Mit dem entspannten Erziehungsalltag ist in vielen Familien kurz nach der Einschulung schon Schluss. Das frühe und regelmäßige Aufstehen, die neuen Klassenkameraden und vor allen Dingen der Leistungsanspruch stellen einen großen Unterschied zum bisher gewohnten Kindergarten-Dasein dar. Auch in diesem Jahr werden einige Erstklässler wieder über Probleme klagen.
Schulprobleme haben immer eine Ursache
Besonders wenn es um das erste Schulkind geht, ist die Umstellung für die Familie nicht zu unterschätzen. Ich habe eine aktuelle Hitliste der fünf häufigsten Schulprobleme zusammengetragen und zeige dir, wie du mit diesen Herausforderungen am besten umgehst. Wenn dein Kind über eine diffuse Schulunlust klagt, hat das meistens ganz konkrete Ursachen. Egal ob Erstklässler oder versiertes Schulkind, Probleme können jederzeit auftauchen. Es macht keinen Sinn, sie zu ignorieren. Packe die Probleme an und löse sie.
Schulprobleme, wie Mobbing, Stress, schlechte Noten, Prüfungsangst und Verhaltensprobleme, haben oft bestimmte Ursachen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Mobbing aufgrund von Konflikten oder Unsicherheiten auftreten kann.
- Schulischer Stress kann durch hohe Erwartungen und den Druck, gute Noten zu bekommen, entstehen.
- Schlechte Noten können durch fehlendes Verständnis oder mangelnde Motivation verursacht werden.
- Prüfungsangst kann durch den Druck, zu performen, ausgelöst werden.
- Verhaltensprobleme können auf persönliche Schwierigkeiten oder fehlende soziale Fähigkeiten zurückzuführen sein.
Die Ursachen von Schulproblemen zu verstehen, ist der erste Schritt, um sie anzugehen. Suche Unterstützung, arbeite an deinen Fähigkeiten und erinnere dich daran, dass du die Kontrolle über deine Situation hast.
Anzeichen für Probleme in der Schule
- Wenn die Leistungen eines Schülers oder Schülerin plötzlich sinken oder dauerhaft unterdurchschnittlich sind, kann dies ein Zeichen für Schulprobleme sein.
- Wenn ein Schüler oder eine Schülerin desinteressiert oder unmotiviert wirkt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass er oder sie sich überfordert fühlt oder Schwierigkeiten hat, den Unterrichtsstoff zu verstehen.
- Wenn ein Schüler oder eine Schülerin häufig fehlt oder sich weigert, an Aktivitäten teilzunehmen, kann dies darauf hinweisen, dass er oder sie Schwierigkeiten im Unterricht hat.
- Wenn ein Schüler oder eine Schülerin Schwierigkeiten hat, Freundschaften zu schließen oder sich in der Schule wohl zu fühlen, kann dies zu Schulproblemen führen.
- Wenn ein Schüler oder eine Schülerin störendes Verhalten zeigt oder regelmäßig gegen Schulregeln verstößt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass er oder sie Schwierigkeiten hat, den Unterrichtsstoff zu verstehen oder sich in der Schule zurechtzufinden.
1. Schlechte Noten sorgen für schlechte Stimmung
Die Anführer in der Hitliste der Schulsorgen sind zweifelsfrei die schlechten Noten. Natürlich wünschen sich die meisten Eltern, dass unter den Klassenarbeiten ihrer Kinder nur die Noten 1 oder 2 auftauchen. Doch mit zunehmender Klassenstufe werden bei vielen Kindern auch die Noten etwas schlechter, denn die Anforderungen steigen und nicht alle Kinder sind ihnen gewachsen. Was können Eltern tun, damit die Noten künftig besser werden?
Reimann-Höhn:
„Wichtig für die Bewertung einer Note ist das Ausmaß der Anstrengung, das dein Kind dafür aufgewendet hat. Kritik ist nur berechtigt, wenn das Lernen zu kurz gekommen ist und die Vorbereitung mangelhaft war. Hier sollte die Vorbereitung künftig besser werden. Eine wirklich gute Hilfe sind diese beiden Arbeitsmaterialien, die dein Kind bei den größten Problemen in der Schule effektiv unterstützen können.
