Dieser Artikel dreht sich um die Zeugniserstellung im Homeschooling, wie es in der Hochzeit von Covid diskutiert wurde. Inzwischen hat sich die Bedrohung des Virus verändert und Homeschooling ist wieder an den Rand gerückt. Trotzdem betrifft das Thema immer noch viele Kinder rund ihre Familien, die wegen Krankheit oder anderer Gründe nicht direkt am Unterricht teilnehmen könne. Im zweiten Teil gehe ich daher verstärkt auf die aktuelle Situation ein und beschreibe Möglichkeiten, wie das Zeugnis aussehen kann, was darin erwähnt werden sollte und was nicht.
Das Zeugnis kommt! In den letzten drei Monaten haben Schülerinnen und Schüler Großes geleistet. Viele von ihnen haben sich konzentriert, motiviert und konsequent auch ohne Präsenzunterricht mit dem Lernen beschäftigt. Sie haben Aufgaben erledigt, Hausaufgaben gemacht, Berichte geschrieben, Buchvorstellungen abgegeben und auf den Kontakt zu ihrer Klasse verzichtet.
Wie werden die Leistungen abgebildet?
Jetzt kommen die Jahreszeugnisse, die diesmal nicht das gesamte Schuljahr abbilden werden. Bundesweit ist es nicht erlaubt, die Leistungen aus der Zeit des Homeschoolings in die Bewertung einfließen zu lassen. Das ist verständlich, denn zum einen können die Leistungen der Kinder und Jugendlichen nicht miteinander verglichen werden und zum anderen ist nicht nachweisbar, ob die Leistungen auch wirklich von ihnen selbst erbracht worden sind. Sicher gibt es Hausaufgaben, die von Geschwistern, Eltern, Großeltern oder anderen Personen zumindest überarbeitet wurden. Daher sind die Leistungen nicht vergleichbar und können nicht ins Zeugnis übernommen werden.
Die einen dürfen, die anderen nicht
Trotzdem gibt es in einigen Bundesländern die Möglichkeit, zum Homeschooling eine zusätzliche Bemerkung ins Zeugnis aufzunehmen. Leider nicht in allen Bundesländern, denn die Vorgaben sind unterschiedlich.
Tabelle (Ausschnitt)
ja | nein | Bemerkung | |
Rheinland-Pfalz | x | ||
Hessen | x | Die Zeugnisse enthalten keine Bemerkung, dass der reguläre Unterrichtsbetrieb aus Gründen der öffentlichen Gesundheitsvorsorge zeitweise nicht stattgefunden hat. Hess. KM | |
Niedersachsen | x | ||
Hamburg | x | Im Fernunterricht hast du zielgerichtet an deinen Aufgaben gearbeitet und zeitnah ein angemessenes Ergebnis vorweisen können. | |
Bayern | x | Für etwaige Zeugnisbemerkungen zur Covid-19 bedingten Lage ist kein Raum. Bay. KM | |
Bremen | x | ||
Nordrhein-Westfalen | x | In der Zeit vom 16. März bis zum 14. Juni 2020 fand ein Teil des Unterrichts als Lernen auf Distanz statt. |
Die Leistungen im Homeschooling werden nicht anerkannt
Für die Schülerinnen und Schüler ist es enttäuschend, wenn ihr Engagement im Homeschooling überhaupt nicht benannt wird. Schließlich haben sie sich wirklich über viele Wochen motivieren müssen, um zu Hause weiterzulernen. Nicht wenigen hat dabei die Unterstützung von Eltern und Lehrkräften gefehlt. Trotzdem haben die meisten ihr Bestes gegeben. Ich finde, das sollte anerkannt werden.
Eine Urkunde wäre gut
Es muss ja nicht unbedingt im Zeugnis stehen, Anerkennung geht auch anders. Vielleicht mit einer individuell gestalteten und selbst erstellten Urkunde. Das geht im Internet sehr schnell und hat für die Schülerinnen und Schüler bestimmt eine große Bedeutung. Besonders im Hinblick darauf, dass es nach den Ferien durchaus wieder zu Schulschließungen kommt, ist diese Art der Motivation meiner Ansicht nach wichtig. Eine Urkunde könnte so aussehen.
