Bräuche, Rituale und Traditionen rund um das Abi nehmen auch in Deutschland zu. Schnell schwappen Wellen anderer Kulturen durch das Internet auch in deutschen Bildungsanstalten. Ganz auffällig ist das beispielsweise beim Abi Plakat oder Abi-Banner, bei den Mottowochen und auch rund um die Einschulung. Alles wird immer, größer, auffälliger und auch teurer. Pech, wer da nicht mithalten kann.
Wo kommt der Brauch „Abi Plakat“ her?
Der Brauch, ein Abi-Banner oder Glücksplakat zu gestalten und aufzuhängen, stammt aus den USA und wird dort als „senior class banner“ bezeichnet. In Deutschland hat sich diese Tradition in den letzten Jahrzehnten immer mehr etabliert und wird mittlerweile von vielen Abiturjahrgängen praktiziert. Bundesweit ist dieser Trend sichtbar. Das vor Jahren noch einfache Betttuch, das die Eltern und Freunde bemalten, hat ausgedient. Wer seinem Kind etwas Gutes tun will, muss ein Abi-Banner herstellen lassen.
Worum handelt es sich vom Abi Plakat genau?
In erster Linie geht es dabei um eine visuelle Unterstützung der AbiturientInnen durch ihre Familie und Freunde. Ein Plakat, Banner oder Betttuch wird bemalt und außerhalb oder innerhalb der Schule aufgehängt. Dies geschieht kurz vor dem Beginn der Abiprüfungen. Da diese sich länger hinziehen, bleiben die Plakate wochenlang hängen. Wer keins hat, leidet still
Ein Abi-Banner oder Glücksplakat kann auch eine Art Abschlussplakat sein, auf dem sich der Abiturjahrgang verewigt. Oft werden darauf Bilder, Sprüche und Zitate verewigt, die den Zusammenhalt und die gemeinsamen Erlebnisse der Abiturientinnen und Abiturienten widerspiegeln. Manche Gruppen gestalten das Banner auch mit einem Motto oder einer spezifischen Farbkombination, um ihre Einheitlichkeit zu unterstreichen.
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Diese Themen sind besonders beliebt
Die Themen für ein Abi-Banner können sehr vielfältig sein und hängen oft vom Abiturjahrgang und dessen Interessen und Erfahrungen ab. Hier sind einige Ideen für mögliche Themen:
- Das Motto des Abiturjahrgangs und der persönliche Bezug zum einzelnen Schülers
- Gemeinsame Erlebnisse und Aktivitäten des Jahrgangs, wie z.B. Klassenfahrten oder Partys
- Sprüche oder Zitate, die den Zusammenhalt und die Gemeinschaft des Jahrgangs widerspiegeln
- Zukunftsperspektiven und Pläne der Abiturientinnen und Abiturienten
- Einblicke in die Schulzeit und die damit verbundenen Erfahrungen und Herausforderungen
- Hobbies oder Interessen des Jahrgangs
- Dankesbotschaften an Lehrerinnen und Lehrer, Eltern oder andere wichtige Personen im Leben der Schülerinnen und Schüler
- Eine Collage aus Fotos oder Bildern, die den Jahrgang repräsentieren
Grundsätzlich gibt es jedoch keine festen Regeln oder Einschränkungen bei der Gestaltung des Abi-Banners. Das wichtigste ist, dass es die Gemeinschaft und den Zusammenhalt des Jahrgangs widerspiegelt und alle Beteiligten sich damit identifizieren können. Es geht hier ein letztes Mal um die Stärkung der social skills.
Ohne Geld geht gar nichts mehr
Die Kosten für ein Abi-Banner variieren je nach Größe, Material und Gestaltung. Einige Jahrgänge entscheiden sich für eine selbstgemachte Variante, um Kosten zu sparen, während andere professionelle Dienstleister beauftragen. In der Regel bewegen sich die Kosten jedoch im mittleren zweistelligen bis niedrigen dreistelligen Bereich. Mein Patenkind hat ein „Star Wars Plakat“ bekommen zu insgesamt 65,- €. Zusammen mit einem Anzug für die Abifeier, neuen Schuhen und den Motto Kostümen haben seine Eltern fast 700,- € ausgegeben.
