Es gibt verschiedene Situationen, bei denen dein Kind einen längeren Aufsatz oder Text schreiben soll und es will einfach keinen Schreibanfang finden. Das kann in einer Klassenarbeit sein, während des Wochenplans aber auch bei den Hausaufgaben zu Hause. Nicht wenige Schülerinnen und Schüler haben große Probleme damit den Schreibanfang zu finden. Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Manchmal liegt es an der Motivation, es kann aber auch fehlende Kreativität sein oder ein Konzentrationsproblem. Vielleicht wird dein Kind auch einfach zu stark abgelenkt oder traut sich nichts zu?
Die häufigsten Ursachen einer Schreibhemmung
Bevor dein Kind an seinem Problem arbeitet und es überwindet, solltet ihr euch klarmachen, was die Ursache sein kann. Denk doch mal über diese verschiedenen Punkte nach:
- Hat dein Kind vielleicht Probleme damit seine Arbeit zu strukturieren?
- Hat es zu viele oder zu wenige Ideen für seinen Aufsatz?
- Hat es zwar Ideen, kann diese aber nicht gut ausformulieren?
- Lässt sich dein Kind ständig ablenken, zum Beispiel von den Nachrichten auf seinem Handy?
- Traut dein Kind sich überhaupt nicht zu, einen guten Aufsatz zu schreiben?
- Hat dein Kind Angst zu versagen?
Methoden, um einen Schreibanfang zu finden, helfen auch bei anderen Aufgaben
Das sind nur einige Punkte, die die Ursache für die Schreibhemmung deines Kindes sein könnten. Es gibt allerdings verschiedene Methoden, mit denen es sehr viel leichter fällt, einen Schreibanfang zu finden. Wenn dein Kind sie beherrscht, wird es künftig schneller einen Aufsatz schreiben aber auch andere Schreibarbeiten leichter erledigen können. Dazu zählen zum Beispiel
- eine E-Mail schreiben
- einen Brief schreiben
- eine Textnachricht schreiben
- einen Geburtstags- oder Weihnachtsgruß schreiben
Wer keinen Schreibanfang findet ist unzufrieden
Je häufiger das deinem Kind passiert, desto schwieriger werden der nächste Aufsatz und der nächste Schreibanfang. Unzufriedenheit, Frustration und Demotivation können die unliebsamen und gefährlichen Folgen sein. Möglicherweise entwickelt ein Kind Angst vor dem weißen Blatt, es traut sich einfach nichts mehr zu und hat immer größere Probleme, Aufsatzideen zu finden.
Diese sieben Methoden helfen deinem Kind dabei, einen Schreibanfang zu finden
1. Der sichere Arbeitsplatz
Die Rahmenbedingungen, zum Beispiel ein eigener ruhiger und heller Arbeitsplatz und wenig Ablenkung, sind eine ganz elementare Grundlage. Unordnung und Chaos im Raum übertragen sich auch auf die Arbeitshaltung. Erst wenn der Arbeitsplatz einladend, aufgeräumt und vertraut ist, kann dein Kind sich ganz der anstehenden Aufgabe widmen
2. Zuspruch durch eine unterstützende Person
Gibt es jemanden, auf den dein Kind bedingungslos hört? Denn es bewundert und von dem es Ratschläge annimmt? Dann schalte diese Person unbedingt ein. Sie soll deinem Kind vor Augen führen, dass die Aufgabe des Schreibanfangs durchaus zu bewältigen ist. Wichtig ist dabei, kein perfektes Ergebnis zu erwarten, sondern einfach nur den ersten Schritt zu machen
3. Irgendetwas schreiben, egal was
Das klingt vielleicht ein bisschen merkwürdig, aber der Schreibprozess wird auch dadurch angestoßen, dass dein Kind mit dem Schreiben beginnt. Das muss noch nicht der Anfang eines Aufsatzes sein, sondern darf auch die Wunschliste für das nächste Wochenende, ein Gedicht oder einfach Gekritzel sein. Es handelt sich dabei nur um eine Übung, die es deinem Kind erleichtert, einen Schreibanfang zu finden.
4. Ideen sammeln
Ohne gleich mit dem Aufsatz zu beginnen, soll dein Kind zehn oder 15 Minuten lang Stichwörter dazu aufschreiben. Dabei ist alles erlaubt, was auch nur im Entferntesten mit dem Thema des Aufsatzes zu tun hat. Nach einer kleinen Pause, vielleicht einem Spaziergang, startet es dann ernsthaft mit dem Aufsatz. Es sucht sich von den Stichwörtern 5-10 heraus und verwendet diese für den Schreibanfang.
5. Auch ein Ortswechsel kann helfen
Wenn dein Kind am Schreibtisch einfach nicht in seine Arbeitshaltung kommt, biete ihm doch einen anderen Platz an. Wenn es warm ist, eignet sich vielleicht der Garten oder eine Wiese. Vielleicht hilft es auch, sich gemeinsam im Schneidersitz aufs Bett zu setzen und dort Ideen zu entwickeln.
6. Ich sehe was, was du nicht siehst
Bitte dein Kind, zehn Dinge oder Vorgänge zu benennen, die es gerade sieht. Vielleicht das Garagentor vom Haus gegenüber, eine Socke unter dem Bett oder einen Kratzer in der Fensterscheibe. Mit jedem dieser Dinge soll es nun einen Satz formulieren, der möglicherweise perfekt als Schreibanfang seines Aufsatzes zu verwenden ist.
7. Achte auf den Lernrhythmus deines Kindes
Hungrig oder durstig schreibt es sich schlecht und auch müde Kinder sind schwer zu motivieren. Dein Kind sollte sich nicht mit den Sorgen des Tages herumschlagen, ausgeschlafen und wach sein. Besonders wenn es so eine schwierige Aufgabe wie einen Aufsatz schreiben vor sich hat.
Leistungsdruck und Kritik helfen deinem beim Schreibanfang finden Kind nicht weiter
Natürlich solltest du dein Kind nicht überzogen loben, wenn es die ersten drei Worte aufs Papier bringt. Trotzdem ist ein Anfang auch ein Anfang. Gelingt es deinem Kind den Schreibanfang zu finden, kannst du es dafür auf jeden Fall schon einmal loben. Schau dir dann den Text genau an und finde die Aspekte, die positiv sind. Vielleicht hat dein Kind ein tolles Adjektiv verwendet, eine interessante Idee gehabt oder eine ganze Seite geschrieben. Nun könnt ihr gemeinsam überlegen, wie dieser Schreibanfang verbessert werden kann.