Wir wissen es eigentlich schon lange oder vermuten es jedenfalls: Bewegung macht klug! Eine aktuelle Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt jetzt, dass regelmäßig Bewegung großen Einfluss auf den Lernerfolg der Kinder hat. Und auch die „Emotikon“-Studie in Brandenburg, in die seit 2009 fast 200.000 Drittklässler einbezogen worden seien, zeigt vor allem eine schlechtere Ausdauer von Kindern. Das gilt auch bundes- und weltweit.
Ebenfalls untersucht wurde, ob sich die Ganztagsschule mit Nachmittagsangeboten ebenfalls so positiv auswirkt. Das Ergebnis: Die sportlichen Freizeitaktivitäten der Kinder sind wesentlich wichtiger als der Nachmittagsunterricht in der Schule.
Lesen und bewegen
Dass regelmäßige Beschäftigung mit Büchern die Lesekompetenz erhöht, erklärt sich von selbst. Die Forscher fanden aber auch heraus, dass viele Leser ebenfalls in Mathematik-Tests besser abschneiden. Noch effektiver als regelmäßiges Lesen ist jedoch regelmäßiger Sport. Wenn die Kinder sich verausgaben, ihren Muskelapparat trainieren, unterschiedliche Bewegungsabläufe einüben und dabei in der Gruppe soziale Kompetenzen erwerben, profitieren sie davon auch in der Schule.
Doch Sport findet nur noch in der Schule oder im Verein statt. Das freie Spiel mit Freunden auf der Wiese oder im Feld ist Schnee von gestern. Sowohl Stadt- als auch Landkinder sitzen am liebsten vor dem PC und daddeln. Sport ist als das höchste Ziel, das es anzustreben gilt?
Zu viel Sport ist ungesund
Auch hier macht die Dosis das Gift. Wer übertreibt und jeden Tag schweißtreibenden Sport macht, erzielt schlechtere Ergebnisse in der Schule. Das liegt unter anderem natürlich auch daran, dass die Zeit und die Energie für das Lernen dann fehlen. Wer jedoch ein bis zweimal in der Woche trainiert, der schneidet im Rechnen, Lesen und Rechtschreiben besser ab als seine Klassenkameraden. Da zeigt sich, dass Bewegung klug macht. Das gesunde Maß ist beim Lernen und beim Sport der Königsweg.
Sport verändert das Gehirn – und die Persönlichkeit
Regelmäßiger Sport hat viele positive Auswirkungen. Die Kinder sind ausgeglichen und gesünder, sie pflegen regelmäßige Kontakte zu anderen, haben Erfolgserlebnisse und ihr Selbstbewusstsein wächst. Schon früher fand man heraus, dass Menschen, die regelmäßig Sport treiben, ein höheres Einkommen haben als andere.
Wieder im Trend: Gummitwist
Regeln: Du brauchst ein Gummitwist und mindestens zwei Freunde. Zwei von euch steigen in das Gummiband und legen es sich um die Fußknöchel. Der Dritte von euch springt auf verschiedene Arten über das Gummi. Mal direkt ganz drüber, mal in die Mitte und dann wieder raus, auf einem Bein oder was euch sonst noch einfällt. Überlegt euch zusammen eine Reihenfolge, die jeder einmal durchspringen muss. Und wer einen Fehler macht, muss das Gummi halten.
Warum wirkt sich Bewegung so positiv auf Kinder aus?
Ganz offensichtlich ist der gesundheitsfördernde Aspekt von regelmäßiger Bewegung. Aber sporttreibende Kinder entwickeln auch mehr Disziplin und Durchhaltewillen. Das ist natürlich sowohl in der Schule als auch später in sehr wertvoll. Wer sich bewegt wird vermutlich auch offener für neue Erfahrungen werden – eine positive Auswirkung auf die Persönlichkeit.
Und noch etwas fanden Forscher heraus. Sportler entwickeln nicht nur mehr Muskelmasse, sondern auch mehr Hirnsubstanz. Auch Schulkinder, die vor einem Test Sport gemacht hatten, schnitten danach in Tests besser ab. Der reine Verbleib am Nachmittag in der Schule hat hingegen in Deutschland kaum Auswirkungen auf den Lernerfolg. Wird am Nachmittag jedoch regelmäßiger Sport gemacht, die Gruppen Zusammengehörigkeit gefördert und finden Erfolgserlebnisse statt, so profitieren auch Kinder aus Ganztagsschulen.