Checkliste Schule: So testest du die Bildungsanstalt auf Herz und Nieren!

Die inzwischen große Vielfalt von unterschiedlichen Schulkonzepten in Deutschland macht es Eltern nicht leicht, die richtige Entscheidung zu treffen. Mit der folgenden Checkliste Schule kannst du überprüfen, ob die von dir ins Auge gefasste Schule wirklich eine gute Wahl ist. Ein persönliches Gespräch und den Eindruck vor Ort ersetzt diese Liste jedoch nicht, denn auch dein Gefühl sollte bei einer Entscheidung Gewicht haben.

In jeder größeren Stadt gibt es verschiedene Schulen zur Auswahl. Laut dem Statistischen Bundesamt gab es im Schuljahr 2020/2021 jedoch insgesamt 41.485 Schulen in Deutschland. Davon waren 33.076 Grundschulen, 5.228 weiterführende Schulen (wie Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen und Gymnasien), 902 Berufsschulen und 3.279 Schulen anderer Art (wie Förderschulen, Waldorfschulen und Internate).

Die beste Schule für dein Kind

Wenn dein Kind in die Schule kommt oder bald in die 5. Klasse wechseln muss, solltest du dir sicher frühzeitig überlegen, welche Schule infrage kommt. Vielleicht hast du schon einen oder sogar mehrere Informationsabende besucht, die in der 4. Klasse (in Berlin und Bremen erst in der 6. Klasse) angeboten werden? Dort präsentieren sich staatliche und private Schulen gerne von ihrer Schokoladenseite, denn die sinkenden SchülerInnenzahlen führen dazu, dass die Schulen um ihre Schülerinnen und Schüler kämpfen. Mit unserer Checkliste Schule kannst du die infrage kommenden Schulen leichter überprüfen und die richtige Wahl für dein Kind treffen.

Schule ist nicht gleich Schule

Es kann sinnvoll sein, eine Schule zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen und Anforderungen deines Kindes entspricht. Jede Schule hat ihre eigenen Besonderheiten, Schwerpunkte und Methoden der Unterrichtsgestaltung. Indem du eine Schule überprüfst, kannst du sicherstellen, dass sie eine passende Lernumgebung bietet, die zu den Interessen und Fähigkeiten deines Kindes passt. Außerdem kann es wichtig sein, sicherzustellen, dass die Schule ein sicheres und unterstützendes Umfeld bietet, in dem dein Kind gut aufgehoben ist und sich wohlfühlt. Eine Überprüfung kann auch dazu beitragen, dass du als Elternteil ein besseres Verständnis für die Schule und ihre Erwartungen hast, was dir helfen kann, dich aktiv in die Bildung deines Kindes einzubringen.

Checkliste Schule: Was trifft auf deine Schule zu?

 GutNicht so gut
Die Schule hat einen guten Ruf, sowohl in der Presse als auch im Freundes- und Bekanntenkreis.  
Die Schule bietet mehrere Sprachen an.  
Der Unterricht ist an einem Sie überzeugenden pädagogischen Konzept ausgerichtet.  
Die Schule ist gut erreichbar. Ihr Kind kann den Weg später auch alleine bewältigen.  
Die Klassen sind klein, nicht mehr als 25 Schulkinder.  
Das Schulgebäude und die Klassenräume sehen gut erhalten aus. Kein Renovierungsbedarf ersichtlich.  
Die Fluktuation der Lehrer an der Schule ist gering.  
Die Lehrerstellen sind alle besetzt, es fehlt keine Lehrkraft.  
Im Unterricht steht den Kindern mehr als ein Lehrer zur Verfügung. Das ist seltener Luxus.  
Der Schulhof wirkt einladend, es gibt Spielgeräte.  
Die Schule hat eine Bibliothek.  
Die Schule hat eine informative Internetseite oder Schulbroschüre.  
Schulleitung und Lehrkräfte machen einen offenen Eindruck und beantworten Ihre Fragen gerne.  
Den Kindern steht modernes Material, zum Beispiel Computerarbeitsplätze oder naturwissenschaftliche Geräte, zur Verfügung.  
Sie können das Schulgeld über die gesamte Schulzeit aufbringen.  
Der Wechsel auf staatliche Schulen ist jederzeit problemlos möglich.  
Checkliste Schule

