Lesen und schreiben zählen zu den wichtigsten Kulturtechniken, die unsere Kinder in der Schule lernen. Um sich im Alltag zurechzufinden, müssen komplexe Zusammenhänge verstanden werden. Ohne lesen und schreiben zu können, gelingt das nur teilweise.
Dazu braucht dein Kind die Kulturtechniken u.a.
- um sich eine eigene Meinung bilden zu können
- um Texte zu verstehen
- um sich schriftlich ausdrücken zu können
- um selbstständig zu werden
- um Vergleiche anstellen zu können
- um seine Fantasie zu entwickeln
- um kreativ sein zu können
Schule heißt auch loslassen
In der Schule erleben viele Eltern zum ersten Mal, dass sie wenig Einfluss auf den Tag und die Erlebnisse ihres Kindes haben. Sie müssen loslassen. Da aber gleichzeitig die gesellschaftliche Wahrnehmung von Schule nicht gerade positiv ist, fällt das verständlicherweise oft schwer. Viele Mütter und Väter vertrauen den Lehrkräften nicht. Manchmal aus guten Gründen, manchmal nur aus einem Gefühl heraus. Dabei haben alle nur ein Ziel: Schule mit Erfolg.

Die Schul-Welt kommt negativ rüber
Leider wirkt sich diese Einstellung negativ auf den Schulbesuch aus. Eltern vertrauen Lehren nicht und Lehrer empfinden Eltern zunehmend als schwierig und nicht kooperativ. Diese Situation spitzt sich seit Jahren immer mehr zu. Ein Grund dafür ist natürlich, dass Eltern zu wenig vom alltäglichen Schulbetrieb und den Anforderungen an die Lehrerinnen und Lehrer mitbekommen. Sie werden schlichtweg nicht ausreichend informiert und bei vielen Entscheidungen nicht mitgenommen.
Kein Wunder, dass sie dann auch viele Entscheidungen nicht nachvollziehen können und sich zum Wohle ihres Kindes dagegen stellen, Schule mit Erfolg wird immer unwahrscheinlicher. Ihr Ärger, ihre Wut oder ihr Unverständnis gegenüber der Schule überträgt sich dann natürlich auch auf ihr Kind. Dieses fängt ebenfalls an sich gegen Entscheidungen der Lehrerinnen und Lehrer zu stellen, die sie nicht ernst zu nehmen und die Schule generell infrage zu stellen.
Die Probleme werden nicht kleiner
Auch steigt die Zahl der Kinder mit besonderen Herausforderungen in der Schule ständig an. Es gibt Kinder mit Legasthenie und Dyskalkulie, verhaltensauffällige Kinder, hochbegabte und hochsensible Kinder und natürlich eine ganze Reihe von Kindern mit Migrationshintergrund, die die Sprache nicht gut beherrschen und daher dem Unterrichtsstoff nicht wirklich folgen können. Sie können von der Schule mit Erfolg nur träumen, das zeigen aktuelle Untersuchungen wie PISA und andere seit vielen Jahren.
Für die entsprechenden Fachleute, Sozialpädagogen oder Psychologen, fehlt das Geld. Ganz offensichtlich wird das bei der Inklusion – ein gutes Konzept, das alle heillos überfordert und vielen Kinder mehr schadet als nutzt.
Ist Schule eine Parallel-Welt – Schule mit Erfolg eine Illusion
Hinzu kommt eine große Diskrepanz der Lebenswelten. Gerade ältere Lehrerinnen und Lehrer sind immer noch mit den digitalen Medien überfordert. Es gelingt ihnen nicht, ihren Schülerinnen und Schülern Medienkompetenz zu vermitteln und die neuen Medien reibungslos in den Schulalltag zu integrieren. Die Kinder fühlen sich in dieser Hinsicht oft schlauer als die Lehrer, sind es aber nicht wirklich. Sie können die Medien zwar bedienen, besitzen aber häufig nicht genug Hintergrundwissen, um sich vor den negativen Folgen zu schützen.
Wie muss sich Schule ändern?
Schule hinkt den gesellschaftlichen Veränderungen immer weiter hinterher. Vieles muss diskutiert werden. Sind die aktuellen Schulfächer überhaupt noch hilfreich, müssten die Schwerpunkte nicht verlegt werden? Sicherlich ist grundlegendes Wissen über die Kernkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen weiterhin enorm wichtig. Aber eben auch Medienkompetenz, die Auseinandersetzungen mit Werten und Normen oder mit der sich ständig verändernden Umwelt. Wissen über gute Ernährung, umweltfreundliche Technologien und die Entwicklung der eigenen Kreativität zur Lösung von künftigen Problemen sollten ein wichtiger Bestandteil der neuen Schule sein.