Einen Kommentar schreiben

Jeder kann einen Kommentar schreiben, auch du! Dabei geht es um deine persönliche Meinung, die du mitteilen möchtest. Vielleicht hast du schon einmal bei YouTube einen Kommentar geschrieben oder bei Instagram oder Facebook. Kommentare gibt es nicht nur online, sondern auch offline. Oft erscheinen sie in Zeitungen oder Zeitschriften. Aber auch im Fernsehen oder im Radio kannst du zu aktuellen Nachrichten Kommentare anhören. Ein Kommentar muss nicht immer schriftlich verfasst sein, das geht auch mündlich.

Einen Kommentar schreiben heißt deine persönliche Meinung abzugeben

Ich erkläre dir jetzt, was für einen Kommentar wichtig ist. Wie du deine persönliche Meinung am besten rüberbringst und was du dabei beachten musst. Kommentieren kannst du alles Mögliche:

  • ein neues Gesetz oder eine Vorschrift
  • ein Video zu einem bestimmten Thema
  • ein Bild zu einem bestimmten Thema
  • eine Zeitungsmeldung
  • einen Film, den du im Fernsehen oder im Internet gesehen hast
  • ein Ereignis, dass du miterlebt hast, und vieles mehr
Definition eines Kommentars

Das Thema deines Kommentars sollte klar sein

Oft sieht man schon in der Überschrift, welches Thema kommentiert wird und in welche Richtung der Kommentar sich bewegt. Die Überschriften von Kommentaren sind häufig provokativ oder herausfordernd. Schließlich willst du damit ja andere erreichen. Eine todlangweilige Überschrift deines Kommentars würde höchstens dazu führen, dass ihn niemand liest. Das möchtest du bestimmt vermeiden. Wähle also deine Überschrift so, dass das Thema klar ist und gleichzeitig neugierig macht.

Zu welcher Frage willst du dich äußern?

Wenn du einen Kommentar schreiben willst, solltest du die dazugehörige Frage stets präsent haben. Ein Kommentar basiert immer auf einer Fragestellung, die du beantworten willst. Diese Frage kann ganz allgemein sein, beispielsweise „wie hat mir der Film gefallen?“ oder auch sehr viel spezieller „welche Aspekte im Film sprechen mich besonders an und welche nicht und warum das so ist? Mache dir also stets klar, auf welche Frage du antwortest, wenn du einen Kommentar schreibst.

Ein Kommentar hat bestimmte Merkmale

Willst du einen Kommentar schreiben, so musst du die Merkmale dafür kennen. Der Kommentar ist ja nur eine von vielen Textsorten, die sich durch unterschiedliche Merkmale und Kennzeichen voneinander unterscheiden.

Die 8 wichtigsten Merkmale des Kommentars sind:

  1. Eine provokante, klare und auffällige Überschrift ist ein Zeichen des Kommentars, das sehr gerne vergessen wird.
  2. Einfache und kurze Sätze, die leicht verständlich sind, garantieren dir, dass jeder deinen Kommentar versteht.
  3. Kommentare können bitter ernst oder auch sehr lustig sein, hier kannst du deinen persönlichen Stil umsetzen.
  4. Versuche, mit deinem Kommentar Emotionen zu wecken. Damit kannst du deine LeserInnen gut überzeigen. Lass sie lachen, schmunzeln, traurig sein oder grübeln.
  5. Kommentare stellen ja deine persönliche Meinung dar, dürfen also ruhig emotional sein. Das bedeutet du darfst im Kommentar lustig, frech, arrogant, ironisch oder auch aggressiv sein.
  6. Häufig tut der Autor eines Kommentars so, als ob er die Meinung einer Mehrheit vertritt.
  7. Der Kommentar wird in der Gegenwartsform geschrieben, also im Präsens.
  8. Schreibe subjektiv, aber argumentiere objektiv – mit guten Argumenten, die für die LeserInnen nachvollziehbar sind.

Vorbereitung zum Kommentar schreiben

  1. Bevor du dich zu einem Thema äußerst, solltest du dir ein wenig Bedenkzeit einräumen. Mache dir klar, welche Frage du beantworten willst. Hast du eine Meinung dazu? Falls nicht, kannst du auch keinen Kommentar schreiben. Bilde dir also auf jeden Fall eine Meinung zu dem Thema. Denke immer daran, dass du eine Position in deinem Kommentar vertrittst.
  2. Um deine Meinung zu festigen, brauchst du Hintergrundinformationen. In der Schule, einer Klassenarbeit, werden diese mitgeliefert. Bei einem Kommentar in den sozialen Medien, den du freiwillig und aus Spaß am Schreiben verfasst, musst du dich selber darum kümmern. Pass auf, dass du keinen Unsinn schreibst.

Aufbau beim Kommentar schreiben

Nach der Überschrift hat der Kommentar eine kurze Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Du kannst die Qualität eines Kommentars immer daran erkennen, ob die Merkmale berücksichtigt werden.

Einleitung
Hauptteil
Schluss

Einleitung beim Kommentar schreiben

Einleitung: Beginne unbedingt mit einem Satz, der die Aufmerksamkeit deiner Leserinnen und Leser weckt. Das kann etwas Lustiges, Provokantes oder Widersprüchliches sein. In deiner Einleitung wird schon klar, welche Meinung und welchen Standpunkt du vertrittst.

