Der Computerkonsum steigt, fast jeder Fünftklässler hat inzwischen ein eigenes Smartphone und die Sportvereine sind geschlossen. Die Voraussetzungen für ein gesundes Leben sind neben einer guten Ernährung auch ausreichend Bewegung. Doch diese Bewegung nimmt bei unseren Kindern stetig ab, die meisten leiden unter Bewegungsmangel. Das hat viele negative Folgen.
Die Beine wollen sich bewegen
Wer sich nicht genug bewegt, tut seinem Körper nichts Gutes an. Kleine Kinder zeigen immer einen hohen Bewegungsdrang. Sie krabbeln, laufen, hüpfen und springen, sodass die Eltern am Ende des Tages oft erschöpft von so viel Energie sind. Doch diese Energie ist notwendig für die geistige und die körperliche Entwicklung. Können Kinder diesen Bewegungsdrang nicht ausleben, werden sie immer träger. Das hat zahlreiche unschöne Konsequenzen.
- Die Kinder entwickeln Übergewicht.
- Die körperliche Fitness ist schlecht.
- Durch eine schlechte Haltung steigt die Gefahr von chronischen Schmerzen.
- Das Fehlen von frischer Luft schwächt das Immunsystem.
- Unwohlsein, Kontaktschwäche und Depressionen nehmen zu.
- Die kognitiven Fähigkeiten nehmen ab.
- Die Kinder werden träge, sind häufig müde und schlapp.
- Ihr Gesamtinteresse am Leben mit allen seinen Aspekten nimmt ab.
Bewegungsmangel in der Pandemie
Bewegung, Sport und Fitness sind in der Schule durch den Sportunterricht abgedeckt. Dieser fällt jedoch oft aus und hat während der Pandemie keine Chance. Zahlreiche automatische Bewegungsangebote sind auch seit einem Jahr Mangelware. Die Kinder treffen sich nicht mehr mit Freunden auf dem Sportplatz, sie rennen nicht auf dem Schulhof herum, werden oft mit dem Auto bis zur Schule gebracht, bewegen sich durch fehlende Kontakte zu Freunden viel weniger außerhalb der Wohnung oder des Hauses. Die Folge ist Bewegungsmangel.
Was sagt die Forschung zum Bewegungsmangel von Kindern?
„Wissenschaftler der Universität Genf haben sich bei knapp 200 Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren die körperliche Fitness, das Abschneiden bei kognitiven Tests und die Noten in Mathematik und Französisch angeschaut. Dabei fanden sie eine statistische Korrelation zwischen der Fitness der Kinder und ihrem Schulerfolg. Laut den Forschern könnte eine bessere Fitness bei den Kindern die kognitive Flexibilität erhöhen. Das würde zumindest einen Teil ihrer besseren Schulnoten erklären. Es sei daher eine schlechte Idee, schreiben die Experten, in den Schulen den Sportunterricht zugunsten von anderen Fächern zu reduzieren.“
Quelle: Neue Züricher Zeitung vom 2.4.21
Bewegungsmangel macht dumm
Wer sich nicht genug bewegt, wird also schneller krank und hat weniger Erfolg in der Schule. „Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“ oder wie war das? Klar, wer sich fit, leistungsstark und kräftig fühlt, der ist auch geistig aktiver und versteht schneller. Das ist besonders schlimm, wenn es schon Kinder betrifft. Hier droht wirklich Unheil.
Auch Erwachsene bewegen sich viel zu wenig
5000-8000 Schritte am Tag sollten es immer sein, mehr ist natürlich besser. Und zusätzlich zum einfachen laufen ist es auch wichtig, dem Körper immer wieder mal Höchstleistungen abzuverlangen. Joggen ist gut, Radfahren oder Schwimmen. Auch ein zügiger Spaziergang bergauf oder ein schweißtreibendes Federballspiel im Garten treiben den Puls an. Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu bewegen, um gesund zu bleiben. Kinder haben 1000 Ideen, die auf keinen Fall ausgebremst werden sollten. Auch während der Pandemie muss die Bewegung nicht auf der Strecke bleiben.
- Trimmdichpfad im Wald besuchen
- Einradfahren lernen
- mit dem Fahrrad einen Parcour abfahren
- Geocaching mit einem langen Spaziergang verbinden
- im Wald auf Holzstämmen balancieren (Achtung: Sie müssen gut gesichert sein)
- auf Bäume klettern, an Bäumen schaukeln
- Wikingerschach spielen, Federball spielen, Fußball spielen
Wer will, findet immer eine Möglichkeit sich zu bewegen
Zu Motivation eignen sich Schrittzähler oder Fitnessarmbänder, die bei einer Mindestzahl von Schritten am Tag motivierende Geräusche machen. Es klingt vielleicht merkwürdig, aber viele Menschen werden durch diese Armbänder motiviert, sich ausreichend zu bewegen. Was für Kinder gut ist, schadet auch den Erwachsenen nicht. Gemeinsam gegen Bewegungsmangel, das sollte das Ziel in der Pandemie und auch danach sein.