Ein neues Schlagwort im neuen Schuljahr, hybridlernen. Schon mal gehört?

Hybridlernen – was ist das überhaupt?
Hybridlernen bezeichnet eine moderne Unterrichtsform, bei der SchülerInnen teilweise im Klassenzimmer und teilweise online lernen. Manche sitzen physisch in der Schule, andere nehmen über Videokonferenzen am Unterricht teil. Diese Methode hat sich besonders während der Corona-Zeit entwickelt – und bleibt, weil sie viele Chancen bietet.
Zu Hybridlernen gehören auch andere Formen digitalen Unterrichts:
- Blended Learning (integriertes Lernen): Eine durchdachte Kombination aus Präsenz- und Onlinephasen. Lernstoff wird teils zu Hause, teils in der Schule bearbeitet.
- Flipped Classroom: Die SchülerInnen bereiten Inhalte eigenständig zuhause vor (z. B. durch Lernvideos) und wenden sie dann gemeinsam im Unterricht an.
- HyFlex-Modell: SchülerInnen entscheiden selbst, ob sie am Unterricht in der Schule oder online teilnehmen.
Diese Ansätze ermöglichen mehr Flexibilität und Individualisierung im Lernen.
Vorteile von Hybridlernen – für Familien ein echter Gewinn?
Hybridlernen kann sehr hilfreich sein – wenn alle Beteiligten gut vorbereitet sind. Hier eine Übersicht der Chancen:
Vorteil | Was das für euch bedeutet |
---|---|
Flexibles Lernen | Dein Kind kann auch bei Krankheit oder längerer Abwesenheit teilnehmen. |
Selbstständigkeit stärken | SchülerInnen üben, sich selbst zu organisieren und Verantwortung zu übernehmen. |
Individuelles Tempo | Lernvideos oder Onlineaufgaben können beliebig oft wiederholt werden. |
Bessere Nutzung der Präsenzzeit | Vorbereitete Inhalte machen die Schulzeit aktiver und effektiver. |
Digitale Kompetenz fördern | Der Umgang mit Technik wird selbstverständlich – eine wichtige Fähigkeit. |
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Herausforderungen – was Eltern und SchülerInnen oft unterschätzen
Trotz vieler Vorteile gibt es auch Stolpersteine, die du kennen solltest:
- Technikprobleme: Nicht jede Familie hat schnelles Internet, Laptop oder funktionierendes Mikrofon.
- Fehlende Routine: Ohne klare Struktur tun sich besonders jüngere Kinder schwer mit der Organisation.
- Isolation: Online lernen kann einsam machen – der soziale Austausch fehlt.
- Doppelbelastung der LehrerInnen: Präsenz- und OnlineschülerInnen gleichzeitig zu betreuen, ist anspruchsvoll.
- Druck auf Eltern: Viele Eltern fühlen sich in der Pflicht, Unterricht zu Hause zu ersetzen – das ist auf Dauer kaum leistbar.
Kritischer Denkanstoß:
Wie gelingt es, dass auch SchülerInnen ohne technische Ausstattung und mit weniger elterlicher Unterstützung gleichberechtigt teilnehmen können?
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Wie du Hybridlernen zuhause gut begleiten kannst
1. Technik vorbereiten – ohne Stress
- Testet gemeinsam Kamera, Mikrofon und WLAN.
- Erkläre deinem Kind die wichtigsten Funktionen von Videokonferenz-Tools.
2. Tagesstruktur geben
Ein Stundenplan mit festen Lernzeiten gibt Sicherheit. Verwende z. B. einen Wochenplan zum Ausdrucken.
3. Konzentration fördern
- Plane kurze, feste Lerneinheiten.
- Nutzt eine „Lernuhr“ oder Timer: z. B. 25 Minuten lernen, 5 Minuten Pause.
4. Kommunikation mit LehrerInnen
Halte Kontakt zur Schule. Melde zurück, wenn es technische oder inhaltliche Schwierigkeiten gibt. Viele LehrerInnen freuen sich über konstruktives Feedback.
5. Motivation erhalten
- Lobe Fortschritte, nicht nur Ergebnisse.
- Feiere kleine Erfolge – z. B. mit einer Belohnung am Freitag.
Beispiel: Hybridlernen im Flipped-Classroom
Lernziel: Dein Kind soll verstehen, wie das Wetter entsteht.
Ablauf:
- Zuhause: Lernvideo anschauen, Notizen machen.
- Online-Quiz: Kurzes Quiz zum Video beantworten.
- In der Schule: Austausch über das Gesehene – SchülerInnen stellen eigene Fragen.
- Zusatzaufgabe: Ein Wettertagebuch führen.
Ergebnis: Dein Kind hat das Thema durch eigene Vorbereitung verinnerlicht – und erlebt sich als aktiv Beteiligter.
Übungsaufgabe für Zuhause – hybrid lernen üben
Thema: Tiere im Winter
Aufgabe:
- Lies gemeinsam einen kurzen Text (z. B. auf www.haustier-lust.de).
- Schreibe drei Stichpunkte auf: Was machen Tiere im Winter?
- Bereite eine kurze Erklärung vor (2 Minuten).
- Halte die Präsentation vor der Familie – oder nimm sie als Video auf.
Ziel: Dein Kind übt, sich mit digitalen Inhalten auseinanderzusetzen und diese selbstständig zu präsentieren.
Hybridlernen als Zukunftschance, wenn alle mitdenken
Hybridlernen kann Kindern helfen, flexibler, selbstständiger und digital kompetent zu werden. Es braucht aber klare Strukturen, gute Technik, geschulte LehrerInnen – und engagierte Eltern.
Wenn ihr gemeinsam die Herausforderungen meistert, kann Hybridlernen viel mehr sein als ein Notbehelf: Es wird zur echten Chance für bessere Bildung.