Gutes Benehmen und soziale Fähigkeiten bei Kindern

Das Erlernen guter Manieren und sozialer Fähigkeiten ist ein entscheidender Bestandteil der kindlichen Entwicklung. Doch wie kannst du deine Kinder dabei effektiv unterstützen und selbst als Vorbild agieren? In diesem Beitrag werfen wir einen umfassenden Blick darauf, wie Kinder gutes Benehmen lernen können und wie das elterliche Verhalten als Vorbild dient. Wir beleuchten die Thematik aus verschiedenen Perspektiven: die der Kinder, der Eltern und der LehrerInnen.

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Studien bestätigen den Benefit guter sozialer Fähigkeiten

Studien zeigen, dass soziale und emotionale Fähigkeiten entscheidend für den schulischen Erfolg von Kindern sind. Forschungsergebnisse verdeutlichen, dass positive soziale Verhaltensweisen, die in der Kindheit gefördert werden, bis ins Erwachsenenalter hinein positive Auswirkungen haben können. Besonders betont wird die Rolle der Eltern bei der Entwicklung dieser Fähigkeiten. Elterliche Beteiligung und Vorbildfunktion sind maßgeblich, um Kindern die notwendigen sozialen und emotionalen Kompetenzen beizubringen, die für ihren akademischen und persönlichen Erfolg entscheidend sind​ (ERIC)​.

Die Rolle der Eltern: Vorbilder im Alltag

Für Eltern symbolisiert gutes Benehmen oft eine erfolgreiche Erziehung und ist ein Indikator dafür, dass ihre Kinder in der Lage sind, Respekt, Verantwortung und Empathie zu zeigen. Eltern betrachten gutes Benehmen als essenziell für die soziale Integration ihrer Kinder und deren Fähigkeit, positive Beziehungen zu Gleichaltrigen und Erwachsenen aufzubauen. Es ist auch ein Zeichen dafür, dass Kinder die Fähigkeit entwickeln, sich in unterschiedlichen sozialen Situationen angemessen zu verhalten, was für zukünftige persönliche und berufliche Erfolge wichtig ist.

Warum das eigene Verhalten zählt

Kinder lernen am meisten durch Beobachtung und Nachahmung. Das bedeutet, dass das Verhalten der Eltern eine Schlüsselrolle spielt. Seid ihr als Eltern höflich, respektvoll und rücksichtsvoll, so werden eure Kinder diese Verhaltensweisen als Norm internalisieren. Stellt euch vor, ihr seid im Restaurant und bedankt euch freundlich bei der Bedienung – eure Kinder sehen das und lernen, dass Dankbarkeit und Höflichkeit wichtig sind.

Tabelle: Schlüsselkomponenten sozialer Fähigkeiten und wie Eltern sie fördern können

Soziale FähigkeitBeschreibungTipps für Eltern
HöflichkeitGrundlegende Manieren wie Bitte und Danke sagenVorbild sein; aktives Erinnern in Alltagssituationen
RespektAchtung der Gefühle und Meinungen andererGespräche über Empathie und Verständnis fördern
KonfliktlösungFriedliche Lösung von StreitigkeitenRollenspiele zu Konfliktsituationen anbieten
KooperationZusammenarbeit mit anderen zur ZielerreichungGemeinsame Projekte und Spiele initiieren
ZuhörenAufmerksamkeit und Verständnis beim ZuhörenZuhörspiele spielen, aktives Zuhören modellieren
Tipps für die Förderung sozialer Kompetenzen

Beispiel aus dem Alltag

Stellt euch eine typische Situation vor dem Schulbeginn vor: Der morgendliche Abschied. Ein einfaches „Hab einen schönen Tag und sei freundlich zu deinen Mitschülern!“, begleitet von einem Lächeln, kann eurem Kind den richtigen Impuls für den Tag geben.

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Die Perspektive der Kinder: Was bedeutet gutes Benehmen?

