Wir alle werden mit unterschiedlichen Temperamenten geboren, auch dein Kind. Im Laufe des Lebens beeinflussen die verschiedenen Temperamente auch den Umgang mit anderen und der Welt im Allgemeinen. Stoßen unterschiedliche Temperamente aufeinander, kann es schnell zu Missverständnissen oder Streitereien kommen. Aber auch beim Lernen hat das jeweilige Temperament einen Einfluss. Mache unseren Temperament Test und erfahre, wie du dein Kind unterstützen kannst.
Grundmuster des Temperamentes bleiben oft lebenslang bestehen
Bei den meisten Menschen, und natürlich auch bei Kindern, überwiegt ein Temperament. Häufig kann man das schon in den ersten Lebensjahren recht gut erkennen. Manche Kinder sind schon früh sehr aktiv und gehen neugierig und forsch auf andere zu. Andere sind zurückhaltender, nachdenklicher und stiller. Diese Wesenszüge bleiben oft ein Leben lang bestehen. Wer als Kind schon geduldig ist, bleibt es meistens auch als Erwachsene. Unser Temperament Test hilft dir, dein Kind besser zu verstehen.
Das Temperament bestimmt den Umgang mit der Welt
Beim Lernen, im Kontakt mit Freunden oder der Familie bestimmt das jeweilige Temperament, wie sich ein Kind mit den Dingen des Lebens auseinandersetzt. Besonders in Krisensituationen wird deutlich, wie unterschiedlich Menschen reagieren können. Wenn eine Entscheidung gefällt werden soll, eine Prüfung bevorsteht oder jemand mit einer traurigen Nachricht konfrontiert wird, reagiert er auf seine eigene, ganz unverfälschte Art. Diese ist stark von seinem Temperament gesteuert.
Es gibt vier verschiedene Grundtypen – mache den Temperament Test
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Wissenschaft auf vier verschiedene Temperamentformen verständigt. Diese sind natürlich nicht immer sofort sichtbar, manche prägen sich auch erst im Laufe der Zeit aus. Am Ende der Pubertät ist bei der Großzahl der Menschen jedoch ganz deutlich, welches Temperament überwiegt und ob sie eindeutig einer Temperamentform zuzuordnen sind. Den Temperament Test kannst du hier als pdf kostenlos downloaden.
Achtung: So wertest du deine Ergebnisse
Erst wenn du vier und mehr Sätzen zustimmen kannst, ist dein Kind dieser Temperament Art zuzuordnen. Dabei geht es allerdings um eine Richtung, eine Tendenz, niemals um eine Ausschließlichkeit. Ein melancholisches Kind kann auch ab und zu impulsiv handeln. Meistens aber eher nicht. Und auch ein Sanguiniker kann ehrgeizig sein und viele FreundInnen haben. Die einzelnen Punkte sind als Ergänzung zu sehen, denn oft gibt es eine Gewichtung in eine Richtung.
SanguinikerIn: So erkennst du diese Temperamentform
Sanguiniker sind aktiv und forsch. Oft kommen sie mit wenig Schlaf aus und interessieren sich für alles, was sie sehen und wahrnehmen. Ihr schier unerschöpfliches Energiepotenzial führt dazu, dass sie viele Hobbys und Freunde haben. In kurzen Ruhephasen regenerieren sie sich schnell. Sanguiniker neigen zur Impulsivität, machen gerne Flüchtigkeitsfehler und haben oft eine schnelle Sprechweise. Unordentliche Kinderzimmer und Schulranzen sind ihr Markenzeichen, erst spät lernen sie sorgfältig zu arbeiten und Ordnung zu halten.
Melancholiker: So erkennst du diese Temperamentform
Melancholiker sind einfühlsam und empfindlich. Sie können sich sehr gut auf andere Menschen einstellen und merken sofort, wenn jemand traurig oder ärgerlich ist. Melancholiker können Streit mit der Familie oder mit Freunden nur schlecht ertragen, Harmonie ist ihnen sehr wichtig. Sie greifen oft zu Notlügen, wenn sie glauben, dass sie damit Ärger vermeiden können. Sie hängen sehr an ihren Eltern, Geschwistern und Großeltern – sind echte Familien Menschen. Die Schule und das Lernen nehmen sie sehr ernst, schlechte Noten hängen ihnen lange nach.
Choleriker: So erkennst du diese Temperamentform
Choleriker sind zielstrebig und leicht erregt war. Sie geben gerne den Ton an, sind entschlossen und sprühen vor Ehrgeiz, wenn es darum geht, ein Ziel zu erreichen. Beim Spielen verstehen sie keinen Spaß und verlieren ist für sie eine Katastrophe. Oft denken sie alles besser zu wissen und möchten ihren Kopf durchsetzen. Sie sind ungestüm und streiten sich oft und heftig. Häufig können sie aber auch gut organisieren und behalten stets den Überblick. Für die Schule machen Sie nur das nötigste, manchmal lassen sie auch andere für sich arbeiten. Choleriker wirken besitzergreifen, können sich nur schwer entspannen und sind häufig sportlich sehr aktiv. Schuld suchen Sie gerne bei anderen.
