Zwischen 2% und 6 % der Kinder und Jugendlichen zwischen sechs und 18 Jahren in Deutschland haben eine diagnostizierte Aufmerksamkeitsstörung, für sie sind Therapien bei ADHS sehr wichtig. Doch noch wesentlich mehr, medizinisch nicht erfasste Jungen und Mädchen, müssen die hohen Leistungsanforderungen der Schule trotz ihrer eher leichten Konzentrationsprobleme erfüllen. Dabei ist die Konzentration für Schülerinnen und Schüler die wichtigste Fähigkeit, um Wissen dauerhaft aufnehmen zu können. Wer nicht zuhört, träumt oder herum kaspert, kann den Leistungsstandard auf Dauer nicht einhalten. Schulversagen aufgrund von Misserfolgen und schwindender Lernmotivation ist somit auf Dauer vorprogrammiert, deshalb sind Therapien bei ADHS so wichtig.
Durchblick im Therapie-Dschungel
Seit AD(H)S von der Öffentlichkeit deutlich wahrgenommen wird, was seit ungefähr 2000 der Fall ist, arbeitet auch die Medizin fieberhaft an Erfolg versprechenden Therapiemodellen . Das ist aber gar nicht so einfach, weil die Ursachen der Krankheit noch immer nicht ganz genau erforscht sind. Es spricht viel dafür, dass eine fehlerhafte Informationsverarbeitung zwischen verschiedenen Bereichen des Gehirns die Probleme verursacht, sodass die betroffenen Personen die Reize der Umwelt ungefiltert aufnehmen und entsprechend irritiert reagieren. Hilfe versprechen die folgenden Therapien bei ADHS.
Welche Therapien bei ADHS gibt es?
Je nach Diagnose wird der behandelnde Arzt eine Therapieform oder eine Kombination der Therapieformen vorschlagen. Zurzeit stehen verschiedene Möglichkeiten für Betroffene zur Auswahl.
Eine Medikation wird in den meisten Fällen entweder mit
- Stimulanzien wie Methylphenidat (Ritalin) oder mit
- Atomoxetin (Noradrenalinwiederaufnahmehemmer wie Strattera)
durchgeführt. Begleitend oder ergänzend wird eine
- psychotherapeutische Behandlung empfohlen.
Wichtig ist, dass die Familien mit der Problematik nicht alleine gelassen werden und die Therapie regelmäßig überprüft wird. Der Arzt kann so die einzelnen Bausteine anpassen, falls einzelne Parameter nicht mehr wirksam sind oder neue behandlungsbedürftige Bereiche im Alltag hinzukommen.
Neben den medizinischen Interventionen kann auch eine
- pädagogische Begleitung, beispielsweise durch einen Familienhelfer oder einen Einzelfallhelfer
die Familie für eine Zeit sehr entlasten. Ausgebildete Pädagogen können den Kontakt zur Schule erleichtern, den Eltern einen Schonraum geben und mit ihnen Strategien einüben, die ihren Alltag leichter machen. In akuten Problemsituationen sind sie schnell erreichbar und können unmittelbar eingreifen. Pädagogische Unterstützung ist besonders bei Jugendlichen sinnvoll, die das Gespräch mit den Eltern zunehmend ablehnen und sich jeder Klärung entziehen. Sie kann auf dem zuständigen Jugendamt beantragt werden
[1] http://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugend-psychiatrie/erkrankungen/aufmerksamkeitsdefizit-hyperaktivitaets-stoerung-adhs/multimodales-behandlungskonzept-therapieziel/