Die Methode Mentaltraining verspricht, dass Kinder ruhiger und entspannter werden und generell besser im Leben klarkommen. Der Begriff „mentales Training“ oder Mentaltraining ist ein Sammelbegriff für viele verschiedene Methoden, die Belastbarkeit, kognitive Fähigkeiten und emotionale Kompetenzen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen verbessern. Sie trainieren und verbessern dein Selbstbewusstsein und deine mentale Stärke und helfen dir, besser mit Herausforderungen umzugehen. Und zwar in den verschiedensten Lebenslagen.
Mutlos und ohne Perspektive? Nicht mit dem Mentaltraining
Alle Kinder erleben Situationen, in denen ihnen etwas schwer fällt, sie mutlos und enttäuscht sind oder ihre Probleme nicht anzupacken wollen. Wäre es nicht toll, es gäbe eine Methode, mit der sich dein Kind nach und nach besser fühlt? Mit der es seine Schwierigkeiten selbst in die Hand nehmen kann? Achtung: Das gibt es! Mit dem Mentaltraining kann das auch deinem Kind gelingen.
Mit dem Mentaltraining ruhiger und selbstsicherer werden
„Das kann ich nicht!“, „Die lassen mich sowie nicht mitspielen!“ oder „Ich strenge mich gar nicht erst an, weil ich die Arbeit sowieso nicht schaffe.“ Wenn Kinder so etwas sagen, fühlen sie sich innerlich schwach und haben kein positives Selbstbild. So werden sie keinen Erfolg haben. Aus solch einer untergeordneten Position herauszukommen und eine negative Situation in eine Positive zu verwandeln, ist eine echte Herausforderung.
Erfolge beginnen im Kopf!
Bestimmt kennst du den Begriff der sich selbst erfüllenden Prophezeiung? Er bedeutet, wenn du dir etwas möglichst plastisch vorstellst und an einen bestimmten Ausgang einer Situation glaubst, dann tritt dieser Ausgang auch mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ein. So funktioniert auch das Mentaltraining.
Dabei wird nach Lösungen anstatt nach Problemen gesucht. Es geht darum Stärken zu fördern, Potenziale zu finden und die Entwicklung von Eigenmotivation, Freude, Selbstvertrauen, Selbstkontrolle und Willensstärke zu unterstützen.
Die Macht der positiven Gedanken
Durch positive Gedanken kannst du versteckte Reserven beflügeln und mobilisieren. Probiere es selbst aus: Wie viel Gewicht kannst du heben, wenn du an eine schwierige Aufgabe oder einen Misserfolg denkst? Und wie viel leichter fällt dir das, wenn du an den geplanten Ausflug mit einem guten Freund denkst?
Im Hochleistungssport gehört das Mentaltraining nicht umsonst zur Wettkampfvorbereitung. Doch diese Technik hilft nicht nur Sportlern, sondern auch deinem Kind.
Das sind die positiven Auswirkungen des Mentaltrainings auf Kinder
- Kinder lernen an sich selbst zu glauben.
- Sie entwickeln ein positives Selbstbild.
- Sie werden selbstbewusster und selbstsicherer.
- Probleme lassen sich leichter lösen.
- Kinder kommen besser mit schwierigen Situationen klar, beispielsweise in der Schule.
- Es gelingt ihnen zunehmend, ihre Unsicherheit und ihre Ängste zu überwinden.
- Sie können besser abschalten und sich entspannen.
Das Mentaltraining arbeitet mit der Fantasie deines Kindes
Wenn es deinem Kind gelingt, seine Vorstellungskraft in Form von positiven Gedanken zu aktivieren, werden diese Botschaften in seinem Unterbewusstsein verankert. Was heißt das genau? Beim Mentaltraining lernen Kinder, sich gewünschte Resultate bildhaft vor ihrem geistigen Auge vorzustellen. Das kann der Erfolg in der nächsten Klassenarbeit sein, eine neue Freundschaft oder das Gesundwerden nach einer Krankheit. Je intensiver dein Kind sich eine Wunschsituation vorstellt, desto größer ist auch der Effekt.