Aus der Perspektive von Kindern bedeutet gutes Benehmen oft das Gefühl der Zugehörigkeit und Akzeptanz in ihrer sozialen Umgebung. Kinder sehen gutes Benehmen als Weg, Freundschaften zu bilden und Konflikte zu vermeiden. Sie lernen, dass durch höfliches Verhalten wie Teilen, Abwechseln und respektvolles Sprechen zu anderen, sie positivere Reaktionen von Gleichaltrigen und Erwachsenen erhalten. Dies stärkt ihr Selbstwertgefühl und fördert ein unterstützendes soziales Netzwerk, das für ihre Entwicklung und ihr tägliches Wohlbefinden wichtig ist.

Soziale Fähigkeiten als Schlüssel zum Miteinander

Für Kinder bedeutet das Erlernen von Höflichkeit und Respekt nicht nur, gute Manieren zu zeigen, sondern auch, sich in der Schule und in Freundschaften besser zurechtzufinden. Sie lernen, Konflikte konstruktiv zu lösen und Empathie für andere zu entwickeln.

6 Beispiele aus dem Schulalltag

  1. Respekt: Ein Kind, das im Unterricht einem anderen hilft, dessen Stifte vom Tisch gefallen sind, übt nicht nur Respekt aus, sondern stärkt auch seine eigenen sozialen Bindungen.
  2. Kommunikationsfähigkeit: Wenn ein SchülerIn in einer Gruppendiskussion seine Ideen klar darlegt und aktiv auf die Beiträge anderer eingeht, zeigt das die Fähigkeit zur effektiven Kommunikation.
  3. Empathie: Ein SchülerIn bemerkt, dass ein MitschülerIn traurig ist, weil er in der Pause alleine war, und entscheidet sich dazu, ihn das nächste Mal zum Mitspielen einzuladen.
  4. Teamarbeit: Bei einem Gruppenprojekt teilen sich die SchülerInnen die Aufgaben entsprechend ihren Stärken und arbeiten zusammen, um das Projekt erfolgreich zu beenden.
  5. Konfliktlösung: Zwei SchülerInnen haben einen Streit über ein gemeinsam genutztes Material. Sie entscheiden sich dazu, reihum das Material zu nutzen und so den Konflikt friedlich zu lösen.
  6. Selbstregulierung: Ein SchülerIn fühlt sich während einer Prüfung gestresst und nimmt sich einen Moment Zeit, tief durchzuatmen und sich zu beruhigen, bevor er weitermacht.

Die Sicht der LehrerInnen: Erziehungspartner in Sachen Manieren

Aus der Perspektive von Lehrkräften wird gutes Benehmen als grundlegend für eine produktive Lernumgebung angesehen. Lehrerinnen und Lehrer betrachten es als wesentlich für den Klassenraum, weil es hilft, Respekt, Kooperation und ein unterstützendes Klima zu fördern. Sie sehen gutes Benehmen nicht nur als Zeichen von Respekt gegenüber der Lehrkraft und Mitschülern, sondern auch als unerlässlich für das effektive Management des Klassenraums und für die Schaffung einer Atmosphäre, die Lernen und persönliche Entwicklung unterstützt. Gutes Benehmen ermöglicht eine weniger disruptive Umgebung, was die Bildungsqualität für alle Schüler verbessert.

Unterstützung im Klassenzimmer

LehrerInnen spielen eine wichtige Rolle dabei, die von den Eltern zu Hause gesetzten Grundlagen zu stärken. Sie können gutes Benehmen belohnen und als Teil des täglichen Unterrichts integrieren.

Beispiel aus dem Schulalltag

Eine Lehrerin, die eine „Held der Woche“-Tafel einführt, auf der Kinder für besondere Akte der Freundlichkeit und des Respekts anerkannt werden, fördert ein positives und respektvolles Klassenzimmerklima.

Gemeinsam für mehr Respekt und Höflichkeit

Das Erlernen von guten Manieren und sozialen Fähigkeiten ist eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der Eltern und LehrerInnen Hand in Hand arbeiten sollten. Indem wir als Erwachsene vorbildlich handeln, schaffen wir eine Umgebung, in der sich Kinder zu empathischen und respektvollen Menschen entwickeln können.