Familienfeiern, Kindergeburtstage und Hallensport in Gruppen wird jetzt immer schwieriger, da die Coronazahlen in ganz Deutschland rasant steigen. Trotzdem wollen Kinder beschäftigt sein und beschäftigt werden. Weitgehend ungefährlich ist es an der frischen Luft, also auch im Wald. Warum nicht mal mit dem Kind einen Abenteuerausflug in den Wald machen, um Pilze zu suchen und zu finden? Am besten wunderbare Steinpilze. Das ist allemal besser, als sich mit zahlreichen Panikmeldungen aus den Sozialen Medien verunsichern zu lassen
Wer findet Steinpilze?
Im Wald ist es immer aufregend, denn wenn man mit offenen Augen hindurch läuft, sieht man ständig etwas Neues. Spazierengehen finden viele Kinder langweilig, aber für den Wald können sie sich oft schnell begeistern. Gerade im Herbst gibt es sehr viel zu sehen. Wunderbare Farbspiele der bunten Blätter, verwunschene und knorrige alte Bäume, Spuren von Wildschweinen oder Rehen, wacklige Hochsitze und Kastanien oder Neuronen. Und natürlich auch jede Menge Pilze, auch den essbaren Steinpilz.
Die meisten Pilze sind ungenießbar
Im heimischen Wald gibt es über 5000 verschiedene Pilzsorten. Wenn es geregnet hat, schießen sie aus dem Boden. Es gibt winzig kleine und riesengroße Pilze und natürlich auch essbare und giftige. Schnell und direkt ins Auge fällt der Fliegenpilz, weil er mit seiner knalligen roten Farbe kaum zu übersehen ist. Diesen tollen Pilz sollten Sie mit Ihren Kindern zu allererst suchen. Aber bitte nicht anfassen, hier ist Vorsicht angesagt!
Wer macht das schönste Pilzfoto?
Bestimmt ist es kein Problem, auch im Wald ein Smartphone mitzuführen. Wer einen schönen Pilz findet, darf ihn fotografieren. Am besten von oben, von der Seite und auch von unten. Das beste Foto wird später zu Hause prämiert. Solche Fotos eignen sich auch wunderbar dazu, die Pilze gemeinsam zu bestimmen. Und vielleicht fällt Ihrem Kind auch ein grundlegender Unterschied zwischen den Pilzarten auf.
Lamellen oder Röhren?
Ganz grob unterteilt gibt es zwei verschiedene Sorten von Pilzen. Die einen haben unter ihrem Hut Lamellen, wie zum Beispiel der Champignons. Bei den anderen sieht es eher wie ein Schwamm aus, sie bestehen aus feinen Röhren. Der Steinpilz ist so ein Röhrenpilz. Es gibt ihn unter Kiefern, Fichten und vereinzelt auch in Laubwäldern. Übrigens: Da wo die Fliegenpilze wachsen, da sind sehr häufig auch Steinpilze zu finden.
Das Suchen nach Pilzen trainiert die visuelle Wahrnehmung
Anfangs werden Sie und Ihr Kind die meisten Pilze überhaupt nicht wahrnehmen, sie sind nämlich Meister der Anpassung. Lassen Sie Ihren Blick doch einmal ganz grob über den Waldboden schweifen, sehen Sie Pilze? Und dann gehen Sie in die Hocke und machen das gleiche noch einmal. Ganz langsam Stück für Stück. Vielleicht fällt ihnen jetzt unter dem liegenden Baumstamm eine Gruppe kleiner weißer Pilze auf? Oder eine braune Kappe, die unter dem Laub hervorschaut? Wenn sich Ihre Augen an den Waldboden gewöhnt haben, sehen Sie immer mehr Pilze. Weiße, gelbe, braune, schwarze und rote. Auch das eignet sich für einen kleinen Wettkampf der Kinder gegeneinander. Wer findet in 10 Minuten die meisten Pilze?
Die Pilz-Zeit beginnt schon im Mai und reicht bis in den Winter
Sobald es das Wetter zulässt, können Sie mit Ihrem Kind die verschiedensten Pilzspiele im Wald veranstalten. Das Sammeln der Pilze ist dabei zweitrangig, denn man muss schon ein Pilzkenner sein, um die essbaren von den giftigen unterscheiden zu können. Kinder sollten damit gar nicht erst anfangen. Also bitte, die Pilz-Spiele sind keine Aufforderung zum Essen der gefundenen Exemplare! Trotzdem sind die folgenden Spiele im Wald spannend, lustig, gesund und unterhaltsam.
7 Fragen für die Pilz-Challenge
- Wer macht das schönste Pilzfoto?
- Wer kann fünf Pilze bestimmen anhand eines Fotos?
- Wer findet den größten Pilz?
- Wer findet die größte Gruppe von Pilzen?
- Wer findet ein Fliegenpilz?
- Wer findet ein Steinpilz?
- Wer findet in 10 Minuten die meisten verschiedenen Pilze?
Keinen Steinpilz gefunden?
Wenn Sie und Ihr Kind im Wald keinen essbaren Pilz gefunden haben, können Sie ja welche auf dem Markt einkaufen. Hier sind Sie sicher, sich nicht mit einem falschen Exemplar zu vergiften. Übrigens gibt es in jeder größeren Stadt auch einen Pilzexperten, dem Sie Ihre Funde zeigen können. Er kann ganz klar bestimmen, ob Sie Steinpilze gesammelt oder andere essbare Exemplare gefunden haben.