Homeschooling-Zeugnis-Vorlage
Niemand weiß, wie es weitergeht
Die aktuelle Lage in anderen Ländern, aber auch die Situation in Deutschland zeigt momentan deutlich, dass das Virus noch lange nicht besiegt ist. Schulschließungen im Herbst sind zumindest an ausgewählten Orten sehr wahrscheinlich, um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen. Dann müssen Schülerinnen und Schüler wieder zu Hause lernen und sich erneut für diese Form des Unterrichts motivieren. Auch im Hinblick darauf wäre es gut, schon jetzt mit einer Urkunde oder einer Anerkennung im Zeugnis den Grundstein für die Mitarbeit zu legen.
Die COVID-19-Pandemie hat weltweit erhebliche Veränderungen im Bildungsbereich mit sich gebracht, insbesondere im Hinblick auf das Homeschooling. Eltern, Schüler und Lehrer standen vor einzigartigen Herausforderungen, von denen eine besonders hervorsticht: die Erstellung von Zeugnissen in Abwesenheit eines traditionellen Schulbetriebs.
Aktueller Stand: Zeugnisse im Homeschooling (Update)
Mit dem verstärkten Einsatz von digitalen Lernplattformen und virtuellem Unterricht haben Schüler ihre akademischen Fortschritte auf unkonventionelle Weise dokumentiert. Lehrer haben versucht, die traditionellen Bewertungsmethoden an die virtuelle Umgebung anzupassen, wobei Faktoren wie Selbstmotivation, Eigenverantwortung und technische Kompetenzen eine entscheidende Rolle spielten.
Allerdings sind die Herausforderungen im Homeschooling vielfältig. Einige Schüler hatten möglicherweise begrenzten Zugang zu Technologie, während andere Schwierigkeiten hatten, sich in der isolierten Lernumgebung zu engagieren. Diese Unterschiede können sich auf die Qualität der erzielten Ergebnisse und damit auf die Ausstellung von Zeugnissen auswirken.
Probleme von Zeugnissen in Abwesenheit
Die Probleme bei der Erstellung von Zeugnissen im Homeschooling sind vielschichtig. Neben der Schwierigkeit, den individuellen Fortschritt jedes Schülers angemessen zu bewerten, besteht die Herausforderung darin, fair und objektiv zu sein. Die traditionellen Kriterien, die in einem Klassenzimmer gelten, müssen möglicherweise überarbeitet werden, um die einzigartigen Umstände des Homeschooling zu berücksichtigen.
Ein weiterer Aspekt ist die Glaubwürdigkeit der Zeugnisse. Da Eltern oft aktiv in den Lernprozess ihrer Kinder eingebunden sind, könnten Zweifel an der Objektivität der Bewertungen aufkommen. Dies erfordert eine klare Kommunikation zwischen Lehrern, Schülern und Eltern, um Transparenz und Vertrauen zu gewährleisten.
Bei der Erstellung von Zeugnissen im Homeschooling gibt es bestimmte Aspekte, die besonders berücksichtigt werden sollten, um eine umfassende und faire Bewertung der Schülerleistungen zu gewährleisten. Hier sind einige wichtige Überlegungen:
Berücksichtigen:
- Selbstmotivation und Eigenverantwortung: Im Homeschooling sind Schüler stärker auf sich selbst angewiesen. Daher sollte das Zeugnis die Fähigkeit zur Selbstmotivation und Eigenverantwortung würdigen, da dies entscheidend für den Lernerfolg ist.
- Anpassungsfähigkeit an digitale Lernumgebungen: Die Fähigkeit, sich effektiv in virtuellen Klassenräumen zu engagieren und digitale Tools zu nutzen, sollte in einem Homeschooling-Zeugnis positiv bewertet werden.
- Zusammenarbeit mit Eltern: Da Eltern eine aktivere Rolle im Homeschooling spielen, sollte die Zusammenarbeit zwischen Schülern, Lehrern und Eltern in den Zeugnisbewertungen reflektiert werden.