Phlegmatiker: So erkennst du diese Temperamentform
Phlegmatiker sind oft ruhig und zufrieden und können sich stundenlang alleine beschäftigen. Im Kontakt mit anderen ordnen sie sich schnell unter und beharren selten auf Ihren Wünschen. Sie haben viele Freunde und kommen mit jedem gut aus. Phlegmatiker sind eher langsam und zeigen keine besondere Eile, andere müssen häufig auf sie warten. Besonders bei den Hausaufgaben und beim Lernen kann das schon sehr anstrengend werden. Sie sind nicht ehrgeizig und fühlen sich auch ohne schulische Erfolge ausgeglichen und entspannt. Arbeiten erledigen sie oft erst in letzter Sekunde, wenn der Druck entsprechend groß geworden ist.
Kennst du das Ergebnis von unserem Temperament Test?
Bei vielen Kindern springt das Temperament gleich ins Auge, so ein Temperament Test ist das beinahe überflüssig. Aber natürlich gibt es auch Jungen und Mädchen, die von allem etwas haben, also Mischtypen sind. Sie picken sich aus jedem Temperamenttyp das Beste oder auch das schlechteste heraus. Es ist die Aufgabe der Eltern, also von dir, guten Eigenschaften bei deinem Kind zu fördern und die schlechten zu reduzieren. Hier kannst du einen Test zum Temperament deines Kindes machen und im Anschluss daran erfahren, wie du den jeweiligen Typ am besten fördern kannst.
Okay – und nun?
Das Temperament deines Kindes ist natürlich nur ein Aspekt seiner Persönlichkeit. Registriere ihn, aber hänge ihn nicht zu hoch. Es erleichtert aber auf jeden Fall die Erziehung, wenn du weißt, warum dein Kind auf bestimmte Dinge oder Situationen in einer bestimmten Art reagiert. Und so kannst du dich verhalten, um dein Kind zu unterstützen.
So unterstützt du den Sanguiniker
Hilf deinem Kind dabei, sich besser zu organisieren. Wachen Pläne und einfarbiges Ablagesystem vermeiden die Gesuche frei und Chaos. Achte darauf, dass dein Kind angefangene Dinge auch zu Ende bringt. Das gilt nicht nur für den schulischen Bereich, sondern auch im Alltag. Hobbys sollte es nicht gleich wieder beenden, sondern einige Monate durchhalten. Das gilt auch für Freundschaften. Falls dein Kind zu Unpünktlichkeit neigt, kann ein Wecker oder ein Erinnerungssystem in Uhr oder Handy hilfreich sein.
So unterstützt du den Melancholiker
Nimm die pessimistische Lebenshaltung deines Kindes nicht so ernst, sondern reagieren mit Humor und Lebensfreude auf seine Bedenken erinnere es häufiger an seine Erfolge, damit sein Selbstbewusstsein wächst und sein Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten größer wird. Fördere seinen Kontakt zu Freunden, damit ein Kind sich nicht zu sehr zurückzieht. Gemeinsam könnte jeden Abend auf die positiven Erlebnisse des Tages zurückblicken oder sogar ein Glückstagebuch führen.
So unterstützt du den Choleriker
Dein Kind muss lernen, die Meinung anderer zu akzeptieren und nicht immer Recht haben zu wollen. Etwas diplomatisches Geschick wird ihm im Leben sehr nützlich sein. Mitgliedschaft in einem Verein, besonders bei Gruppen angeboten, kann ihm helfen, auch in der Schule seine Teamfähigkeit zu verbessern. Bremse ab und zu seinen blinden Aktionismus und hilft ihm dabei, auch die Details einer Aufgabe nicht zu übersehen. Dein Kind sollte schon früh lernen, erledigte Aufgaben quasi automatisch noch einmal zu prüfen, den es neigt zu Flüchtigkeitsfehler. Das gilt für Hausaufgaben, Klassenarbeiten, Bastelarbeiten und Spiele.
So unterstützt du den Phlegmatiker
Dein Kind braucht viel Motivation, um weniger interessante Arbeitsaufträge zu erledigen. Es profitiert davon, in vielfältige Aktivitäten eingebunden zu sein. Regelmäßige Termine, die keiner weiteren Organisation bedürfen, sind für dein Kind am leichtesten umzusetzen. Eine Hausaufgabengruppe kann den Schulstress zu Hause stark reduzieren. Selbstbestimmte Projektaufgaben, bei denen viel Eigeninitiative gefordert ist, sind für dein Kind nur schwer zu bewältigen. Achte bei der Schulwahl darauf, dass dein Kind klare und feste Strukturen vorfindet.
Das Temperament kann sinnvoll genutzt werden
Wenn dein Kind etwas älter ist, kann es sich bewusst machen, zu welchem Verhalten es neigt. Bei jedem Verhalten gibt es positive und negative Aspekte. Clever ist es, die positiven Aspekte in das eigene Leben so zu integrieren, dass alle davon profitieren. Überlege ein bis zweimal im Jahr gemeinsam mit deinem Kind, ob es Veränderungen an seinen Freunden und Freundinnen, Hobbys oder am Lernverhalten vornehmen sollte, um sich besser zu fühlen. Je älter dein Kind wird, desto eher kann es selber einschätzen, was ihm gut tut und was nicht.