Die nächste Klassenarbeit steht an, eine Prüfung muss vorbereitet werden oder das tägliche Pensum an Vokabeln wartet auf dein Kind? Doch anstatt zu lernen und sich vorzubereiten spielt es lieber am Computer oder chattet stundenlang mit Freund oder Freundin? Möglicherweise fehlt ihm einfach die Motivation, seine kostbare Zeit den Schulaufgaben zu widmen. Mit einem individuellen Lernplan kann das Problem gelöst werden. Wenn dein Kind genau weiß, was es wann und wie lange machen soll, fällt das Lernen leichter.
Niemand möchte ein Versager sein
Für das Lernen braucht dein Kind Motivation. Motivation entsteht durch die Aussicht auf Erfolg. Aber auch wenn dein Schulkind gerade wenig Motivation zum Lernen hat, ein guter Schüler oder Schülerin möchte es bestimmt trotzdem sein. Schlechte Noten drücken aufs Selbstbewusstsein, machen Angst vor der Zukunft und sind nicht wirklich cool. Kinder und Jugendliche wissen das ganz genau, aber sie zeigen es oft nicht. Das wäre ein Zeichen von Schwäche – und die ist einfach nicht cool.
Und oft wissen sie gar nicht, wie richtiges, effektives Lernen geht, was ein guter Lernplan leisten muss. Sie würden ja gerne….aber die Eltern um Hilfe zu bitten wird mit zunehmendem Alter unangenehmer. Schnell rutschen Kinder und Jugendliche in eine Abwärtsspirale aus Misserfolgen, Lernunlust, wenig Selbstvertrauen und Frustration. Ein klarer Lernplan kann helfen. Einmal aufgestellt, begleitet er Kinder und Jugendliche durch die Schulzeit. Ausgetauscht werden nur noch die Inhalte.
Das braucht dein Kind für den Schulerfolg
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Intelligenz von Schülerinnen und Schülern höchstens 50 % des Schulerfolges ausmacht. Die anderen 50 % sind Disziplin und Motivation. Über dieses Thema solltest du mit deinem Kind unbedingt einmal sprechen. Die wichtigste Botschaft des Motivations- oder Lernplanes ist nämlich, dass jeder das Lernen erst lernen muss. Das ist simple Lernpsychologie. Versuche deinem Kind klarzumachen, dass sich der Einsatz lohnen kann. Formuliert Ziele.
So kann ein Lernplan aussehen
Belohnungen sind okay – wenn der Einsatz stimmt
Schülerinnen und Schüler müssen lernen, sich anzustrengen, durchzuhalten und Misserfolge wegstecken. Deshalb darf die Zeitspanne für solch eine Vereinbarung bei älteren Kindern ruhig drei oder vier Monate betragen, GrundschülerInnen schaffen diese Zeitspanne nicht. Hier ist ein Monat das Maximum. Schafft dein Sohn oder deine Tochter es, diese Zeit einen Plan oder eine Strategie durchzuhalten, haben er oder sie Anerkennung und eine Belohnung verdient. Wie diese Belohnung aussieht, entscheidest du mit deinem Kind gemeinsam. Es muss nicht immer gleich ein neues Handy sein, auch der gemeinsame Besuch eines Escape Raums, einer Pferde-Messe oder einer 3D Arena können sehr motivierend wirken. Oft reicht schon die ehrliche Freude über den Erfolg des eigenen Kindes aus. In diesem Falle musst du als ExpertIn deines Kindes entscheiden!
Erfolge sind die beste Motivation
Aller Anfang ist schwer, auch bei einer Lernstrategie, deren Erfolge motivieren sollen. Hat dein Kind aber erst einmal Erfolge zu verzeichnen, also gute Noten und eine positive Rückmeldung, kommt die Motivation ganz von allein. Es gilt durchzuhalten – auch für die Eltern! Das gute Gefühl, mit persönlicher Anstrengung und Aufwand etwas erreicht zu haben, ist einfach unvergleichlich schön. Das möchte auch ein Jugendlicher wieder und wieder erleben. Und die Belohnung schadet natürlich auch nicht.
