Beim Lesen eines Textes gibt es wichtigere und nicht so wichtige Wörter. Diese zu erkennen und zu unterscheiden, hilft Schüler*innen, sich schneller zu orientieren. Manche Wörter fallen sofort ins Auge, andere entfalten ihren Informationsgehalt erst auf den zweiten Blick. Wie dein Kind die wichtigsten Schlüsselwörter eines Textes identifiziert und was es dann damit macht, erkläre ich in diesem Beitrag.
Was sind Schlüsselwörter oder Signalwörter?
Schlüsselwörter und Signalwörter sind Wörter oder Phrasen, die die Hauptideen oder Themen eines Textes zusammenfassen oder kennzeichnen. Sie sind in der Regel die wichtigsten Wörter, die den Kerninhalt eines Textes ausmachen und helfen deinem Kind, den Text schnell zu verstehen und zu identifizieren, worum es geht. Schlüsselwörter können in der Überschrift oder im Untertitel des Textes vorkommen, in Absätzen oder als Aufzählungspunkte. Sie können auch hervorgehoben oder fettgedruckt sein, um ihre Bedeutung zu unterstreichen.
Schlüsselwörter richten sich nach dem Textthema
Schlüsselwörter können je nach Art des Textes variieren. In einem Nachrichtenartikel könnten Schlüsselwörter Personen, Orte, Ereignisse oder relevante Begriffe sein. In einem wissenschaftlichen Artikel könnten Schlüsselwörter Konzepte, Methoden oder Theorien sein. Insgesamt sind Schlüsselwörter wichtige Elemente eines Textes, die dazu beitragen, die Hauptideen oder Themen des Textes zu identifizieren und dem Leser zu helfen, schnell und effektiv zu verstehen, worum es geht.
Schlüsselwörter im schulischen Kontext
Schlüsselwörter sind bei jeder Art von Texten wichtig. Egal ob es sich um einen Sachtext, eine Textaufgabe, eine Fantasiegeschichte oder einen Bericht handelt, immer gibt es zentrale Begriffe. Diese geben schnell einen ersten Eindruck, was im Text geschildert wird. Im folgenden Beispiel aus einem Lesebuch der 4. Klasse wird das deutlich.
Bei Nacht sieht die Erde noch zauberhafter aus als am Tag. Irgendwo toben immer Gewitter. Bisweilen reicht das Flimmern der Blitze über ein ganzes Viertel des Kontinents. Zunächst empfanden wir diesen Aufruhr in der Natur als grandioses Schauspiel. Im Raumschiff war es ja ruhig. Quelle: Lesebuch 4, Klett Verlag Bayern
Schlüsselwörter finden ist eine Lesestrategie
Beim Durchlesen eines Textes stellt sich dein Kind die Frage, worum es hier eigentlich geht. Einzelne Wörter geben darüber Aufschluss. Die kleinen Füllwörter wie „noch, immer, ja, oder bei“ könnten alles bedeuten, die gehen keinerlei Aussage über den Inhalt. Anders sieht das bei einigen Nomen aus. Diese sollte dein Kind in einem ersten Schritt markieren.
Bei Nacht sieht die Erde noch zauberhafter aus als am Tag. Irgendwo toben immer Gewitter. Bisweilen reicht das Flimmern der Blitze über ein ganzes Viertel des Kontinents. Zunächst empfanden wir diesen Aufruhr in der Natur als grandioses Schauspiel. Im Raumschiff war es ja ruhig.
Betrachtet dein Kind die Schlüsselwörter in einem Zusammenhang, so wird ihm schnell klar, worum es bei dem Text geht. Beim Weiterlesen hat es nun eine Orientierung, sodass es die neuen Informationen gut einordnen kann.
Fremdwörter und unklare Ausdrücke müssen geklärt werden
Natürlich kommt es in einem Text immer wieder vor, dass Kinder bestimmte Begriffe nicht kennen. Es macht Sinn, diese Wörter in einer anderen Farbe zu markieren. Vor dem zweiten Durchlesen des Textes sollten die unbekannten Wörter erklärt werden. Häufig sind es Schlüsselwörter, die zum Verständnis wichtig sind. Trainiere mit deinem Kind, unbekannte Wörter nicht zu überfliegen, sondern sich diese genau anzusehen.
