Was hat das Diktat 4. Klasse mit dem Virus zu tun? Corona ist beängstigend, Homeschooling für viele Familien eine große Belastung und die Unsicherheit über die Rückkehr in die Schulen ist bedrückend. Trotzdem bin ich der Ansicht, dass zumindest ein Punkt – Diktate – bei der ganzen Sache sehr positiv ist.
Diktate gehören immer noch zum Unterricht
Beim Unterricht Zuhause gibt es keine Diktate. Schließlich können Lehrerinnen und Lehrer ja nicht davon ausgehen, dass Eltern ihre Aufgaben übernehmen. Aufträge wie: „Diktat 4. Klasse, das üben Sie bitte zu Hause mit Ihrem Kind“, sind nicht denkbar und auch nicht erlaubt.
Diktate sind sowieso seit vielen Jahren sehr umstritten und werden im Unterricht längst nicht mehr empfohlen. Trotzdem halten einige Lehrerinnen und Lehrer daran fest. Gut vorbereitet, Texte zu einem Schwerpunkt und ganz ohne Zeitdruck kann das Format durchaus noch angewendet werden. Allerdings ist immer zu bedenken, dass bei einem Diktat viele verschiedene Kompetenzen abgefragt werden.
Viele Fähigkeiten werden beim Diktat 4. Klasse bewertet
- Die Kinder müssen sich gut konzentrieren.
- Sie müssen Störgeräusche oder den Lärm in der Klasse ausblenden können.
- Ihre auditive Wahrnehmungsfähigkeit muss in Ordnung sein.
- Langsam schreibende Kinder sind immer im Nachteil, weil sie eventuell Teile des Textes nicht mitbekommen.
- Lese-rechtschreibschwache Kinder haben mit Diktaten sowieso große Probleme. Sie blockiert schon die Angst vor dem Versagen.
Diktat Noten sind sehr unterschiedlich
Bei einem Diktat in der dritten oder vierten Klasse wird also nicht nur die Rechtschreibung bewertet, sondern auch noch eine ganze Reihe von anderen Fähigkeiten. Hinzu kommt, dass die Note nur schwer mit anderen Noten in anderen Klassen vergleichbar ist. Ab wie vielen Fehlern welche Noten gegeben werden ist bundesweit extrem unterschiedlich.
Die meisten Lehrer kennen sich mit dem E-Learning überhaupt nicht aus
Es ist ein Glücksfall, dass viele Lehrerinnen und Lehrer sich in der digitalen Welt nicht zurechtfinden. Natürlich könnten sie relativ einfach und schnell mit verschiedenen Softwareprogrammen virtuelle Klassenzimmer erschaffen. Im Video-Chat könnten sie dann natürlich auch Diktate mit ihren Schülern anbieten. Aber die meisten Lehrer wissen einfach nicht wie das geht. Glücklicherweise.
Es gibt natürlich auch sinnvolle Diktate
Ich möchte Diktate gar nicht grundsätzlich verdammen, denn in vielen Fällen können Sie auch sehr hilfreich sein. Es gibt auch sehr viele unterschiedliche Diktatformen, von denen das eine oder andere den Schülerinnen und Schülern sogar richtig Spaß macht. Diese Diktatformen mögen Schüler in der Regel sehr, auch noch beim Diktat 4. Klasse.
- Schleichdiktat
- Dosendiktat
- Silbendiktat
- Partnerdiktat
Ohne Bewertung lernt es sich leichter
Im Diktat 3. Klasse oder im Diktat 4. Klasse sind Noten nicht unbedingt erforderlich. Sie sind auch nicht gerade hilfreich, denn Noten verursachen Leistungsdruck. Viel besser ist es, wenn die Kinder sich die Schreibweise der verschiedenen Wörter selber erarbeiten und aus ihren Fehlern lernen können. Ohne sich schämen zu müssen oder mit einer schlechten Note nach Hause zu gehen.
Rechtschreibung lernen geht auch ohne Diktat
Im Homeschooling kommen Kinder gar nicht erst in die Lage, ein Diktat schreiben zu müssen. Vielmehr erarbeiten sich die Lerninhalte selber. Sie erstellen Lesekisten, Tagebücher, Schreiben kleine Gedichte und erfinden spannende Aufsätze. Der Inhalt steht dabei im Vordergrund, die Rechtschreibung ist zwar richtig, wird aber nicht zu hart bewertet. Ganz anders im Diktat. Dass der Inhalt vollkommen egal, es geht nur um die Rechtschreibung.
Diktate nach den Ferien
Wenn Sie doch einmal wieder Diktate mit Ihrem Kind trainieren müssen, helfen diese Tipps dabei.