache hat die Augen geschlossen und sieht besiegt aus. Direkt über ihm schwebt ein Totenkopf. Vermutlich bedeutet das, dass der Drache tödlich getroffen wurde. Der Ritter lacht und freut sich.

Das Bild wirkt fröhlich und lustig, obwohl es die Tötung eines Drachens zeigt. Das liegt an den fröhlichen Farben und dem kindlichen Zeichnungsstil.

Schluss: In dieser Zeichnung sind das Märchen Rapunzel und der Drachentöter vereint. Es zeigt eine Fantasiewelt und regt dazu an, Märchen zu erzählen. Dabei geht es darum, dass das Gute in Gestalt des Königs oder Prinzen das Böse besiegt. Wie in vielen Märchen darf die Frau dabei nur zusehen.