Dreiviertel aller Frauen und 60 % aller Männer werden im Laufe ihres Lebens pflegebedürftig. Wer alt oder krank wird, ist oft auf die Hilfe von anderen angewiesen, je nach Pflegegrad mehr oder weniger. Den pflegebedürftigen Personen steht eine viel zu kleine Anzahl von Pflegekräften gegenüber. Es ist kein Geheimnis, dass der Pflegeberuf nicht besonders gut bezahlt wird. Pflegekräfte müssen häufig für Kolleginnen und Kollegen einspringen oder Überstunden machen, weil die Versorgung der Alten und Kranken sonst nicht gewährleistet ist.
Ist der Pflegeberuf ein Berufsfeld mit Zukunft?
Selbstverständlich ist die generalistische Pflegeausbildung ein Beruf mit Zukunft, und nicht nur wegen der hohen Zahlen von Pflegebedürftigen. Unsere Gesellschaft wird immer älter, die Anzahl der Kinder sinkt. Es ist also klar, dass der Bedarf am Pflegepersonal so schnell nicht gedeckt werden kann. Das bedeutet, einen Job findet man immer als Pflegekraft. Und derzeit kann man sich wirklich aussuchen, wo und wie viel man arbeitet. Wichtiger als das Gehalt und die Arbeitszeit sind allerdings das Arbeitsumfeld, der Arbeitgeber und das Team. Erst wenn es hier stimmt, entfaltet der Beruf seinen ganzen Zauber.
Was bedeutet generalistische Pflegeausbildung?
Die Bundesregierung hat die Ausbildung der Pflegeberufe 2020 neu geregelt, seitdem gibt es den neuen Pflegeberuf Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann. Die drei bisherigen Berufsbilder AltenpflegerIn, Gesundheits- und KrankenpflegerIn sowie Gesundheits- und KinderkrankenpflegerIn gibt es nicht mehr. Stattdessen wurde ein universelles Berufsbild entwickelt, indem fachliche Schwerpunkte aus allen drei ehemaligen Pflegebereichen zusammenfließen. Mit dieser Ausbildung wird die pflegerische Versorgung unabhängig vom Alter der Patientinnen und Patienten möglich, es können also gleichermaßen Kinder, Jugendliche, Erwachse und ältere Menschen betreut werden.
Top: Die generalistische Pflegeausbildung ist obendrein international angelegt: Der neue Berufsabschluss ist so konzipiert, dass er den EU-Anforderungen entspricht und damit europaweit anerkannt ist.
Was macht die Anziehung des Pflegeberufs aus?
Der Beruf einer Pflegekraft (Pflegefachfrau oder Pflegefachmann) hat eine ganze Menge positiver Aspekte. Wer den Beruf schon einmal ausgeübt hat, kann bestätigen, dass es viele berührende und erfüllende Momente gibt. Menschlich betrachtet ist die Pflege anderer Menschen etwas sehr Wertvolles und Emotionales. Doch es gibt noch andere Faktoren, warum sich Menschen für den Pflegeberuf entscheiden.
- Spätestens seit Corona hat das Berufsfeld eine neue Wertschätzung und gesellschaftliche Anerkennung erfahren. Das tut den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wirklich gut. Sie fühlen sich wichtig und geschätzt.
- Als Pflegekraft ist der eigene Arbeitsplatz zu 100 % sicher. Da das Berufsfeld stark unterbesetzt ist und Pflegekräfte bundesweit gesucht werden, ist die Arbeitslosigkeit sehr unwahrscheinlich. Das gibt Sicherheit für die eigene Lebensplanung.
- Auch wenn das Gehalt einer Pflegekraft nicht besonders hoch ist, kann bei den einzelnen Arbeitnehmern verschiedene Vergünstigungen verhandeln. Was das im Einzelnen ist, kann gemeinsam besprochen und umgesetzt werden.
- Der menschliche und emotionale Aspekt macht den Pflegeberuf aus. Die Freude im Gesicht der Pflegebedürftigen, ihre Dankbarkeit und ihre Wertschätzung sind unbezahlbar. Kaum ein anderer Beruf ist so erfüllend und zufrieden stellend was die menschliche Beziehungsebene betrifft.
Pflegeberufe können ein Sprungbrett sein
Wer einige Zeit als Pflegfachkraft gearbeitet hat, kann sich in vielerlei Richtungen weiterbilden. Er kann sich auf bestimmte Bereiche spezialisieren, eine Zusatzausbildung absolvieren oder sich auf den medizinischen Bereich konzentrieren. Übrigens: Die Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegfachfrau ist kostenlos – und inzwischen eine der bestbezahlten Ausbildungen Deutschlands.