Bröckelnder Putz, verblassende Farbe, unschöne Bohrlöcher, veraltete Lampen und Lärm verstärkender Fußbodenbelag – von einer grünen Schule sind die meisten Klassenzimmer noch sehr weit entfernt. Dabei ist es ein offenes Geheimnis, dass grün beruhigt, die Sinne öffnet und der Seele gut tut. Und das haben die meisten SchülerInnen sehr nötig.
Die grüne Schule macht glücklicher
Wer kennt das nicht? Wenn man sich nicht wohl fühlt, unglücklich oder erschöpft ist, kann der Wald Wunder bewirken. Das liegt natürlich an vielen Dingen. Zum einen ist das die Farbe Grün, die bekanntermaßen entspannt. Aber auch die Sauerstoff geschwängerte Luft, der frische Geruch nach Erde und Blättern, die Tierstimmen oder der weite Blick machen froh. Im Wald fühlt man sich gleich besser und eine grüne Schule will das gleiche wirken.
Lassen sich Leistung und Glück vereinen?
Doch wie kann das in Kombination mit Leistungsdruck und Lernen funktionieren? Eigentlich gar nicht zu schwer. Eine Schule kann sowohl innen als auch außen mit etwas Aufwand zur grünen Schule werden. Dabei können die Schülerinnen und Schüler kräftig mitwirken. Vielleicht beginnen sie zunächst einmal in ihrem Klassenzimmer, wo sie ja die meiste Zeit verbringen. Unterstützt von Eltern und Lehrkräften lassen sich erkennbare Veränderungen in kurzer Zeit umsetzen und das Lernverhalten verbessert sich.
Ein paar Tipps für die grüne Schule deines Kindes
- Jedes Kind bringt einen Ableger eine Pflanze mit, die dann auf der Fensterbank groß gezogen werden. Natürlich muss es einen wechselnden Pflanzendienst geben, damit das Grünzeug nicht eingeht. Rund um die Pflanzen lassen sich wunderbare Projekte entwickeln, auch eine schöne Herausforderung für die Lehrer und Lehrerinnen.
- Die Wände des Klassenzimmers können in einem beruhigenden Grün gestrichen werden, am besten sogar mit einer umweltverträglichen Farbe.
- Bilder oder Objekte, die die Wände schmücken, sollten in den Farben des Waldes gehalten werden. Je nach Jahreszeit kann mir schön gewechselt werden.
- Wie wäre es denn, die Fensterscheiben mit Tieren aus Window Color zu verzieren? Ein schönes Projekt für den Kunstunterricht.
- Gemütlich wird das in der Klasse auch, wenn die Kinder ihre Sitzplätze mit kleinen Kissen oder Decken verschönern dürfen. Was in den Lüftungszeiten zu Corona kein Problem gewesen ist, sollte auch in Zukunft möglich sein.
- In Stillephasen, wenn alle für sich arbeiten, darf auch ruhige einmal eine CD mit Waldgeräuschen laufen. Entspannende Musik zum Lernen wirkt sich auf fast alle Schülerinnen und Schüler positiv aus. Wen es stört, der darf in dieser Zeit Ohrstöpsel benutzen.
Kleine Änderung, großer Effekt
Ich bin sicher, dass schon mit solche kleinen Änderungen sehr viel am Klassenklima verbessert werden kann. Ein großer Schritt in Richtung grüne Schule. Wenn dann das Klassenzimmer dekoriert ist, ist der Rest des Gebäudes an der Reihe. Gibt es einen Schulgarten? Dann kann dort die ein oder andere Unterrichtsstunde stattfinden. Die Jahreszeit ist dabei gar nicht so wichtig.
Grüne Schule im Wald
Natürlich kann Unterricht auf ausgelagert werden, z.B. in den Wald. Hier ist die Kreativität von Lehrerinnen und Lehrer angefragt. Ich bin sicher, Mathematik oder Sachkunde lässt sich im Wald wunderbar unterrichten. Hier können Entfernungen gemessen, Dinge geschätzt und gewogen werden, Bäume, Sträucher und Tiere hautnah erlebt werden. Auch das Wetter und die Klimawandel lassen sich wunderbar im Wald besprechen.
- Welches ist das größte / kleinste Tier im Wald?
- Wie hoch werden Bäume?
- Welche Bäume findet ihr im Wald?
- Sucht Pilze, wir bestimmen sie dann gemeinsam (Vorsicht: Nicht essen, Handschuhe benutzen)
- Wie lange brauchen wir für einen Kilometer?
Grüne Schule mit Kindern gemeinsam umsetzen
Frag doch einfach mal eure Kinder, mit Sicherheit haben sie auch noch ein paar tolle Ideen. Kletterpflanzen im Treppenhaus? Ein Schulhund? Hühner im Schulgarten? Eine Gemüsepflanzung auf den begehbaren Dachgarten? Wenn man erst einmal damit anfängt, denen sich ständig neue Ideen für die grüne Schule.