Übung 1: So wird dein Kind selbstbewusster
Mit diesem Mentaltraining kannst du dein Kind in vielen Situationen stärken. Warte eine gute Gelegenheit ab, vielleicht einen regnerischen Nachmittag, an dem du etwas Zeit mit deinem Kind verbringen kannst. Setze dich mit Farbstiften und einem leckeren Getränk an den Wohnzimmertisch und fordere dein Kind auf, die Antworten auf die folgenden Fragen schriftlich zu beantworten. Diese können dann an einen Baum geschrieben oder an eine Rakete geklebt werden.
„Wann hast du dich das letzte Mal richtig gefreut?“
„Was, denkst du, hast du in letzter Zeit richtig gut gemacht?“
„An welche Erfolge aus der letzten Zeit kannst du dich erinnern?“
„Schreibe 3 deiner besten Eigenschaften auf.“
„Was kannst du besonders gut?“
„Welche 3 positiven Eigenschaften würde dein bester Freund oder deine beste Freundin über dich aufzählen?“
Lasse dein Kind mitgestalten
Vielleicht schreibt und malt dein Kind nicht so gerne, dann kann es auch passende Bilder aus Zeitschriften ausschneiden und in Form einer Collage zusammensetzen. Mit dieser Übung stärkt es sein Selbstwertgefühl, weil es sich seine positiven Fähigkeiten und Seiten klarmacht. Achtung: Negative Erlebnisse oder Eigenschaften gehören hier nicht hin.
Übung 2: So „packt“ dein Kind mit dem Mentaltraining Probleme an
Auch ganz konkrete Schwierigkeiten und Probleme können mit dem Mentaltraining verbessert, wenn nicht sogar gelöst werden. Dazu ist es wichtig, dass dein Kind ein konkretes, positives und realistisches Ziel formuliert und sich dieses immer wieder vor Augen führt. Setzt euch gemeinsam hin und erarbeitet erste Handlungsschritte, wie das erreicht werden kann. Dabei ist es auch wichtig, dass dein Kind für sein Ziel auf etwas verzichtet.
Ziel | Schritt 1 | Schritt 2 | Schritt 3 |
Mit dem Luis möchte ich mich anfreunden. | Ich beobachte ihn genau, um zu erkennen, was er gerne mag und was nicht. | Ich frage ihn, ob er genau das (z.B. Fußball spielen) mal mit mir machen möchte. | Ich schlage ihm einen Termin vor, an dem wir beide Zeit haben. |
Um diese Handlungsschritte auch wirklich umzusetzen, braucht dein Kind positive Visionen. Sprich mit ihm täglich darüber, dass Luis sich bestimmt freut, wenn du ihn ansprichst. Vielleicht mag er dich auch und traut sich nur nicht, dich zu fragen. Oder er hat dich noch gar nicht bemerkt, dann kannst du das jetzt ändern. Und mache ihm auch klar, dass der Versuch scheitern kann. Doch das ist keine Niederlage, sondern nur ein Schritt auf dem weiteren Weg. Diese Vorstellung wird dein Kind motivieren und seine Ressourcen mobilisieren. Schließlich ist die Eigenmotivation immer der stärkste Motor, um ein Ziel zu erreichen.
Erkenne, was dein Kind antreibt
Mit Druck erreichst du in der Regel sehr wenig, denn dein Kind wird sich innerlich dagegen wehren. Wenn es dir jedoch gelingt, das Eigeninteresse deines Kindes herauszustellen, erreicht es seine Ziele sehr viel leichter. Dabei musst du selbstverständlich darauf achten, dass es sich um die Ziele deines Kindes handelt und nicht um deine eigenen Interessen. Das funktioniert nämlich nicht.