Auswertung Checkliste Schule:

Diese Checkliste fragt die wichtigsten Aspekte für die Bewertung einer Schule ab. Vielleicht hast du noch weitere Punkte, die dir speziell wichtig sind? Dann setze sie dazu! Natürlich wird kaum eine Schule so gut sein, dass sie in jeder Frage gut abschneidet. Kleine Mängel sind normal und gehören einfach dazu. Wenn diese durch andere, positive Aspekte aufgewogen werden, musst du dir keine Gedanken machen. Überwiegen jedoch die negativen Kreuze, solltest du die Schulwahl überdenken.

Besonders wichtig an weiterführenden Schulen sind diese zusätzlichen Punkte

Pluspunkte für weiterführende SchulenJaNein 
Die Schule hat musikalische und künstlerische (Chor, Band, Theatergruppe) Angebote.   
Es gibt Kontakte zu anderen Schulen, auch ins Ausland, auch Austauschprogramme.   
 Die Schule ist für einen bestimmten Schwerpunkt „berühmt“, zum Beispiel die musische Erziehung.  
Die Schulabschlüsse sind anerkannt.   
Die Klassen sind klein, Gymnasien und Realschulen haben im Durchschnitt 28 Schülerinnen und Schüler.   
Das Sportangebot ist abwechslungsreich.   
Besonders in der Oberstufe gibt es ein großes Kursangebot für die Wahl der Leistungskurse und Nebenfächer.   
Die Schülerinnen und Schüler gestalten das Schulleben aktiv mit, zum Beispiel mit einer Schülerzeitung oder Theateraufführungen.   
Die Schule hat Räume, in denen sich die Kinder / Jugendlichen in Freistunden aufhalten können.   
Eine Kantine oder Cafeteria bietet gesunde Snacks an.   
Die Mitarbeit der Eltern ist erwünscht (Elternbeirat, Schulkonferenz, Förderverein).   
Es gibt ein klares Konzept, wie mit Gewalt- und Drogenfragen umgegangen wird.   
Checkliste Schule

Auswertung:

Auch hier gilt: Natürlich wird kaum eine Schule so gut sein, dass sie in jeder Frage gut abschneidet. Überwiegen jedoch die negativen Kreuze, solltest du die Schulwahl überdenken.

Was weist auf eine schlechte Schule hin?

Es gibt bestimmte Kriterien, die auf eine schlechte Schule hinweisen können. Hier sind einige Beispiele:

  1. Mangelnde Sicherheit: Wenn eine Schule unsicher ist und es regelmäßig zu Vorfällen wie Gewalt oder Diebstahl kommt, kann das ein Zeichen für eine schlechte Schule sein.
  2. Schlechte akademische Leistungen: Wenn die Schülerinnen und Schüler der Schule regelmäßig schlechte Noten oder niedrige Testergebnisse haben, kann das ein Hinweis auf eine schlechte Schule sein.
  3. Mangelhafte Lehrqualität: Wenn die Lehrerinnen und Lehrer der Schule schlecht ausgebildet sind oder ihre Arbeit nicht ernst nehmen, kann das die Qualität des Unterrichts beeinträchtigen.
  4. Schlechte Ausstattung: Wenn die Schule über keine ausreichende Ausstattung verfügt, wie beispielsweise veraltete oder kaputte Bücher oder fehlende Technologie, kann dies ein Hinweis auf eine schlechte Schule sein.
  5. Schlechte Schülerbetreuung: Wenn die Schülerinnen und Schüler in der Schule nicht angemessen betreut werden, wie zum Beispiel bei Mobbing oder anderen sozialen Problemen, kann das ein Hinweis auf eine schlechte Schule sein.
  6. Mangelnde Vielfalt: Wenn die Schule keine Vielfalt bietet, wie zum Beispiel in Bezug auf ethnische und kulturelle Hintergründe oder eine begrenzte Auswahl an Kursen und Aktivitäten, kann das ein Hinweis auf eine schlechte Schule sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass keine Schule perfekt ist und es immer Raum für Verbesserungen gibt. Dennoch können die oben genannten Kriterien ein Indiz dafür sein, dass die Schule nicht die beste Wahl für dein Kind ist.