Quelle: https://www.xlprintservice.de/abi-banner-abi-abiplakate-online-gestalten
Eltern, SchülerInnen oder FreundInnen gestalten das Abi Plakat
In den meisten Fällen übernimmt ein oder mehrere Schülerinnen oder Schüler die Gestaltung und Organisation des Banners. Oft wird dafür eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich regelmäßig trifft, um Ideen zu sammeln und das Design zu besprechen. Je nach Größe des Jahrgangs kann die Erstellung des Banners jedoch auch sehr zeit- und arbeitsintensiv sein.
Ein großer Vorteil eines Abi-Banners oder Glücksplakats ist sicherlich, dass es ein tolles Erinnerungsstück an die Schulzeit darstellt und eine schöne Möglichkeit bietet, den Zusammenhalt und die Gemeinschaft des Abiturjahrgangs zu feiern. Zudem kann es auch helfen, eine Art Identität und Zugehörigkeit zu schaffen.
Vorteile des Abi Banners
- Schaffung einer Identität und Zugehörigkeit innerhalb des Abiturjahrgangs
- Möglichkeit, gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen zu verewigen und als Erinnerungsstück zu behalten
- Feiern des Abschlusses und der gemeinsamen Leistung
- Stärkung der Gemeinschaft und des Zusammenhalts
- Kreatives Gestalten des Banners kann die Kreativität und das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler fördern
Nicht jedes Banner ist gut
Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die bei der Gestaltung und Aufhängung eines Abi-Banners beachtet werden sollten. So muss beispielsweise sichergestellt werden, dass das Banner keine beleidigenden oder diskriminierenden Inhalte enthält und niemanden verletzt oder diffamiert. Auch darf es keine öffentlichen Straßen oder Gehwege blockieren oder die Verkehrssicherheit beeinträchtigen.
Nachteile des Abi Banners
- Kosten können je nach Größe und Material des Banners recht hoch sein
- Eventuelle Schwierigkeiten bei der Gestaltung und Organisation, insbesondere bei großen Jahrgängen
- Verletzung oder Diffamierung anderer Personen oder Gruppen auf dem Banner sollte vermieden werden
- Das Banner darf keine öffentlichen Straßen oder Gehwege blockieren oder die Verkehrssicherheit beeinträchtigen
- Das Aufhängen des Banners sollte vorher mit den Verantwortlichen abgestimmt werden, um Probleme zu vermeiden
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Abi-Banner oder Glücksplakat eine tolle Tradition darstellt, um den Abschlussjahrgang gebührend zu feiern und die Gemeinschaft zu stärken. Allerdings sollte bei der Gestaltung und Aufhängung darauf geachtet werden, dass niemand verletzt oder diskriminiert wird und die Sicherheit gewährleistet bleibt.
Auch immer beliebter: Die Mottowoche vor dem Abi
Eine Motto-Woche vor dem Abitur ist eine Art von Veranstaltung, die von vielen Abiturjahrgängen in Deutschland organisiert wird. In der Regel handelt es sich dabei um eine Woche, in der sich die Schülerinnen und Schüler jeden Tag passend zu einem bestimmten Motto kleiden und gemeinsam Aktivitäten und Aktionen durchführen. Dabei wird wenig gelernt und viel gefeiert.
Was ist der Sinn der Mottowoche?
Die Motto-Woche ist eine Art Abschiedsfeier und soll den Abschlussjahrgang noch einmal zusammenbringen und gemeinsam Erinnerungen schaffen, bevor jeder seine eigene Wege geht. Sie kann auch dazu dienen, den Zusammenhalt innerhalb des Jahrgangs zu stärken und das Wir-Gefühl zu fördern. 2023 ist die Mottowoche vor den Osterferien, da in dieser Zeit noch alle SchülerInnen zusammen sind. Danach beginnen die Prüfungen und die SchülerInnen sehen sich nur noch teilweise.
Wer organisiert die Mottowoche?