Gute Noten sind gar nicht schwer zu bekommen
Hat dein Kind jedoch trotz intensiver Vorbereitung eine schlechte Note erhalten, braucht es zunächst einmal Trost. Danach solltest du Ursachenforschung betreiben und klären, woran das schlechte Ergebnis lag. Nur dann kannst du mit deinem Kind die Schulprobleme lösen und beispielsweise für die nächste Arbeit gegensteuern.“
Vorbereitung ist die halbe Miete.
2. Ungerechte oder schlechte Lehrkräfte
Klagen über ungerechte Behandlung durch den Lehrer oder die Bevorzugung anderer SchülerInnen sind für Eltern stets sehr schwer einzuschätzen. Oft sind die Aussagen der Kinder nur der Ausdruck eines diffusen Gefühls, das nicht durch Fakten belegt wird. Trotzdem sollten Eltern reagieren, damit ihr Kind sich ernst genommen fühlt und Unklarheiten mit dem Lehrer beseitigt werden können.
Manchmal steckt wirklich ein ernsthaftes Problem hinter der Beschwerde. Lehrer sind eben auch nur Menschen und haben schlechte Tage. Kläre genau ab, was stimmt und was nicht.
Reimann-Höhn:
„Versuche von deinem Kind klare Aussagen, mit Zeitangabe und möglichst genauem Wortlaut, zu bekommen, um die Ungerechtigkeit später im Lehrergespräch konkret ansprechen zu können. Konfrontiere dann die Lehrkraft mit dem Vorwurf, jedoch ohne bereits eine Schuldzuweisung vorzunehmen. Missverständnisse können so ausgeräumt werden. Echte Ungerechtigkeiten, wenn sie wiederholt auftreten, können der Schulleitung vorgetragen werden, wenn das Gespräch keine Klärung bringt.“
3. „Die anderen können mich nicht leiden“
Wenn ein Kind sich in einer Klassengemeinschaft nicht integriert fühlt und keine Freunde findet oder sogar unter Mobbing leidet, ist seine Fähigkeit lustvoll zu lernen stark eingeschränkt. Es leidet also nicht nur unter der sozialen Ausgrenzung, sondern wird in den meisten Fällen früher oder später auch schlechte Leistungen erbringen.
Menschen orientieren sich gerne an anderen und auch Kinder möchten einer Gruppe angehören. Fehlt das Zugehörigkeitsgefühl, aus welchen Grund auch immer, fällt das konzentrierte Lernen schwer.
Reimann-Höhn:
„Setze alles daran, dass dein Kind sich in die Klasse integrieren kann. Sprich mit der Lehrkraft, fördere außerschulische Kontakte und komme mit anderen Eltern ins Gespräch. Bleibt dein Kind ein ungeliebter und vielleicht sogar gemobbter Außenseiter, solltest du unbedingt über einen Klassen- oder sogar Schulwechsel nachdenken, denn das Schulklima trägt viel zu der Problematik bei. Suche nach einer Schule, die das soziale Miteinander groß schreibt und in der Mobbing als Thema ernst genommen wird.“
4. „Hausaufgaben sind langweilig und doof“
Viele Eltern kennen und fürchten das Drama mit den Hausaufgaben, denn nur wenige, hoch motivierte Kinder haben damit niemals Probleme. Die meisten Jungen und Mädchen schlagen sich mit einem „Hassfach“ herum, oft Mathe oder Deutsch, und belasten mit den ungeliebten Hausaufgaben dafür oft stundenlang den Nachmittag.
Reimann-Höhn:
„Vom stundenlangen „motzigen“ Starren auf den Schreibtisch hat noch kein Kind etwas gelernt. Strukturiere die Hausaufgabensituation konsequent und orientiere dich an den zeitlichen Richtlinien. Maximal eine Stunde sollte für einen Grundschüler reichen. Lege eine täglich gleichbleibende Uhrzeit fest, sei geduldig und lass dich diesbezüglich nicht auf Diskussionen ein. Kontrolliere die Hausaufgaben 10 Minuten vor Ablauf der Stunde, so dass dein Kind noch Korrekturen anbringen kann. Je klarer der Rahmen, desto leichter wird dein Kind die Hausaufgaben als Bestandteil des Nachmittags akzeptieren. Klappt das nicht, muss gemeinsam mit der Lehrkraft nach einer Lösung gesucht werden.“
5. „Mein Kind stört ständig den Unterricht“
Störenfriede, egal ob Junge oder Mädchen, sind für Lehrer eine große Belastung, denn sie machen durch ihr Verhalten den gesamten Unterricht zu einem Tanz auf dem Vulkan. Impulsives Hereinrufen, ständiges Stühle rücken und nerviges Aufstehen oder das heimliche Ärgern von Mitschülern schaden selbst dem besten Unterricht. Kein Wunder, wenn Lehrkräfte sich von Störenfrieden provoziert fühlen und sehr ungehalten reagieren.
