Kaum noch ein Schulkind kommt ohne Nachhilfe oder Online-Nachhilfe aus, das zeigen aktuelle Untersuchungen immer wieder. Schon seit Jahrzehnten boomt die Branche.
Die traditionellen Institute bekommen immer mehr Konkurrenz von Online-Angeboten, die den Kunden mit zahlreichen Vorteilen überzeugen möchten. Lesen Sie, was an den Versprechen wirklich dran ist.
Bevor du dich auf die Suche nach qualifizierter Hilfe im Internet begibst, solltest du klären, was dein Kind an Unterstützung benötigt.
- Soll es nur kleine Lernlücken in einem kurzen Zeitraum schließen?
- Ist die Hilfe für eine bevorstehende Klassenarbeit gefordert?
- Braucht es eine kontinuierliche Unterstützung?
- Ist persönlicher Kontakt für Ihr Kind wichtig?
- Kann dein Kind selbstständig lernen und Arbeitsaufträge zuverlässig ausführen?
4 Online-Nachhilfe Modelle
Vier unterschiedliche Lernmodelle haben sich in den letzten Jahren im Internet etabliert. Nicht jedes Modell passt zu jedem Kind. In unserer Auflistung kannst du überprüfen, ob ein Modell zu deinen Anforderungen passt.
1. Lernzentren oder Lernprogramme
Hier meldest du dein Kind gegen einen monatlichen Beitrag (Lernzentrum) oder gegen eine einmalige Gebühr (Lernprogramm) an. Dein Kind sucht sich die entsprechenden Lernthemen aus und absolviert verschiedene Übungen zu dem Bereich. In der Regel informieren Abschluss-Tests oder Urkunden bei bestandener Leistung über den Lernfortschritt. Rückfragen sind nicht möglich.
2. Lern-Videos als Online-Nachhilfe
Bei Youtube oder bei Anbietern wie Sofa-Tutor kann sich dein Kind entweder kostenlos oder gegen eine Gebühr Videos zu bestimmten Lernthemen ansehen. Die kostenpflichtigen Filme sind oft gut gemacht, informativ und anschaulich. Sie beziehen sich jeweils auf einen begrenzten Lernbereich und können so oft wie erwünscht angeschaut werden. Rückfragen sind nicht möglich. Inzwischen werden aber auch Kombi-Modelle angeboten.
3. Monitor-Unterricht via Skype oder anderen Diensten
Hier wird die klassische Nachhilfe einfach auf den Bildschirm übertragen. NachhilfelehreInr und Kind arbeiten in Realtime miteinander, sodass einzelne Stunden abgerechnet werden. Die Einheiten können aufgezeichnet und wiederholt angesehen werden. Rückfragen sind jederzeit möglich, der Nachhilfelehrer ist persönlich bekannt und kann eine Lernbeziehung zum Kind aufbauen.
4. Foren, Chats oder Webinare
Zu vorher festgelegten Themen finden sich hier Gruppen in einem Chatraum, auf einer Internetseite oder in einem Forum zusammen, die wie in einer Vorlesung dem Nachhilfelehrer zuhören und auch in einem begrenzten Umfang Fragen stellen können. Das Protokoll dieser „Vorlesungen“ wird den Teilnehmern am Ende häufig zugemailt.
Fazit: Die Meinungen über Online-Nachhilfe sind geteilt
Viele Eltern von Grundschulkindern sind mit dem Erfolg der Online-Nachhilfe nicht zufrieden. Da der persönliche Kontakt fehlt, wird kaum auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingegangen. Nach anfänglicher Begeisterung für das Online-Medium flaut das Interesse schnell ab. Motivation und Lernlust verlieren sich rasch.
Jugendliche profitieren von dem Angebot eher, wenn sie sich eigenständig für diesen Weg des Lernens entscheiden. Auch hier ist jedoch eine hohe Disziplin notwendig, um das Lernprogramm kontinuierlich durchzuziehen.