ADHS in der Schule bedeutet oft nur Stress, Unzufriedenheit, schlechte Noten und ständig wiederkehrende Ermahnungen: Das Kind soll……
Schule und ADHS passen nicht zusammen
Lehrer und Lehrerinnen stehen bei sich verschlechternden schulischen Bedingungen oft einer Vielzahl von unterschiedlichen Problembereichen in ihrem Klassenzimmer gegenüber. Den individuellen Bedürfnissen ihrer Schülerinnen und Schüler sollen sie gerecht werden, eine interne, kontinuierliche und qualitativ hochwertige Unterstützung ihres „Arbeitgebers“ bekommen sie dafür aber nicht.
Fazit: Lehrer und Lehrerinnen sind neben ihrer Aufgabe der Lernstoffvermittlung vielfältigen psycho-sozialen Problemen von Schülern und Schülerinnen ausgesetzt, für deren Bewältigung sie kaum Unterstützung bekommen. Überforderung, Angst, Hilflosigkeit, Stress und Demotivierung können die Folgen sein.
Schule bedeutet eine hohe Herausforderung
ADHS ist nur ein Problem, mit dem sich Lehrer und Lehrerinnen auseinandersetzen müssen. Die Anforderungen an Lehrer sind enorm hoch. Es ist nicht möglich, für jedes der rund 25 bis 30 unterschiedlichen Kinder ein individuelles und optimales Förderprogramm abzuspulen.
Die Erwartungen eines Lehrers / einer Lehrerin an sich selbst dürfen nicht unrealistisch werden.
Typische Verhaltensmuster eines ADHDS-Kindes im Unterricht
Impulsivität: redet vor sich hin, stört andere durch Zwischenrufe, kann nicht warten bis es aufgerufen wird, handelt vorschnell, reagiert vorschnell und manchmal aggressiv, sagt beleidigende Dinge ohne darüber nachzudenken,
Unaufmerksamkeit: wird sehr schnell angelenkt, kann sich nicht lange konzentrieren, findet die richtige Buchseite nicht, kramt ewig im Ranzen, hört nur halb zu, vergisst oder verliert oft etwas, führt nichts zuende, kennt den Stundenplan nicht, kann sich die Hausaufgaben nicht merken,
Hyperaktivität: ständig in Bewegung, sitzt nicht lange still, fällt vom Stuhl, macht Geräusche, bewegt sich unkoordiniert, stößt sich oft, wirft Dinge um, schätzt seine Kraft falsch ein, zieht keine Grenze zwischen eigenen und fremden Schulsachen, Selbststimulierung durch Kratzen, Beißen, etc., schlechtes Schriftbild, motorische Probleme.
ADHS bei Erstklässlern – in der Schule überfordert
So ermittelten beispielsweise die Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und des Versorgungsatlas, einer Einrichtung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung, dass früh eingeschulter Kinder häufiger die Diagnose ADHS bekommen als andere.
ADHS bei Erstklässlern wird also häufig diagnostiziert. Insofern das Alter der Kinder, die in der Schule überfordert scheinen und sich nicht konzentrieren können, unberücksichtigt bleibt, kann die Diagnose falsch sein. Es ist nämlich unter Umständen ganz normal, dass Erstklässler noch zu verspielt sind, um sich über den langen Zeitraum eines Schultages ausreichend konzentrieren zu können.
Große Altersunterschiede sind in der Grundschule normal
Gerade im Alter von fünf bis sieben Jahren entwickeln Kinder sich sehr schnell und unterschiedlich. Vom konzentrierten Fünfjährigen bis hin zu der unaufmerksamen Siebenjährigen ist alles normal, weil die Entwicklung unterschiedlich schnell voranschreitet.
Außerdem gibt es Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen. Generell können sich Mädchen etwas besser konzentrieren und haben es leichter, still zu sitzen und dem Unterricht zu folgen. Diese Verhaltensmerkmale können zu der falschen Diagnose ADHS bei Erstklässlernführen.
Unterstützung beim Verdacht auf ADHS bei Erstklässlern
Wenn Erstklässler in der Schule Probleme haben, kann das nicht nur ADHS sein, sondern auch eine ganz normale Entwicklungsstufe. Zunächst kann eine spielerische Konzentrationsförderung zu Hause die Fähigkeiten der Kinder stärken.
Auch eine Rückstufung kann das Problem möglicherweise schnell lösen, da das Kind automatisch reifer wird. Beim Kinderarzt oder in einer Beratungsstelle ist es möglich, kostenlos einen qualifizierten ADHS Test durchführen zu lassen. Knappe Tests im Internet können lediglich ein Hinweis sein, eine qualifizierte Diagnose ersetzen sie nicht.