- Individualisierung der Bewertung: Jeder Schüler hat unterschiedliche Lernstile und -geschwindigkeiten. Das Zeugnis sollte diese Vielfalt berücksichtigen und eine individuelle Bewertung der erzielten Fortschritte ermöglichen.
- Projektarbeit und praktische Anwendungen: Homeschooling ermöglicht oft eine flexiblere Gestaltung des Lernplans. Projektarbeiten, praktische Anwendungen und kreative Projekte können in das Zeugnis aufgenommen werden, um die praktische Anwendung des Gelernten zu zeigen.
Nicht berücksichtigen:
- Familiäre Umstände: Persönliche oder familiäre Umstände, die die Lernumgebung beeinflussen, sollten nicht in die Bewertung einfließen. Hier ist Sensibilität geboten, um Gerechtigkeit und Fairness sicherzustellen.
- Begrenzter Zugang zu Ressourcen: Wenn Schüler aufgrund von begrenztem Zugang zu Technologie oder anderen Ressourcen Schwierigkeiten hatten, sollten solche Hindernisse bei der Bewertung nicht negativ berücksichtigt werden.
- Eingeschränkte soziale Interaktion: Das Fehlen traditioneller sozialer Interaktionen in einem Klassenzimmer sollte nicht als negatives Kriterium betrachtet werden. Stattdessen kann das Zeugnis die Fähigkeit zur virtuellen Kommunikation und Zusammenarbeit hervorheben.
- Einschränkungen durch die Pandemie: Die außergewöhnlichen Umstände der COVID-19-Pandemie sollten nicht negativ in die Bewertung einfließen. Vielmehr sollte die Anpassungsfähigkeit der Schüler während dieser Herausforderungen positiv bewertet werden.
Insgesamt ist es wichtig, dass Homeschooling-Zeugnisse einen ausgewogenen Blick auf die individuellen Fortschritte jedes Schülers bieten und gleichzeitig die besonderen Anforderungen der Lernumgebung zu dieser Zeit berücksichtigen. Eine klare Kommunikation zwischen Lehrern, Schülern und Eltern ist entscheidend, um Verständnis und Akzeptanz für die Zeugnisbewertungen zu fördern.
Ausblicke: Chancen für die Zukunft
Trotz der Herausforderungen bietet das Homeschooling auch Chancen für die Weiterentwicklung des Bildungssystems. Die Integration digitaler Tools könnte zu einer flexibleren und individualisierten Bildung führen. Lehrer könnten innovative Bewertungsmethoden entwickeln, die die unterschiedlichen Lernstile und -geschwindigkeiten der Schüler besser berücksichtigen.
Zukünftige Zeugnisse könnten daher nicht nur die reinen Leistungen, sondern auch die Fähigkeiten der Schüler im Umgang mit digitalen Technologien, selbstständigem Lernen und der Bewältigung von Herausforderungen in einer sich schnell verändernden Welt widerspiegeln.
Zeugnisse gehören in Deutschland einfach dazu
Ein Zeugnis beim Homeschooling ist wichtig, um den individuellen Lernfortschritt der Schüler zu dokumentieren und transparent zu machen. Es ermöglicht Lehrern, Eltern und Schülern eine Bewertung der erworbenen Fähigkeiten, Selbstmotivation und Eigenverantwortung im virtuellen Lernumfeld. Das Zeugnis sollte die Anpassungsfähigkeit an digitale Lernmethoden, die Zusammenarbeit mit Eltern, die Individualität der Lernstile und -geschwindigkeiten sowie praktische Anwendungen des Gelernten würdigen. Es dient als objektives Mittel, um den Bildungserfolg während des Homeschooling-Prozesses zu erfassen und den Schülern die Anerkennung ihrer Leistungen zu ermöglichen. Insgesamt erfordert die Gestaltung von Zeugnissen im Homeschooling eine Anpassung an die neuen Realitäten und eine gemeinsame Anstrengung von Lehrern, Schülern und Eltern, um die bestmögliche Bildung trotz der vorherrschenden Herausforderungen zu gewährleisten.