Beispiel Einleitung: Tierschutzverbände laufen Sturm gegen die Absicht der Bundesregierung, künftig eine Leinenpflicht für Katzen einzuführen. Vertreter von Kinderschutzverbänden sind hingegen begeistert, keine Katzenscheiße mehr in Sandkästen! Besitzer eines Katers oder einer Katze, die seit vielen Jahren Freigänger ist, können über diese Idee vermutlich nur lachen.

Hauptteil beim Kommentar schreiben

Hauptteil: Deine Ansicht hast du ja schon klargemacht, jetzt musst du diese mit Argumenten unterfüttern. Verliere dabei die Frage, also deine These, nicht aus den Augen. In unserem Beispiel könnte die Frage sein, wie viel Sinn macht eine Leinenpflicht für Katzen. Denke daran, du darfst gerne emotional und humorvoll argumentieren. Je unterhaltsamer dein Kommentar ist, desto besser. Natürlich ist ein Hauptteil der längste Teil des Kommentars. Du kannst hier andere Betroffene zitieren, Studien aufführen oder eine Zukunftsvision entwerfen.

Beispiel Hauptteil: Wenn man sich vorstellt, wie Hunderte oder Tausende von Katzenbesitzern ihrem Tier hinterherrennen, um es an die Leine zu legen, klingt das wie ein Aprilscherz. Ganz bestimmt werden sich diese freiheitsliebenden Tiere weder ein Halsband noch eine Leine anlegen lassen. Außerdem sind sie meistens nachts unterwegs, natürlich ohne Leine. Die Umsetzung dieser Verordnung dürfte also enorm schwierig werden. Und wer soll sie kontrollieren? Streunen demnächst Polizisten durchs Gebüsch, um dort Katzen und Kater aufzuspüren, die nicht angeleint sind? Man denke dabei auch an betagte Mitbürger, die bald mit ihrem Rollator und der Katze an der Leine spazieren gehen sollen. Viel Spaß!

Schluss beim Kommentar schreiben

Schluss: Hier kannst du ein Fazit ziehen und deine Argumente noch einmal kurz zusammenfassen. Auch eine Forderung könntest du hier unterbringen und eine Zukunftsvision. Im Schluss darf ruhig noch einmal deutlich werden, welche Meinung du hast.

Beispiel Schluss: Ich denke, in der Bundesregierung sitzen zu wenig Politikerinnen und Politiker, die eine Katze zu Hause haben. Diese freiheitsliebenden Tiere an die Leine zu legen ist weder artgerecht noch umsetzbar. Möglicherweise handelt es sich bei dieser Meldung aber auch um einen Aprilscherz, so idiotisch ist er.

Hast du eine gute Überschrift gefunden?

Es kann sinnvoll sein, sich die Überschrift erst zu überlegen, wenn der Kommentar schon geschrieben ist. Du weißt dann ganz genau, wie du dich positioniert hast. So ist es einfacher, sich einen treffenden Titel auszudenken. Wie wäre es denn mit: Aprilscherz? Leinenpflicht für Katzen

Kommentare in den sozialen Medien

Du hast sicherlich schon gemerkt, dass ein Kommentar für die Schule etwas anders aussieht als ein Kommentar in den sozialen Medien. Würdest du bei YouTube, Instagram oder Facebook einen ausführlichen Kommentar, gegliedert in Einleitung, Hauptteil und Schluss, verfassen, hättest du wahrscheinlich nicht so viele Leser. Ein Kennzeichen der Kommentare in sozialen Medien ist: Sie sind kurz.

Wie kommentierst du in den sozialen Medien?

Auch hier schreibst du persönlich, im Präsenz und vertrittst deine These. Die meisten Kommentare bestehen nur aus zwei oder drei Sätzen. Es ist eine Kunst, in einem kurzen Kommentar sowohl seine Meinung zu vertreten als auch Argumente für diese Meinung unterzubringen. Der lange Kommentar für die Schule schrumpft hier sozusagen auf das wichtigste zusammen. Bei unserem Beispiel könnte ein Kommentar bei Instagram zum Beispiel so aussehen.

Leinenpflicht für Katzen? Eine super Idee, meine Katze wird darüber laut lachen, sich unter dem Bett verstecken oder gleich durch den Garten das Weite suchen. Wer hat sich bloß diesen Blödsinn ausgedacht? 😹

Wird deine Meinung klar?

In diesem ironischen Kommentar wird deutlich, dass du von der Leinenpflicht für Katzen überhaupt nichts hältst. Außerdem zeigst du durch das Beispiel der fliehenden Katze, dass es vermutlich kaum möglich sein wird, so ein Gesetz umzusetzen. Selbstverständlich, dass du noch das Emoji einer Katze hinter deinen Kommentar setzen darfst.

Diese Fragen zu Kommentaren sind üblich
  • Wie fängt man an einen Kommentar zu schreiben?

Indem man sich eine Meinung zu dem Thema bildet und viel dazu recherchiert. Dann beginnst du mit der Einleitung.

  • Wie schreibt man einen Kommentar Aufbau?

Wie in einem Aufsatz: Einleitung, Hauptteil, Schluss.

  • In welcher Zeit wird ein Kommentar geschrieben?

Immer in der Gegenwart, also im Präsens.

  • Was ist typisch für einen Kommentar?

Eine reißerische Überschrift, oft auch Ironie oder Polemik.

  • Was macht ein guter Kommentar aus?

Er kommt auf den Punkt, bietet viele Argumente und ist sowohl persönlich als auch sachlich.

  • Was versteht man unter einem Kommentar?

Die Darstellung der persönlichen Meinung zu einem Thema.