Hitliste Vornamen – da kann doch was nicht stimmen!

Für meine Artikel und Beiträge suche ich immer mal nach den aktuellen Namen für Jungen und Mädchen. Ich schaue mir also die Hitliste der Vornamen an. Das mache ich schon eine ganze Weile und bin ehrlich gesagt sehr erstaunt darüber, dass hier immer nur recht deutsche Namen auftauchen, wie das folgende Bild zeigt.

Hitliste Vornamen 2019

Wo sind die Kinder mit Migrationshintergrund hin?

Wie kann es denn sein, dass wir angeblich eine stetig wachsende Anzahl an Familien mit Migrationshintergrund zu unseren Einwohnern zählen, diese aber nicht mit Namen in den Hitlisten der Vornamen auftauchen. Oder sind vielleicht alle Menschen mit ausländischem Hintergrund so gut integriert, dass sie ihre Kinder genauso nennen wie die deutschen Nachbarn das tun?

Ehrlich gesagt glaube ich das nicht. Der Grund ist meiner Ansicht nach viel mehr, dass die Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund aus den Listen ausgeschlossen werden. Sie werden ignoriert. Das habe ich übrigens auch immer wieder bei meiner Arbeit als Chefredakteurin für „Lernen und fördern mit Spaß!“ erlebt.

Zielgruppe bestimmt Hitliste Vornamen

Die Leserinnen und Leser meiner Lerntipps waren eindeutig deutsche Familien mit deutschen Kindern. Doch warum ist das so gewesen? Vielleicht fühlten sich nur deutsche Eltern angesprochen, weil in allen Artikeln und Beiträgen Kinder mit deutschen Namen vorgestellt wurden. Oder hat der Verlag beschlossen nur deutschen Namen zu verwenden, sodass sich Familien mit Migrationshintergrund von dem Produkt nicht angesprochen fühlten?

In meinem eigenen Blog und auf meiner Internetseite www.lernförderung.de werde ich das so nicht weiterführen. Ausländisch klingenden Vornamen kommen bei mir genauso vor wie deutsche Vornamen. Die Grenze ist sowieso fließend, finde ich. Ich möchte und werde hiermit also Ahmed, Mehmet, Yüksel, Halima und Bijan genauso oft in meinen Artikeln verwenden wie Lukas, Lena, Niels und Nele.

Hitliste Vornamen sollte alle Kinder abbilden.

Chefredaktion Lernen und fördern mit Spaß! ADIEU

Dieser Umstand ist aber nicht der Grund dafür, dass ich meine Chefredaktion für den Elternberatungsdienst zum Jahresende aufgekündigt habe. Nach einem Wechsel des gedruckten Newsletters von einem Verlag in einen anderen haben sich die Arbeitsbedingungen doch sehr verändert. Meiner Ansicht nach nicht gerade zum Positiven. Ich beende jetzt also nach 14 Jahren Chefredaktion meine Tätigkeit für den VNR Verlag und wünsche dem neuen Autorenteam viel Erfolg.

Eine sehr gute Gelegenheit für mich, meine Inhalte noch einmal neu zu überdenken und auch die Zielgruppe zu justieren. Wie schon in meinem YouTube Kanal Lernförderung, der zu einem sehr großen Prozentsatz von ausländischen Kindern und Jugendlichen mit Lernmotivation besucht wird, wende ich mich an alle pädagogisch Interessierten. Sehr gerne nehme ich Anregungen und Anfragen auf, schreibe darüber oder erstelle ein Video. Dazu reicht es mir eine E-Mail an info@lernfoerderung.de zu schicken oder bei YouTube in die KOmmentare zu schreibebn.

Ich freue mich auf viele Anregungen und auf einen regen Austausch.