Gummibärchen und Duplo waren die Renner im Schulkiosk

Es ist noch gar nicht solange her, da gab es im Schulkiosk neben süßem Kakao, Capri Sonne und Limo auch Süßigkeiten wie Gummibärchen, Mohrenkopfbrötchen (die hießen früher so, heute Schokokopfbrötchen) , Schokoriegel und kleine Kuchen. Eigentlich gab es kaum etwas anderes. Wer Geld hatte, freute sich auf die Pause oder den Schulschluss, um dieses in Süßigkeiten umzusetzen. Und auf den matschigen Schulbroten mit angetrockneter Kruste war meistens Wurst.

Leberwurstbrote sind Vergangenheit im Schulkiosk

In der Brotdose lagen unattraktive Leberwurstbrote, ein Stück Fleischwurst, Knäckebrot mit Mettwurst und manchmal auch eine Milchschnitte. Gemüse Fehlanzeige, vegan unbekannt und bio noch lange milde belächelt. Oft wurden diese Brote (Weizenmehl, Roggenmehl) gar nicht gegessen, sondern vertrockneten langsam und landeten später vergessen unter dem Bett oder im Müll. Ach, was haben sich die Zeiten geändert!

Schulkiosk
Was kaufe ich mir im Schulkiosk

Gummibärchen gehören nicht in die Brotdose

Schaue ich jetzt bei Facebook vorbei oder lausche den Unterhaltungen von Müttern beim Kinderarzt oder im Café, sind Zucker und Fleisch der neue Mega Feind. Es wird sich aufgeregt über Eltern, die ihrem Kind manchmal etwas Süßes in die Brotdose packen. Ja, es gibt sogar Lehrkräfte, die das Essen von mitgebrachten Süßigkeiten verbieten und diese konfiszieren. Ab damit ins Smartphone Gefängnis. Selbst Muffins aus Bananenmus haben es heutzutage schwer, denn niemand sieht ihnen von Außen ihren Gesundwert an.

Darf die Schule das mitgebrachte Essen regulieren?

Wo ist der gesunde Umgang mit Gummibärchen und Co.? Einerseits ist es wirklich schön, dass ein Bewusstsein über gesunde Lebensmittel und gesunde Ernährung entsteht. Gummibärchen im Schulkiosk gibt es kaum noch. Andererseits kippt die allgemeine Haltung schon wieder so extrem in eine Richtung, dass mir Angst und bange wird.

Mobbing wegen Gummibärchen?

Werden unsere Kinder demnächst gemobbt, wenn sie Gummibärchen in der Brotdose haben? Ist ein Stück kalte Pizza vom Vortag schon eine Bedrohung für das Kindeswohl? Und wie sieht es mit Nuggets aus? Weder vegetarisch noch vegan, und möglicherweise nicht mal von biologischen Hühnern. Was Kinder essen, entscheiden sie selbst im Kontext ihrer Erziehung. Und ja, da kann auch vieles schiefgehen.

Aber galt Rauchen nicht mal als unschädlich? War Fleisch nicht einst das Hightlight der Woche und nur den Wohlhabenden vorbehalten? Apfelsinen aus dem Süden, heute pestizidverseucht, waren Gesundmacher mit Vitaminpower. Eltern müssen entscheiden, verantwortlich, was ihre Kinder in der Brotdose haben oder im Schulkiosk kaufen. Aufklärung ja, aber fremdbestimmte Reglementierung durch Lehrkräfte – nein!

Die Macht der Schule sollte Grenzen haben

Dürfen Lehrer sich einmischen, und das mitgebrachte Frühstück der Kinder kommentieren und konfiszieren? Nein, denke ich. Dieses Thema gehört auf einen Elternabend, um ein generelles Umdenken anzustoßen. Was Kinder essen und trinken, gehört allerdings in die Erziehungskompetenz der Eltern und nicht in den Machtbereich von Lehrkräften.