Fabeln schreiben Anleitung

Das Schreiben von Fabeln kann für Schüler eine spannende und lehrreiche Aufgabe sein. Doch wie bei jeder kreativen Arbeit gibt es auch hier Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. In diesem Artikel beleuchten wir die typischen Probleme, die beim Schreiben einer Fabel auftreten können, und geben dir konkrete Lösungsansätze an die Hand. Am Ende des Artikels findest du eine Hitliste der häufigsten Probleme und deren Lösungen, damit du gut gerüstet bist, wenn dein Kind die nächste Fabel schreiben soll.

Was ist eine Fabel?

Bevor wir in die Details gehen, lass uns kurz klären, was eine Fabel eigentlich ist. Eine Fabel ist eine kurze Erzählung, in der Tiere, Pflanzen oder unbelebte Dinge menschliche Eigenschaften annehmen und miteinander interagieren. Sie endet oft mit einer moralischen Lehre. Ein bekanntes Beispiel ist „Der Fuchs und die Trauben“, in dem ein Fuchs sich einredet, dass die Trauben, die er nicht erreichen kann, ohnehin zu sauer sind – eine Geschichte, die uns lehrt, wie leicht man etwas schlechtredet, was man nicht haben kann.

Es kann deinem Kind helfen, wenn es sich einen Schreibplan erstellt, bevor es beginnt.

Hitliste der häufigsten Probleme beim Fabeln schreiben

1. Problem: Schwierigkeit, eine passende Moral zu finden

Beispiel: Dein Kind möchte eine Fabel über einen stolzen Pfau schreiben, weiß aber nicht, welche Moral die Geschichte vermitteln soll.

Lösung: Der wichtigste Schritt ist, sich zu fragen, was die Hauptaussage der Geschichte sein soll. Eine gute Methode ist es, sich über klassische Tugenden wie Ehrlichkeit, Bescheidenheit oder Hilfsbereitschaft Gedanken zu machen. In unserem Beispiel könnte die Moral lauten: „Wer nur mit seinem Äußeren protzt, verliert schnell Freunde.“

2. Problem: Schwierigkeit, Tiere mit passenden Eigenschaften auszuwählen

Beispiel: Dein Kind will eine Fabel schreiben, weiß aber nicht, welches Tier am besten für die Geschichte geeignet ist. Soll es ein kluger Fuchs oder doch lieber eine schlaue Eule sein?

Lösung: Hier kann eine Tabelle helfen, die typische Eigenschaften von Tieren auflistet. So steht der Fuchs oft für List, die Eule für Weisheit und der Hase für Schnelligkeit. Dein Kind kann diese Liste nutzen, um das passende Tier auszuwählen, das zur geplanten Moral passt.

Tabelle: Tiere und ihre typischen Eigenschaften

3. Problem: Die Geschichte wirkt zu simpel oder unoriginell

Beispiel: Die Fabel deines Kindes ist schnell erzählt und klingt ähnlich wie viele andere Fabeln, die ihr schon kennt.

Lösung: Hier hilft es, der Geschichte eine unerwartete Wendung zu geben. Vielleicht lernt der stolze Pfau, dass innere Werte wichtiger sind als äußere, weil ein hässlicher, aber kluger Rabe ihm in einer Notsituation das Leben rettet. So wird die Fabel spannender und bleibt im Gedächtnis.

4. Problem: Die Moral wird zu direkt formuliert

Beispiel: Am Ende der Fabel schreibt dein Kind: „Die Moral der Geschichte ist, dass man immer ehrlich sein sollte.“ Das klingt ein wenig belehrend und wenig subtil.

Lösung: Eine Fabel sollte ihre Moral nicht zu offensichtlich präsentieren. Stattdessen könnte dein Kind die Moral durch die Handlung und die Entwicklung der Charaktere deutlich machen. Anstatt die Moral direkt auszusprechen, könnte der Pfau zum Beispiel am Ende einfach traurig davon stolzieren, während die anderen Tiere erkennen, dass sein Stolz ihn einsam gemacht hat.

5. Problem: Mangelnde Spannung und Dynamik in der Handlung

Beispiel: Die Geschichte deines Kindes plätschert vor sich hin, ohne dass wirklich Spannung aufkommt.

Lösung: Ermutige dein Kind, Konflikte und Herausforderungen in die Geschichte einzubauen. Vielleicht gibt es einen Wettbewerb zwischen dem Pfau und einem anderen Tier, bei dem es nicht auf Schönheit, sondern auf Teamarbeit ankommt. Solche Wendungen machen die Fabel interessanter und lehrreicher.

Hilf deinem Kind sinnvoll

Das Schreiben von Fabeln kann eine kreative und wertvolle Übung sein, um das Verständnis für Sprache und Moral zu fördern. Indem du die häufigsten Probleme beim Fabeln schreiben erkennst und angehst, kannst du dein Kind unterstützen, nicht nur eine interessante Geschichte zu schreiben, sondern auch eine tiefere Botschaft zu vermitteln.

Tabelle: Probleme und Lösungen beim Fabeln schreiben

Übungsaufgabe: Eine eigene Fabel schreiben

Nun bist du an der Reihe! Hier ist eine kleine Übung, um das Gelernte direkt anzuwenden:

1. Wähle zwei Tiere aus der Tier-Tabelle aus und überlege, welche Eigenschaften sie haben sollen.
2. Denke an eine Situation, in der diese Tiere aufeinandertreffen und ein Konflikt entsteht.
3. Überlege dir eine Moral, die aus diesem Konflikt hervorgeht.
4. Schreibe die Fabel. Denke daran, die Moral subtil einfließen zu lassen, anstatt sie direkt auszusprechen.

Lösungsschritt:

1. Tiere auswählen: Fuchs (List) und Hase (Schnelligkeit).
2. Situation: Der Fuchs fordert den Hasen zu einem Rennen heraus, aber der Hase erkennt, dass es eine Falle ist, und trickst den Fuchs aus.
3. Moral: Nicht immer gewinnt der Stärkere; manchmal ist Vorsicht besser als Mut.
4. Fabel schreiben: Ermutige dein Kind, die Handlung in einem einfachen, verständlichen Stil zu entwickeln und dabei die Moral subtil in die Geschichte zu integrieren.

Mit diesen Tipps und der Übung ist dein Kind bestens vorbereitet, eine eigene, kreative Fabel zu schreiben. Viel Spaß dabei!