Die Motto-Woche wird in der Regel von den Schülerinnen und Schülern selbst organisiert, in Zusammenarbeit mit dem Klassenlehrer, der Klassenlehrerin oder der Schulleitung. Die konkrete Planung und Umsetzung obliegt jedoch meist den SchülerInnen, die dafür oft spezielle Arbeitsgruppen bilden.
Die Mottos für die Motto-Woche können sehr vielfältig sein und hängen oft von den Interessen und Vorlieben des Abiturjahrgangs ab. Beliebte Mottos sind zum Beispiel:
- 90er Jahre Party
- Harry Potter
- Star Wars
- Superhelden oder Held der Kindheit
- Tiere
- Berufe
- Farb-Themen, wie z.B. Black & White Day oder Neon Day
- Disney-Charaktere
- Film- oder Serien-Charaktere
- Länder- oder Kulturen-Themen
- Zeitreise
Das Ziel ist es, kreative und spaßige Mottos auszuwählen, die für alle Beteiligten interessant und ansprechend sind.
Vorteile und Nachteile der Motto-Woche
Vorteile:
- Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und des Zusammenhalts innerhalb des Abiturjahrgangs
- Schaffung von gemeinsamen Erinnerungen und Erfahrungen, die den Schülerinnen und Schülern lange in Erinnerung bleiben werden
- Möglichkeit, kreativ und frei zu sein und eigene Ideen einzubringen
- Abwechslung und Spaß vor dem Abitur, was besonders in stressigen Zeiten wichtig sein kann
- Chance, eigene Persönlichkeit und Vorlieben auszudrücken und sich von der Masse abzuheben
Nachteile:
- Potenzielle Konflikte und Probleme aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen von angemessenen Mottos oder Kleidungsstilen
- Kosten für Kostüme oder Requisiten können je nach gewähltem Motto recht hoch sein
- Möglichkeit von Verletzungen oder unangemessenen Verhaltensweisen, wenn Regeln und Grenzen nicht eingehalten werden
- Eventuelle Probleme mit der Schulleitung oder der Öffentlichkeit, wenn die Mottowoche als störend empfunden wird oder gegen bestimmte Vorschriften verstößt
- Mögliche Ausgrenzung von Schülerinnen und Schülern, die aus unterschiedlichen Gründen nicht an der Mottowoche teilnehmen können oder möchten
Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler sich bewusst sind, dass sie während der Mottowoche ihre Verantwortung wahrnehmen und sich an Regeln und Vorschriften halten müssen, um sicherzustellen, dass die Tage für alle ein positives Erlebnis sind. Ausgrenzung, Mobbing oder Grüppchenbildung sind nicht im Sinne des Brauches.
Ursprung der Mottowoche
Es ist nicht ganz klar, woher die Tradition der Motto-Woche vor dem Abitur genau kommt. Es wird jedoch angenommen, dass sie in den USA entstanden ist und in den letzten Jahren auch in Deutschland immer beliebter geworden ist.
In den USA sind sogenannte „Spirit Weeks“ an Schulen seit Jahrzehnten eine Tradition. Dabei tragen die Schülerinnen und Schüler jeden Tag passend zu einem bestimmten Motto Kleidung und nehmen an verschiedenen Aktivitäten und Wettbewerben teil. Die Idee dahinter ist, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, ihre Persönlichkeit und Kreativität auszudrücken.
Dabei geht es um die Gemeinschaft
In Deutschland hat sich die Motto-Woche in den letzten Jahren als Abschluss-Tradition bei Abiturjahrgängen etabliert. Dabei geht es darum, in der letzten Schulwoche vor dem Abitur noch einmal gemeinsam Spaß zu haben und Erinnerungen zu schaffen, bevor jeder seinen eigenen Weg geht. Die Schülerinnen und Schüler kleiden sich passend zu einem bestimmten Motto und organisieren gemeinsam Aktivitäten und Aktionen.
Die Motto-Woche ist mittlerweile ein fester Bestandteil vieler Abiturjahrgänge in Deutschland geworden und eine beliebte Möglichkeit, den Abschied von der Schulzeit gebührend zu feiern.