Gefahren im Netz

Die meisten Kinder, auch Grundschüler*innen, besitzen bereits einen eigenen PC oder ein Smartphone. Sie spielen damit, schreiben Mails, nehmen Kontakt zu Freunden auf oder recherchieren ein Thema für die Schule. Solange ein Grundschüler das Internet kontrolliert benutzt und sich über die Gefahren im Netz im Klaren ist, kann er davon profitieren. Neben dem Nutzen lauern allerdings auch viele Stolperfallen, besonders für gutgläubige oder unerfahrene Nutzer.

Alleskönner Internet: So nutzt dein Kind es richtig

Kinder sind im Internet eine interessante Zielgruppe, für die es eine große Vielfalt von Homepages gibt. Zu vielen Büchern, zu fast allen Kindersendungen und zu Filmen oder Spielen gibt es ergänzende Angebote im Internet, die durchaus sinnvoll sind und eifrig genutzt werden. Doch meist steht eine Verkaufs- oder Werbeabsicht hinter den schillernden Seiten, die den Kindern verborgen bleibt. Zu den Gefahren im Netz zählt auch die ungewollte Beeinflussung.

Kontrolliere, wo dein Kind Zugang zum Internet hat

Viele Eltern verfolgen nicht genau, in welchen Bereichen ihr Kind mit dem Internet Kontakt hat, weil die Zugänge inzwischen so vielfältig und unübersichtlich sind. Nicht nur der PC, sondern auch das Handy, IPad oder Spielekonsolen ermöglichen einen Zugang zum World Wide Web. Doch Kontrolle ist besonders bei Grundschulkindern notwendig, denn sie wissen zwar mit der Technik umzugehen, sind sich aber der Gefahren des Internets oft noch nicht bewusst. Sieh also zweimal hin, wenn dein Kind sich still und intensiv mit dem Handy beschäftigt oder am PC etwas spielt. Das Internet ist oft nur einen oder zwei Klicks entfernt.

Soziale Netzwerke: Vorsicht bei virtuellen Freunden

Die Mitgliedschaft in einem sozialen Netzwerk und die Anzahl der Freunde sind inzwischen ein wichtiges Statussymbol. In den meisten sozialen Netzwerken können sich Kinder ohne große Probleme selber anmelden, entweder mit dem echten oder einem ausgedachten Geburtsdatum oder mit einem Fantasienamen. Bei den beiden beliebtesten Netzwerken ist das ganz leicht. Ebenso einfach ist es, Fotos und Texte hochzuladen und damit vielleicht sehr persönliche Informationen preiszugeben, die von Fremden missbraucht werden können. Da du dir nicht sicher sein kannst, ob dein Kind nicht heimlich ein Profil in einem sozialen Netzwerk anlegt, solltest du schon früh über die Gefahren im Netz sprechen.

Checkliste Internet für Kinder – Gefahren im Netz

Das muss dein Kind über soziale Netzwerke wissen!

  • Niemals neben der E-Mail-Adresse auch das Passwort eingeben, da sonst sowohl das Adressbuch als auch die geschriebenen SMS ausgelesen werden können.
  • Niemals die eigene Adresse oder Telefonnummer angeben, keine persönlichen Daten weitergeben, auch von anderen Freunden nicht.
  • Keine Fotos von sich selbst oder Freunden einstellen. Bei Fotos kann das Urheberrecht und das Persönlichkeitsrecht fremder Personen verletzt werden.
  • Keine Freundschaften bestätigen, die nicht persönlich bekannt sind. Keine Geschenke annehmen, keine Verabredungen mit Unbekannten treffen.
  • Die Sicherheitseinstellungen mit den Eltern ansehen und den höchsten Sicherheitsstandard auswählen, Gesichtserkennung unbedingt deaktivieren.
  • Apps (Zusatzanwendungen) nicht auswählen, weil diese weitere personenbezogene Daten speichern und zum Beispiel für Werbezwecke nutzen.

Weitere Informationen und Tipps findest du beispielsweise auf www.internet-abc.de .

7 grundlegende Tipps zur Internetnutzung

Hilf deinem Kind dabei, das Medium Internet zu beherrschen. Als fester Bestandteil der Medienlandschaft ist es unvermeidbar, dass dein Kind das Internet nutzen will, kann und nutzen wird. Je besser es die Gefahren einschätzen kann und je sicherer es gute von schlechten Inhalten unterscheiden kann, desto weniger gefährdet ist es.

