Echte Krise oder Panikmache?

So viele Meinungen – so viele Meldungen

Jetzt sitzen wir schon rund zehn Tage zu Hause und verfolgen alle beunruhigt die Nachrichtenlage zwischen Panikmache und Entwarnung. Natürlich werden wir aus den verschiedensten Kanälen mit Informationen überschüttet, es gibt kaum noch ein anderes Thema als die Coronakrise. Weltweit.

Aber einheitlich sind die Nachrichten nicht. Sogar die Wissenschaftler machen unterschiedliche Aussagen über die Bedrohung, die Dauer der Krise und ihre persönliche Experteneinschätzung. Das verunsichert, nicht nur die Erwachsenen, sondern natürlich auch die Kinder und Jugendlichen. Wir Menschen neigen ja dazu, die Meinungen ernst zu nehmen, die uns am angenehmsten sind. Aber gleichzeitig sind wir auch unsicher, ob das richtig ist.

Wann ist die Krise vorbei?

Natürlich möchten wir alle gerne glauben, dass die Krise bald vorbei ist und wir schon kurz nach Ostern wieder zur Normalität zurückkehren können. Wir möchten auch glauben, dass die Bedrohung nicht so hoch ist, die Panikmache übertrieben, wie manche meinen. Nur zu gerne möchten wir glauben, dass junge Menschen von dem Virus verschont bleiben oder nicht so schwer erkranken. Aber eine Sicherheit gibt es nicht, denn weltweit ist diese Situation einzigartig.

Information ist gut, aber den ganzen Tag vor dem Fernseher, dem Computer oder dem Radio zu sitzen und sich eine Katastrophenmeldung nach der anderen anzuhören, ist kontraproduktiv. Gerade jetzt in dieser Situation können Jugendliche wunderbar lernen, seriöse Quellen zu finden und zu nutzen. Außerdem ist es eine gute Gelegenheit, die Informationen zu sortieren und die Informationsaufnahme zu strukturieren.

Ich lasse mich nicht verrückt machen

Wer sich nicht verrückt machen möchte, aber trotzdem auf dem aktuellen Stand bleiben möchte, kann sich an die folgenden Tipps halten.

  1. Sich für einige wenige seriöse Quellen entscheiden, die täglich abgerufen werden.
  2. Diese Quellen zu festen Uhrzeiten aufrufen und nicht ständig bei Facebook oder anderen sozialen Medien nach Neuigkeiten zu schauen.
  3. Freunde und Bekannte, die zu Katastrophengedanken neigen, in dieser Zeit möglichst vermeiden.
  4. Unbedingt an die frische Luft gehen, die Natur genießen und Sonne tanken.
  5. Negative Gedanken mit einem Realitätscheck in Grenzen halten: Wie geht es mir? Wie geht es meinen Freunden? Wie geht es meinen Eltern? Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist niemand von ihnen schwer krank, und so soll es auch bleiben.

Diese Quellen halte ich für seriös – gegen Panikmache

In diesen Krisenzeiten können die öffentlich-rechtlichen Sender punkten. Kein Wunder, dass sich ihre Zugriffszahlen verdoppelt haben und die Privatsender nicht mehr so interessant sind. Die Menschen wollen verlässliche Informationen haben und sich nicht durch Katastrophenmeldungen verrückt machen lassen. Ich persönlich informiere mich drei bis viermal täglich bei den folgenden Quellen.

  • Morgens sehe ich mir die Nachrichten in ARD oder ZDF an.
  • Montags, mittwochs und freitags informiere ich mich auf der Internetseite des Robert Koch Instituts, bzw. beim Livestream oder auf deren Dashboard über die aktuellen Zahlen.
  • Jeden Wochentag höre ich mir den Podcast des Virologen Christian Drosten vom NDR YouTube Kanal an.
  • Und abends sehe ich mir noch einmal Nachrichten im ZDF oder ARD an, manchmal auch eine der vielen Sondersendungen.

Meine restliche Zeit versuche ich sinnvoll zu nutzen

Alles in allem kommt da schon gut 1 Stunde Corona Information am Tag auf mich zu, und ich finde, das reicht, um Panikmache zu vermeiden. Natürlich telefoniere ich auch regelmäßig mit allen meinen Verwandten und Freunden, und auch in diesen Gesprächen ist das Virus ein Thema. Dabei lege ich aber großen Wert auf eine positive Sichtweise, denn Angst vor Krankheit oder finanziellem Ruin hilft niemandem. Viel lieber überlege ich gemeinsam mit den anderen, welche Möglichkeiten es gibt, diese Krise gut zu überstehen. Struktur kann da helfen.

Zentangle

Die viele Freizeit, die mir jetzt durch die Beschränkungen zur Verfügung steht, nutze ich um neue Lernvideos zu machen, meine Wohnung aufzuräumen, ein Instrument zu lernen, Zentangles zu malen und regelmäßig an die frische Luft zu gehen. Ich weiß ganz genau, in einigen Wochen oder Monaten habe ich für viele dieser Dinge nicht mehr genügend Zeit. Es wäre doch schade, die positiven Seiten der Coronakrise jetzt nicht zu nutzen.