Denksport: Was ist noch Spiel und was ist Sport?

Über Denksport wurden bereits zahlreiche Diskussionen geführt. Diese werden nicht nur im Privaten ausgetragen, sondern können sogar auf behördlicher Ebene eine Bedeutung bekommen. Werden Spiele nämlich von offizieller Seite als Denksport deklariert, können Vereine z. B. andere Förderungen beantragen und erhalten meist von der Öffentlichkeit eine größere Anerkennung. Doch welche Spiele gelten heute als Denksport und welche Regeln gelten dafür? Wir beleuchten das Thema im Detail!

Was ist Denksport eigentlich?

Sport wird grundsätzlich mit körperlicher Belastung verbunden. Beim Denksport ist dies jedoch anders. Hier dreht sich alles darum, die grauen Zellen anzuregen und sich mental herauszufordern. In Deutschland fallen unter den Begriff Denksport jene Disziplinen, die in Wettkämpfen ausgetragen werden. Dabei darf sich aber nicht jedes Spiel, das in Turnierform angeboten wird, automatisch als Denksport betiteln. Ganz im Gegenteil: Um die offizielle Anerkennung zu erlangen, muss der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) dies bestätigen. Das ist allerdings ein langer Prozess, um den viele Vereine lange kämpfen mussten. Im umgangssprachlichen wird Denksport jedoch weitergreifender ausgelegt. Dabei steht im Fokus, ob ein Spiel zum Denken anregt und damit einen positiven Effekt auf Aspekte wie die Merk- oder die Kombinationsfähigkeit hat. Denksport können in diesem Sinne dann also auch verschiedenste Rätsel wie Memory oder Sudoku sein, selbst wenn diese nicht in einer Wettbewerbsform ausgeführt werden.

Ist Schach Denksport?

Schach: Seit 1977 anerkannt

Das traditionelle Schachspiel gehört zu einem der komplexesten Spiele aller Zeiten. Professionelle Schachspieler trainieren verschiedene Strategien über Jahre und können sich selbst nach dieser langen Zeit immer noch verbessern und weiterbilden. 1977 wurde Schach vom DOSB zum Denksport anerkannt und genießt seither die Vorteile, die andere Sportarten bereits besaßen. So können Schachclubs z. B. Förderungen beantragen und Wettbewerbe unter dem Dach des DOSB ausgetragen werden.

Die Entscheidung, Schach als Denksport zu deklarieren, basiert auf verschiedenen Argumenten. Klar ist natürlich, dass man beim Schachspielen jede Menge Konzentration benötigt und das Gehirn ganz klar trainiert wird. Dazu kommt, dass das Spiel keine Zufallskomponente besitzt. Anders als bei Kartenspielen, bei denen die zufällig ausgeteilte Hand mitbestimmt, ob man echte Gewinnchancen hat oder nicht, wird beim Schach immer mit derselben Ausgangsstellung begonnen. Wie das Spiel verläuft, hängt also gänzlich von den Entscheidungen der Spieler ab.

Kartenspiele immer wieder Diskussionsthema

Während Schach bereits die Anerkennung erlangt hat, wird bei verschiedenen Kartenspielen immer noch heiß diskutiert. Besonders in den letzten Jahren, in denen iGaming zu einem großen Internettrend geworden ist, sind Spiele wie Poker oder Baccarat wieder relevanter denn je geworden. Auf Online Plattformen werden unterschiedliche, digitale Varianten der Kartenspiele neben zahlreichen Online Slots mit vielseitigen Themen angeboten. Gespielt wird entweder in einer Demoversion kostenlos und ohne Anmeldung oder mit einem realen Guthaben. Dazu können sich Spieler von Kartenspielen wie Poker auch auf virtueller Ebene mit anderen zusammenschließen und gegeneinander antreten.

Solche Wettkämpfe – egal ob virtuell oder im Pokerroom – könnten ebenfalls in die Kategorie des Denksports fallen. Viele deutsche Pokervereine bemühen sich deshalb schon lange um die offizielle Anerkennung von Seiten des DOSB. Die Zufallskomponente im Spiel könnte dabei jedoch zum Stolperstein werden. Dass das ausgeteilte Blatt einen Einfluss darauf haben kann, ob eine Runde gewonnen wird oder nicht, sehen viele als größtes Thema. Hier argumentieren Pokerprofis allerdings, dass selbst mit einem vermeintlich schlechten Blatt ein Spiel gewonnen werden kann – etwa durch einen gut gelungenen Bluff.

eSports: Neue Disziplin im Denksport?

Die virtuellen Wettkämpfe in Videospielen haben in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Auch in Deutschland werden mittlerweile riesige Events veranstaltet, bei denen sich internationale Teams in Spielen wie Dota 2 oder League of Legends gegenübertreten und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen. In vielen Ländern der Welt hat es der eSport bereits dieselbe Stellung wie andere Sportarten erlangt. In Deutschland ist dies jedoch nicht der Fall, denn der DOSB argumentiert, dass die Videospielturniere nicht unter das Dach des Bundes passt.

Gründe dafür sind unter anderem die Darstellungsformen innerhalb der Spiele (z. B. bei Egoshootern, bei denen Gewalt gezeigt wird), sowie das Geschäftsmodell des eSports. Hier wird argumentiert, dass bei den großen Veranstaltungen ein zu großer finanzieller Faktor im Vordergrund steht. Hier könnte man jedoch argumentieren, dass große Fußballligen oder andere Sportevents ebenfalls sehr hohe Gewinne machen. Erste Schritte zur Gleichstellung mit anderen Sportarten gab es bereits, darunter fällt z. B. das eSport-Visum. Ob auch der DOSB seine Haltung ändern wird, bleibt jedoch abzuwarten.

Denksport ist eine hervorragende Möglichkeit, um mentale Fähigkeiten zu trainieren und den Kopf fit zu halten. Dabei wird jedoch unter jenen Denksportarten unterschieden, die in Deutschland offiziell anerkannt wurden, wie etwa Schach, und jenen, die nur umgangssprachlich als Denksport bezeichnet werden.