Wann kann ein Schulwechsel für dein Kind sinnvoll sein?

Immer mehr Eltern sind mit der Schule, auf die ihr Kind geht, nicht mehr zufrieden. Vielleicht hat das die Checkliste Schule gezeigt. Es gibt aber auch andere Gründe.

  • häufiger Lehrerwechsel
  • Über- oder Unterforderung des Kindes
  • eine unglückliche Klassenzusammensetzung mit vielen problematischen Kindern
  • langfristiger Lehrerausfall
  • fehlender Förderunterricht
  • Differenzen über Unterrichtsstile und Noten
  • zu wenig Fremdsprachenangebote
  • keine Ganztagsbetreuung

In manchen Fällen ist es dann am besten, an einer anderen Schule einen neuen Anfang zu machen. Doch so ein Schulwechsel will gut überlegt sein, denn viele Kinder leiden trotz der Probleme unter dem Verlust ihrer Klassenkameraden und des gewohnten Umfeldes, wenn sie ihre alte Schule verlassen. Ein ungewohnter Schulweg, neue Lehrer, ein fremder Unterrichtsstil, eine unbekannte Klassengemeinschaft und möglicherweise einige Wissenslücken können den Schulwechsel auch zu einem Desaster werden lassen.

Wie gehst du bei einem Schulwechsel vor?

  1. Frühzeitig informieren: Informiere dich frühzeitig über den Schulwechselprozess und die Anforderungen der neuen Schule, um sicherzustellen, dass du alle notwendigen Schritte unternimmst und keine wichtigen Fristen verpasst. Das örtliche Schulamt hilft dir dabei weiter.
  2. Die Bedürfnisse deines Kindes berücksichtigen: Überlege dir, welche Anforderungen und Bedürfnisse dein Kind hat und welche Art von Schule am besten zu ihm oder ihr passt. Je älter es ist, desto mehr solltest du dein Kind in die Entscheidung mit einbeziehen.
  3. Schule besuchen und prüfen: Besuche die neue Schule und prüfe, ob sie den Bedürfnissen und Anforderungen deines Kindes entspricht. Erkundige dich nach dem Lehrplan, der Unterrichtsmethode, den Aktivitäten und dem Schulklima. Nimm dein Kind mit, damit es einen ersten Eindruck bekommt.
  4. Unterstützung suchen: Suche nach Unterstützung von LehrerInnen, SchulpsychologInnen oder anderen Schulmitarbeitern, um sicherzustellen, dass dein Kind einen erfolgreichen Start an der neuen Schule hat. Knüpfe früh Kontakte zu anderen Eltern.
  5. Unterlagen bereitstellen: Stelle sicher, dass du alle notwendigen Unterlagen und Informationen bereitstellst, die die neue Schule benötigt, wie zum Beispiel die Schulzeugnisse deines Kindes, medizinische Unterlagen oder andere wichtige Dokumente.
  6. Sich Zeit nehmen: Gib deinem Kind und dir selbst genügend Zeit, um sich an die neue Schule und das neue Umfeld zu gewöhnen und nimm dir Zeit, um dich mit anderen Eltern und Schulmitarbeitern zu vernetzen.

Ein Schulwechsel kann eine aufregende, aber auch herausfordernde Erfahrung sein. Indem du dich frühzeitig informierst und Unterstützung suchst, kannst du sicherstellen, dass dein Kind einen erfolgreichen Start an der neuen Schule hat.

Mein Tipp:
Wenn die Entscheidung getroffen ist, ist es sinnvoll, eine Schulklasse zum Ende eines Schuljahres zu verlassen. Nach den langen Sommerferien empfinden die meisten Schülerinnen und Schüler den Schulbeginn als eine Art Neuanfang. Da fällt es leichter, unbekannte MitschülerInnen aufzunehmen und sie schnell in die Klasse zu integrieren.