Man hörte kein Donnergrollen und spürte keine Windstöße. Alles schien still zu sein, lediglich ein Lichtspiel. Aber plötzlich kommt es dir vor, als seien es keine Blitze von natürlichen Gewittern, sondern von Bombenexplosion. Der Atem stockt vor Schreck. Nein. Nie, nie darf etwas geschehen, dass nicht wieder gutzumachen ist. Würden über unserer kostbaren Erde doch immer nur natürliche Blitze aufflammen.
Mein Tipp: Lege eine Kartei mit neuen Wörtern an. Immer, wenn dein Kind ein unbekanntes Wort liest, wird es der Kartei zugefügt. Dazu wird das Wort auf die eine Seite geschrieben und die Erklärung auf die andere. Es macht Spaß, diese Kartei der besonderen Wörter nach und nach wachsen zu sehen. Natürlich muss es kein realer Karteikasten sein, sondern auch eine Datei in einem Schreibprogramm ist möglich.
So hilfst du deinem Kind dabei, Schlüsselwörter zu finden
Um die wichtigsten Wörter eines Textes sicher identifizieren zu können, benötigt dein Kind ein bisschen Übung. Deshalb solltest du mit einzelnen Sätzen anfangen. Lies deinem Kind einen Satz aus der Zeitung vor, aus einem Buch oder von einer Internetseite. Nun soll es diesen Satz aufschreiben und die beiden wichtigsten Wörter darin unterstreichen. Natürlich kannst du diese Übung auch mündlich machen, um Schlüsselwörter zu finden. Kombiniert mit dem Aufschreiben kurzer Texte, trainiert IdeinKind ganz nebenbei auch noch seine Handschrift und die Rechtschreibung.
Beispiel 1: Finde die Schlüsselwörter
Lösung
- Am Wochenende bemalten Unbekannte den Schulhof der Comenius Grundschule mit bunten Kreidebildern.
- Der Kater Karlo legte sich neben das Mauseloch, und außer seinen Barthaaren war keine Bewegung an ihm zu bemerken.
- Als Leon endlich bis zur Kinokasse vorgedrungen war, konnte er seine Eintrittskarte nicht finden.
- Es war kein Laut zu hören, als sich das Elektroauto von hinten näherte.
- Durch den Flüsterasphalt hat sich der Umweltlärm stark reduziert.
Beispiel 2: Finde die Schlüsselwörter in diesem Text
Liebes Tagebuch,
heute war ein aufregender Tag! Wir hatten Besuch von einem Schriftsteller in der Schule. Er hat uns viel über das Schreiben erzählt und uns sogar gezeigt, wie man eine Geschichte entwickelt. Ich fand es besonders interessant, wie wichtig die Schlüsselwörter sind, um eine Geschichte interessant und auf den Punkt zu bringen.
Ein Schlüsselwort ist das wichtigste Wort in einem Satz oder in einem Absatz. Wenn man die Schlüsselwörter kennt, kann man schnell und einfach verstehen, was der Autor sagen möchte. Der Schriftsteller hat uns gezeigt, wie man die Schlüsselwörter findet, indem man den Text liest und sich auf die Wörter konzentriert, die besonders wichtig sind. Diese Wörter kann man dann unterstreichen oder markieren.
Zum Beispiel, wenn der Schriftsteller schreibt: „Die Sonne schien hell und der Himmel war blau“, sind die Schlüsselwörter „Sonne“, „hell“, „Himmel“ und „blau“. Diese Wörter sind wichtig, weil sie uns eine Vorstellung davon geben, wie das Wetter war.
Ich denke, dass ich die Schlüsselwörter gut verstanden habe und ich werde versuchen, sie in meinen eigenen Geschichten zu verwenden. Es war ein toller Tag und ich freue mich schon auf das nächste Mal, wenn der Schriftsteller zu uns in die Schule kommt.
