Beste Methoden, um das schreiben zu lernen

Um das Schreiben zu erlernen, werden und wurden unterschiedliche Methoden angewendet. Der Unterricht richtet sich nach den geltenden Richtlinien, aber auch nach den einzelnen Bestimmungen der Bundesländer und den Vorlieben der LehrerInnen. Doch wie kann es sein, dass rund 20 Prozent der Erwachsenen schlechter schreiben, als es ein Grundschulkind können sollte? Liegt es an falschen Methoden, um das Schreiben zu lernen?

Schreiben nach Gehör Methode

Eine davon ist jetzt in Verruf gekommen. Schreiben nach Gehör (Jürgen Reichen) hat viele Kinder in den ersten Schuljahren begleitet. Mit der Anlauttabelle und viel Motivation haben sich seit den 90er Jahren Schülerinnen und Schüler in die wunderbare Welt der Worte begeben. Credo dieser Methode ist: Hauptsache der erste Buchstabe eines Wortes stimmt, der Rest kommt dann schon von selbst. Treuer Helfer dabei ist die Anlauttabelle, die jedem Buchstaben des Alphabets eine entsprechendes Wort gegenüberstellt: A, a = Apfel, B, b = Baum.

Beste Methode, um das Schreiben zu lernen

Verbindliche Rechtschreibregeln lernen die Kinder erst ab der dritten Klasse, Rechtschreibfehler werden erst dann korrigiert. Die LehrerInnen weisen die Kinder lediglich darauf hin, wenn sie einen Laut vergessen haben.

Erfolge eher zufällig

Der Schriftspracherwerb soll vor allem Spaß machen und motivieren. Diese Annahmen sind allerdings wissenschaftlich nicht belegt, die Methode zum Schreiben lernen daher eher einer Versuchsreihe an den Kindern.

Dazu kommt: Die deutsche Schriftsprache ist nur zu einem geringen Teil phonetisch, also lautgetreu. Das heißt: Was man hört, wird oft ganz anders geschrieben. Bei den Anlautmethoden wird deshalb aus einer „Qualle“ schnell eine „Kwalle“, aus einem „Fuchs“ ein „Fuks“. Werden dann ab Klasse drei falsch antrainierte Schreibweisen plötzlich korrigiert, die zwei Jahre lang völlig in Ordnung waren, führt das vielen Didaktik-ExpertInnen zufolge bei den Kindern schnell zu Frustration, Unmut und zum genauen Gegenteil dessen, was eigentlich erreicht werden sollte: Motivation.    Quelle: www.focus.de

Die Fibel Methode

Bei der klassischen Fibel Methode, die bis in die 1970er-Jahre quasi ausschließlich angewandt wurde, werden schrittweise einzelne Buchstaben eingeführt, bevor ganze Wörter oder gar Sätze geschrieben werden. Die meisten Kinder kommen damit gut zurecht und lernen weitgehend fehlerfrei zu schreiben. Das Prinzip: Zunächst lernen die Kinder all jene Buchstaben kennen, die lautgetreu (oder lauttreu) sind, wie etwa in Blume, Fenster, Stift oder Oma. Schwierigere, weil weniger oder nicht lautgetreue Wörter, werden erst später vermittelt. Die korrekten Schreibweisen werden von Anfang an unterrichtet, falsche korrigiert.

Diese Methode wirkt altbacken und rückständig, ist aber immer noch sehr erfolgsversprechend.

Es macht Sinn, Strategien zu lernen

Schreiben zu lernen mit den entsprechenden Strategien verspricht die FRESCH Methode, bei der nach und nach die verschiedenen Möglichkeiten der Rechtschreibung eingeübt werden.
Solche Strategiegeleitete Rechtschreibprogramme vermitteln die Regeln, nach denen die deutsche Rechtschreibung funktioniert. Una Röhr-Sendlmeier, die die Abteilung für Entwicklungspsychologie und pädagogische Psychologie an der Universität Bonn leitet, beschäftigt sich seit Jahren wissenschaftlich mit dem Streit um das “Freie Schreiben” und meint dazu: “Es ist ein ganz großes Manko, dass in Deutschland die meisten Didaktiken kaum und zum Teil gar nicht erforscht worden sind”.

Die meisten Lehrer in Deutschland kombinierten heute unterschiedliche Methoden. Sie verwenden die Anlauttabelle und lehren auch die Orthografieregeln. Beides ist wichtig. Doch bei rund 4% – 5% der Kinder will das Rechtschreiben einfach nicht klappen. Sie leiden unter einer Legasthenie.