Kinder, Kinder, seid ihr infektiös…

Ih, Corona….

Die Spielplätze werden geöffnet und in den Zoo dürfen die Familien auch wieder. Was bedeutet das? Werden Schulen und Kitas bald wieder regulär öffnen? Momentan sieht es nicht danach aus. Und nun stellen die Wissenschaftler auch noch fest, dass Kinder mindestens genauso infektiös wie Erwachsene sind. Die Ansteckungsgefahr ist also leider hoch.

Anstecken ohne krank zu sein

Die lieben Kleinen haben im Rachen mehr Viren als Erwachsene, werden aber sehr viel seltener krank. Sie fühlen sich also gesund – und sind trotzdem für andere gefährlich. Sie könnten ja ihre Eltern oder Großeltern anstecken. Keine schöne Situation. Auf keinen Fall sollten Kinder sich schuldig fühlen, denn sie sind am Ausbruch des Virus ja nun wirklich nicht schuld.

Wie geht man denn jetzt sinnvoll mit den Kindern um?

Eine schwierige Frage, finde ich. Denn wenn die Kinder genauso oder noch infektiöse als erwachsen sind, muss für sie das Kontaktverbot ja erst recht gelten. In der Schule lässt sich die Abstandsregelung für die älteren ja noch umsetzen, aber im Kindergarten oder bei den kleinen Vorschülern ist das ein großes Problem. Selbst in kleinsten Gruppen kann man Kinder nicht davon abhalten, sich zu umarmen, zu schubsen, zu berühren oder anzuhusten. Und wenn dann ein Kind ohne Symptome ein anderes ansteckt, dass vermutlich auch kaum Symptome zeigen wird, gefährdet es damit die Familie des anderen Kindes.

Kinder
Kinder brauchen Beschäftigung

Ohne Kindergarten droht extremer Stress

Aber ohne die gewohnte Betreuung stehen viele Familien am Rande des Nervenzusammenbruchs. Waren die ersten Wochen noch ganz entspannt, man rechnete ja nicht mit einer längeren Zeitspanne, so hat sich die Situation inzwischen vollkommen verändert. Alle Spiele sind bereits gespielt, die Kinder wollen sinnvoll beschäftigt werden, ihre Freunde treffen und die Eltern brauchen endlich wieder mehr Zeit, um sich ihrer Arbeit zu widmen. Wie soll denn dieses Problem gelöst werden?

Quarantäne Großeltern kümmern sich

In vielen Familien geht es eben doch nicht ohne die Großeltern. Die Kleinkinder und Kindergartenkinder bleiben zu Hause und vermeiden den Kontakt zu anderen Kindern. Solange sie sich nicht anstecken können und nicht krank sind gefährden sie auch ihre Großeltern nicht. Diese können sich so zumindest eine ganze Weile um die Kleinen kümmern. In der Theorie ist das großartig, aber in der Praxis sind die meisten Großeltern selber noch berufstätig. Oder sie sind schon so gebrechlich, dass die Betreuung von Kleinkindern auf Dauer viel zu anstrengend ist.

Erst ein Impfstoff bringt die Erlösung

Ich sehe es nicht, dass die Betreuung und Förderung rund um Kindergartenkinder sich so schnell verbessert. Auch nach der heutigen Pressekonferenz der Kanzlerin und ihrer Minister sieht es so aus, als ob die Lockerungen nur sehr langsam und vorsichtig vonstatten gehen. Woche für Woche wird geprüft, ob die Reproduktionszahl niedrig bleibt und die Infektionen nur linear steigen. Gelingt das, werden die Schulen weiter geöffnet. Für die Kindergärten ist eine Lösung noch nicht in Sicht. Immerhin werden Spielplätze, Zoos und Museen ab nächster Woche wieder geöffnet.

Lockerungen sind immer mit einem Risiko verbunden

Besonders die Wiederaufnahme des Schulbetriebes ist ein großes Risiko, denn durch den Kontakt vieler Kinder und Jugendlicher könnte sich das Virus wieder verbreiten. Es ist von Schülerinnen und Schülern nicht auf Dauer zu erwarten, dass sie die Hygiene- und Abstandsregelungen den ganzen Tag über konsequent einhalten. Sobald wieder etwas Normalität eintritt, werden Kinder die Regeln immer wieder auch vergessen. Nicht absichtlich. Es sind Kinder..