1. Entscheide bewusst, ab welchem Alter dein Kind ins Netz darf

Je mehr sich Eltern oder ältere Geschwister mit dem Internet befassen, desto spannender wird dieses Medium meistens auch für ihre Kinder. Mit dem Eintritt in die Schule sind Jungen und Mädchen meist in der Lage, kindgerechte und unterhaltsame Internetseiten gefahrlos zu nutzen. Begleite dein Kind am Anfang regelmäßig und besprich die betrachteten Inhalte.

Tipp: Richte als Startseite auf dem Internet-PC eine Kinderseite ein, zum Beispiel www.blinde-kuh.de ein.

2. Diese Nutzungszeiten sind okay

Die tägliche Bildschirmzeit, die sich aus Fernsehen, Computer oder Spielekonsole zusammensetzt, sollte immer als Gesamtzeit im Blick behalten werden. 5 Stunden pro Woche sind täglich circa 45 Minuten, die für Grundschüler am Bildschirm ausreichen. Bedenke, dass dein Kind eventuell auch in der Schule noch mit Bildschirmen wie einer interaktiven Whiteboard arbeitet und am Nachmittag seine Augen entspannen sollte.

Tipp: Verteile am Wochenanfang 10 Mediengutscheine an dein Kind, von denen jeder 30 Minuten wert ist. Diese kann es dann über die Woche verteilt für den Computer oder den Fernseher einsetzen.

3. Hilf deinem Kind, nicht auf Werbung hereinzufallen

Für dein Kind ist es schwierig, Werbung von redaktionellen Texten und Bildern zu unterscheiden. Selbst Jugendliche, die Werbung erkennen, können sich deren Wirkung kaum entziehen und wollen die gezeigten Produkte besitzen. Zeigen und erkläre deinem Kind unbedingt die unterschiedlichen Werbeformen, sodass es sie sicher erkennen kann:


Banner bestehen aus Bild und Text, sind aber häufig auch mit aufwändigen Film- und Audiosequenzen versehen.
Pop-ups, Pop-unders und Layer unterbrechen das Surfen, indem sie die Seite teilweise großflächig überlagern.
Sponsoring können Gewinnspiele, Downloads oder andere attraktive Aktionen sein, die von Sponsoren präsentiert werden, um ein positives Image aufzubauen.

Tipp: Analysiere mit deinem Kind seine Lieblingsseite und zählen sie gemeinsam die Werbeeinblendungen.

4. Zeige deinem Kind gute und sichere Internetseiten


Es gibt eine Reihe von Organisationen, die Internetseiten für Kinder überprüfen und bewerten. Hier kannst du dir sicher sein, dass dein Kind weder mit Werbung bombardiert wird, noch rassistische oder Gewalt verherrlichende Inhalte gezeigt bekommt oder sich einen Computervirus einfängt.

Tipp: Sichere Kinderseiten sind beispielsweise:  www.klicksafe.de / www.klick-tipps.net / www.blinde-kuh.de / www.seitenstark.de / www.kindernetz.de / www.tivi.de .

5. Zeige Filme und Serien auf dem Fernseher

Auch wenn es immer beliebter und einfacher wird, einen Film im Internet anzusehen, solltest du das für dein Grundschulkind noch nicht in Betracht ziehen. Im Internet ist es wesentlich schwieriger zu kontrollieren, was ein Kind nebenbei noch alles sieht.

Tipp: Einfacher als im Internet kann die DVD in mehreren Etappen angesehen werden. Lange Filme können so problemlos auf mehrere Tage aufgeteilt werden.

6. Erste Hilfe bei Cybermobbing, Bullying und Co.

Pöbeleien, Hetze, Gerüchte oder verbale Attacken im Internet nehmen zu und immer mehr Kinder leiden stark darunter. Massive Beleidigungen, gefilmte Gewalt oder heimliche Mitschnitte stellen eine Straftat dar und sollten sofort angezeigt werden. Verharmlose solche Vorkommnisse auf keinen Fall, sondern handeln sofort. Informiere das Internetportal, die Polizei und unter Umständen die Schule deines Kindes.

Tipp: Mache ein Bildschirmfoto von den Angriffen und drucke entsprechende Seite als Beweismittel aus.

7. Kostenlose Downloads sind oft nicht legal

Mit Versprechungen und Lockangeboten werden Internetnutzer immer wieder dazu animiert, Musik, Filme oder Bilder downzuloaden. Doch solche Klicks können teuer werden, denn die Kosten sind oft gut versteckt. Illegal und somit strafbar sind die Filesharing-Programme, bei denen Musik und Filme heruntergeladen und verteilt werden.

Tipp: Wenn du eine Abmahnung erhältst, warten Sie nicht zu lange ab, sondern lasse dich durch einen mit der Filesharing-Problematik vertrauten Anwalt beraten. Hierdurch lässt sich eine Menge Geld und vor allem viel Ärger sparen.