Reimann-Höhn:
„Wenn dein Kind ein notorischer Störenfried ist, hat das immer einen handfesten Grund. Vielleicht ist es unterfordert und langweilt sich? Oder die Anforderungen sind zu hoch, so dass es ihnen nicht gerecht werden kann? Leidet es vielleicht unter einer Teilleistungsschwäche wie Legasthenie oder Dyskalkulie oder hat es massive Konzentrationsprobleme? Feststellen kann dies beispielsweise eine Schulpsychologin oder ein Schulpsychologe, indem sie oder er Ihr Kind im Unterricht unauffällig beobachtet und auf Ursachensuche geht. Hilfen bieten auch die lokalen Erziehungsberatungsstellen (städtisch oder kirchlich), deren Adressen du im Telefonbuch findest.“
Eltern sind weder Pädagogen noch Psychologen
Manchmal sind die Schulprobleme von Kindern so hartnäckig, dass Fachleute hinzugezogen werden müssen. Das ist keine Schande, denn die „Elternschaft“ ist nicht gleichbedeutend mit „Alleskönner“ sein. Verantwortungsbewusste und besorgte Eltern nutzen die Möglichkeiten, die Beratungsstellen, Schule und Jugendamt aus gutem Grund anbieten – zum Wohle ihres Kindes.
Betrachte schulische Probleme als Herausforderungen
Ebenso wie im Beruf gibt es auch in der Schule eine Menge Bereiche, in denen Schwierigkeiten auftreten können. Bei dem komplexen Gebilde aus verschiedensten Kinderpersönlichkeiten, unterschiedlichen Lehrern und sich verändernden Anforderungen ist das ja auch kein Wunder. Manche Schwierigkeiten verschwinden von selbst, weil dein Kind reifer wird. Andere sind hartnäckiger und benötigen den persönlichen Einsatz von Eltern und Lehrern. Immer sollte jedoch das persönliche Wohl des Kindes die Richtung der Intervention bestimmen. Daher solltest du dich auch nicht scheuen, in hartnäckigen Fällen qualifizierte Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Das regt Lehrkräfte im Unterricht am meisten auf
- Störende Schülerinnen und Schüler: Wenn Schülerinnen und Schüler den Unterricht stören oder den Lehrerinnen und Lehrern nicht zuhören, kann das den Lehrprozess behindern und zu Frustration führen.
- Schlechtes Benehmen: Wenn Schülerinnen und Schüler respektlos oder unhöflich sind, kann das den Unterricht stören und zu negativen Emotionen bei den Lehrerinnen und Lehrern führen.
- Unerwartete Störungen: Unerwartete Ereignisse wie Lärm im Klassenzimmer oder technische Probleme können den Unterricht stören und den Lehrerinnen und Lehrern Schwierigkeiten bereiten.
- Mangelnde Vorbereitung: Wenn Schülerinnen und Schüler nicht vorbereitet sind oder der Lehrplan unvollständig ist, kann das zu Verzögerungen und Verwirrung führen und den Unterricht stören.
- Zeitmanagement-Probleme: Wenn der Lehrplan zu straff ist oder die Schülerinnen und Schüler Zeit verschwenden, kann das den Unterricht stören und den Lehrprozess behindern.
- Unerwünschte Störungen: Störende Geräusche von außerhalb des Klassenzimmers oder andere Ablenkungen können den Unterricht stören und die Konzentration der Lehrerinnen und Lehrer beeinträchtigen.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Faktoren je nach Situation und Kontext variieren können, und dass Lehrerinnen und Lehrer verschiedene Methoden anwenden, um damit umzugehen.