Die besten vier Tipps für effektives Lernen
Panik und Angst vor einer Prüfung, aber auch Verweigerung und Abwehrhaltung entstehen häufig, weil sich der Lernende überfordert fühlt. Der Lernstoff ist zu viel, zu schwer und zu unübersichtlich. Wer schon vor dem eigentlichen Lernen glaubt, er könne die Aufgaben sowieso nicht lösen, entwickelt keinerlei Motivation. Ohne eine Strategie, an der sich ein Kind oder Teenager entlang hangeln kann, ist es schwer Disziplin und Motivation zu entwickeln.
Ein Lernplan, der garantiert wirkt
1. Ordnung im Kopf – Überblick verschaffen
Das Gehirn liebt es, Lernstoff in kleine Kästchen zu ordnen. Um sich perfekt auf Klausuren oder Prüfungen vorzubereiten, ist es sinnvoll, erst einmal den gesamten Lernstoff nach Schulfächern zu unterteilen. Deutsch, Mathe, Bio, Englisch oder Physik Unterlagen bekommen jeweils eine eigene Schublade oder eine eigene Ablage. Danach entscheidet sich dein Kind für ein Fach, das es jetzt vorbereitet. Und genau für dieses Fach, bzw. für die anstehende Arbeit, erstellt es sich eine strukturierte Übersicht. Dazu eignet sich beispielsweise eine Mindmap oder ein Lernplakat.
2. Inhalte sortieren und Lernplan erstellen | Lernkurve berücksichtigen
Im zweiten Schritt macht sich dein Kind einen Lernplan. Die ihm verbleibende Zeit bis zur Arbeit teilt er auf die Lerninhalte auf. Dabei sollte es darauf achten, genügend Zeit für Pausen und Wiederholungsphasen einzuplanen. Wenn dein Kind das Lernen, die Pausen und die Wiederholungen nach dem Prinzip der Lernkurve einzusetzen, nutzt es sein Potenzial optimal. Viele Informationen zur Lernkurve findest du hier.
3. Gelerntes regelmäßig wiederholen
Um Lerninhalte auch längerfristig zu behalten, reicht es nicht aus, den Stoff nur kurz vor der Klausur zu „pauken“. Viel wichtiger ist es, erst in kurzen und dann in längeren Abständen immer wieder mal einen Blick auf die Inhalte zu werfen. Warum, erklärt die Theorie der Lernkurve. Wer auch am Ende des Schuljahres noch wissen möchte, was er am Anfang gelernt hat, sollte seine Hefte immer wieder mal durchlesen.
4. Erledigte Aufgaben abhaken
Der Lernplan dient nicht nur der Strukturierung des Lernens, sondern auch der Motivation. Wer es geschafft hat seine Lernstrategie einzuhalten, also die geplanten Inhalte am geplanten Tag über die geplante Zeitspanne zu lernen, darf diese großzügig abhaken. Natürlich darf er sich auch direkt belohnen, vielleicht mit einem neuen Teil seiner Lieblingsserie.
Haltet durch und feiert dann die Erfolge
Versäumen Sie auf keinen Fall, die Entwicklung der Leistungen festzuhalten, denn Erfolgserlebnisse sind eine starke Motivation. Machen Sie eine Bestandsaufnahme zu Beginn des Lernpaktes (Noten in den Fächern, tägliche Lernzeit, Lernlust und -verfassung) und stellen Sie diese am Ende der vereinbarten Zeit dem Ergebnis gegenüber. Heben Sie die Erfolge hervor und formulieren Sie einen positiven Ausblick auf die Lernbereiche, die noch verbessert werden können. Besprechen Sie auch, wie viel Unterstützung Ihr Teenager auf seinem weiteren Schulweg haben möchte.
Zusammenfassung Motivation zum Lernen
Räume die Zweifel deines Kindes an seinem Lernvermögen aus. Nur mit einer positiven Lernhaltung wird es sich verbessern. Erstellt gemeinsam einen Lernplan und macht euch die Erfolge am Ende bewusst. Eine klare Lernstrategie sorgt für Erfolgserlebnisse, die langfristig motivierend sind. Immer daran denken: es geht um die Anstrengungsbereitschaft und die Bemühungen deines Kindes. Die Noten sind nicht die Richtschnur des Erfolges. Dieser stellt sich vielleicht auch erst spät ein, wenn dein Kind konsequent und motiviert mit seiner Lernstrategie arbeitet.