Dein Leonard
Lösungswörter des Textes
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Schlüsselwörter in Mathe
Übrigens macht dieses Verfahren auch bei Rechenaufgaben Sinn. Schlüsselwörter helfen nämlich dabei, Sachaufgaben besser zu verstehen und zu lösen.
Ein Beispiel für die 3. Klasse in der Grundschule könnte ein Mathematikthema wie Multiplikation und Division sein. In diesem Alter werden die Schülerinnen und Schüler in der Regel darin geschult, einfache Multiplikations- und Divisionsprobleme zu lösen und diese Fähigkeiten auf praktische Probleme anzuwenden.
Beispiel Multiplikation und Division in der 3. Klasse
Ein Beispiel für eine Multiplikationsaufgabe könnte lauten: „Wenn jede Packung 6 Äpfel enthält und du 3 Packungen kaufst, wie viele Äpfel hast du insgesamt?“ Die Schülerinnen und Schüler müssten hier die Anzahl der Äpfel in jeder Packung (6) mit der Anzahl der gekauften Packungen (3) multiplizieren, um die Gesamtzahl der Äpfel zu erhalten (18).
Ein Beispiel für eine Divisionsaufgabe könnte lauten: „Wenn du 24 Kekse hast und sie gleichmäßig auf 4 Teller verteilen möchtest, wie viele Kekse kommen auf jeden Teller?“ Die Schülerinnen und Schüler müssten hier die Anzahl der Kekse (24) durch die Anzahl der Teller (4) teilen, um herauszufinden, wie viele Kekse auf jeden Teller kommen (6).
In der 3. Klasse werden auch oft Fähigkeiten wie das Lesen und Verfassen von Geschichten, die Grundlagen der Grammatik und das Verständnis von wissenschaftlichen Konzepten wie dem Kreislauf des Wassers vermittelt.
Es kann sehr unterhaltsam sein, die gefundenen Schlüsselwörter zu vergleichen. Wenn Kinder zu zweit, zu dritt oder zu viert den gleichen Text bearbeiten, kommen nicht immer die gleichen Ergebnisse heraus. In einer anschließenden Diskussion kann jeder Mitspieler erklären, wie er zu seiner Entscheidung gekommen ist. So eine Auseinandersetzung mit den Schlüsselwörtern eines Textes hilft deinem Kind, deren Bedeutung besser zu verstehen.
Wann ist die Arbeit mit Schlüsselwörtern sinnvoll?
Die Arbeit mit Schlüsselwörtern oder Signalwörtern sollte Schulkinder in der Regel ab der Grundschulzeit vermittelt werden. Das bedeutet, dass Kinder in der Regel im Alter von sechs oder sieben Jahren damit beginnen, einfache Schlüsselwörter oder Signalwörter in Texten zu identifizieren und zu verstehen. Dabei kannst du ihm zu Hause wunderbar helfen.
Dies liegt daran, dass die Fähigkeit, Schlüsselwörter oder Signalwörter zu erkennen und zu nutzen, eine wichtige Grundlage für das Verständnis von Texten ist. Wenn Kinder lernen, Schlüsselwörter oder Signalwörter zu identifizieren, können sie den Text besser strukturieren, wichtige Informationen schneller finden und ihre Lesefähigkeiten verbessern.
Schlüsselwörter sind in allen Fächern wichtig
Die Arbeit mit Schlüsselwörtern oder Signalwörtern kann in verschiedenen Fächern und Themenbereichen stattfinden, wie zum Beispiel beim Lesen von Geschichten oder Sachtexten, bei der Mathematik oder beim Lernen von Fremdsprachen.
Je nach Alter und Entwicklungsstand der Kinder können die Schwierigkeitsgrade der Übungen variieren. In der Grundschulzeit können einfache Schlüsselwörter wie „und“, „aber“ oder „weil“ verwendet werden, während in höheren Klassenstufen komplexere Signalwörter wie „Kontrast“, „Zusammenfassung“ oder „Folge“ eingeführt werden.
Insgesamt ist das Verständnis und die Anwendung von Schlüsselwörtern oder Signalwörtern ein wichtiger Bestandteil der Lesefähigkeiten und sollte daher in der Schule vermittelt werden.